1. Lokalnachrichten
  2. Kreis Gütersloh
  3. Gütersloh
  4. TWE-Strecke: Lappwaldbahn will für DB-Tochter einspringen

Kreis Gütersloh

TWE-Strecke: Lappwaldbahn will für DB-Tochter einspringen

Der Eigentümer des Nordabschnitts ist zuversichtlich, wartet aber noch auf grüne Signale

Kommentare
Mit 200 Tonnen Schotter machte sich ein Güterzug der Lappwaldbahnauf die Fahrt von Versmold nach Ibbenbüren. Hier passiert der Zugeine Brücke in Bad Iburg-Glane. | © J. Högemann

Mit 200 Tonnen Schotter machte sich ein Güterzug der Lappwaldbahnauf die Fahrt von Versmold nach Ibbenbüren. Hier passiert der Zugeine Brücke in Bad Iburg-Glane. | © J. Högemann

03.08.2016 | 03.08.2016, 07:45

Kreis Gütersloh. Der neue Eigentümer des Nordabschnitts der TWE-Strecke, die Lappwaldbahn Service GmbH (LWS) mit Hauptsitz in Weferlingen (Sachsen-Anhalt), ist bereit, für die bisherigen Kunden der Deutschen Bahn wie Claas künftig den Gütertransport abzuwickeln. "Nachdem die DB Cargo zum Ende dieses Jahres Verträge mit einigen Unternehmen gekündigt hat, könnten wir einspringen", sagte der Sprecher der Lappwaldbahn, Josef Högemann. Es liefen dazu auch bereits Gespräche mit der TWE-Muttergesellschaft Captrain. Neben dem Landmaschinenhersteller Claas sind auch die Versmolder Firmen Brüninghaus (Kronkorken) sowie Transgas vom Ausstieg der DB Cargo betroffen.

Högemann äußerte sich außerordentlich zuversichtlich über die Perspektiven des Schienengüterverkehrs bei der LWS. "Wir haben eine Reihe von Kunden gewinnen können, so dass sich der wirtschaftliche Erfolg mit Sicherheit einstellen wird." Der Sprecher attestierte vor allem Baustoffhändlern ein großes Interesse am Transportweg Schiene.

Freilich wartet die Lappwaldbahn nach wie vor auf den Förderbescheid des Bundes hinsichtlich der Sanierung der Bahnstrecke. Eigentlich sollten die Arbeiten bereits im Mai beginnen. "Hier steht alles Gewehr bei Fuß", sagte Högemann. In den kommenden Jahren sollen rund 11 Millionen Euro in die Modernisierung des rund 50 Kilometer langen Streckenabschnitts investiert werden. An eigenen Mitteln will die Lappwaldbahn 2,5 Millionen Euro aufbringen. Der Rest wird über diverse Zuschussquellen finanziert. Zunächst sollen bis zum kommenden Sommer zwei gesperrte Brücken und zwei gesperrte Bahndämme saniert werden.

Ziel sei es, so Högemann, Unternehmen wie Claas und Brüninghaus mittelfristig einen rascheren Transport zu den Seehäfen beziehungsweise von den Lieferanten zu ermöglichen. Bislang müssen die Güter sechsmal umgeladen werden. Das dauert laut LWS-Sprecher Högemann bis zu sechs Tage. Anvisiert werde eine Verkürzung auf drei Tage. Künftig könnte Lengerich ein wichtiger Übergabepunkt werden.

Ein Engagement auf dem südlichen Abschnitt der TWE-Strecke ist bei der LWS "überhaupt kein Thema". Nach wie vor warten alle Beteiligten auf die Entscheidung des Landes über Fördermittel für die Reaktivierung der Strecke zwischen Harsewinkel und Verl für den Personennahverkehr.