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Büren

Tödlicher Unfall: Vier Autos kollidieren auf dem Autobahnzubringer in Büren

Eine Frau wurde getötet. Zehn weitere Personen verletzt, fünf von ihnen schwer. Ein Großeinsatz für die Rettungskräfte.

Bei einer Massenkarambolage auf der Landstraße 776 in Höhe des Flughafens Paderborn/Lippstadt wurde am Samstagabend eine Person getötet. Sechs weitere wurden verletzt, zwei von ihnen schwer. | © Ralph Meyer

Bei einer Massenkarambolage auf der Landstraße 776 in Höhe des Flughafens Paderborn/Lippstadt wurde am Samstagabend eine Person getötet. Sechs weitere wurden verletzt, zwei von ihnen schwer. | © Ralph Meyer

22.12.2019 | 23.12.2019, 08:05

Büren. Bei einem schweren Verkehrsunfall am Samstagabend auf der Landstraße 776 (Autobahnzubringer) sind drei Personenwagen und ein Transporter miteinander kollidiert. Dabei kam eine Autofahrerin ums Leben. Zehn weitere Personen wurden verletzt, fünf von ihnen schwer.

Der Unfall ereignete sich gegen 19.20 Uhr in Höhe des Flughafens Paderborn/Lippstadt. Ein 43-Jähriger, der mit einem Pakettransporter der Sprinter-Klasse auf dem Weg in Richtung Rüthen unterwegs war, überholte kurz nach der Anschlussstelle Wewelsburger Straße (L 751) einen mit drei Personen besetzten VW einer 52-Jährigen. Bei diesem Überholmanöver touchierte der Transporter den überholten VW, geriet ins Schleudern und driftete auf die Gegenfahrbahn.

Dort kollidierte er frontal mit einem Mercedes Kombi der C-Klasse, der mit einer vierköpfigen, englischen Familie besetzt war und in Richtung Paderborn fuhr. Anschließend überschlug sich der Transporter, stürzte die Böschung hinunter, durchtrennte den Wildschutzzaun und blieb zwischen mehreren Bäumen auf dem Dach liegen.

Frau stirbt noch an Unfallstelle

Die 39 Jahre alte Beifahrerin des rechts gelenkten Mercedes rettete sich verletzt aus dem Wrack und wollte zunächst die zehn und elf Jahre alten Kinder und ihren schwer verletzten 48-jährigen Mann am Straßenrand in Sicherheit bringen. Doch in diesem Moment näherte sich in Richtung Paderborn ein weiterer Mercedes der C-Klasse einer 69 Jahre alten Frau, der auf den englischen Mercedes auffuhr und dann die Frau erfasste und zu Boden schleuderte. Die zehnjährige Tochter und der elfjährige Sohn mussten diese grausamen Momente vom Straßenrand mit ansehen.

Der Fahrer des Transporters, beide Mercedes-Führer, und die beiden englischen Kinder wurden schwer verletzt. Die Mutter erlag noch an der Unfallstelle ihren schweren Verletzungen. Die 52-jährige VW-Fahrerin und ihre beiden Mitfahrerinnen im Alter von 11 und 12 Jahren zogen sich leichte Verletzungen zu. Zwei unbeteiligte Unfallzeuginnen erlitten einen Schock und wurden ebenfalls medizinisch betreut.

Wie die Polizei mitteilte, stand die 69-jährige Mercedes-Fahrerin unter Alkoholeinfluss. Ihr wurde, genau wie dem Transporterfahrer, eine Blutprobe entnommen.

Es war der dritte tödliche Unfall im Kreis Paderborn innerhalb von nur drei Tagen. Dabei starben insgesamt vier Menschen. Am Donnerstagmorgen kam ein 24-Jähriger und ein 56-jähriger Autofahrer nach einer Kollision auf der Bundesstraße 1 bei Schloß Neuhaus ums Leben. Am Freitagabend wurde eine 71-jährige Fußgängerin von einem Auto erfasst. Sie starb später im Krankenhaus.

Großalarm ausgelöst

Die Leitstelle des Kreises Paderborn löste Großalarm für die Rettungsdienste und die Feuerwehren aus. Neben zwei Löschzügen der Feuerwehr Büren wurde auch die Feuerwehr Salzkotten alarmiert.

Aus den Kreisen Paderborn sowie unterstützend aus den Nachbarkreisen Soest und dem Hochsauerlandkreis rückten insgesamt elf Rettungswagen sowie neun Notärzte zur Einsatzstelle aus. Dabei kamen auch Fahrzeuge von Hilfsorganisationen zum Einsatz. Der Leitende Notarzt Christoph Garritzmann koordinierte die Arbeit der Notfallmediziner.

Die Fahrzeuge wurden völlig zerstört. - © Ralph Meyer
Die Fahrzeuge wurden völlig zerstört. | © Ralph Meyer

Ein Teil der Rettungsdienstkräfte stand an der Kreisfeuerwehrzentrale in Bereitstellung. Auf dem Flughafen landete der Rettungshubschrauber Christoph Westfalen, der einen der drei Schwerverletzten in eine Spezialklinik flog. Die übrigen Patienten wurden in Krankenhäuser in Paderborn und im Kreis Soest eingeliefert.

Die Feuerwehr Büren war nach Auskunft von Wehrführer Andreas Müller mit rund 80 Kräften im Einsatz. In ähnlicher Stärke waren auch die Rettungsdienste vertreten. Vier Notfallseelsorgerinnen kümmerten sich an der Unfallstelle und später auch in den Krankenhäusern um die Verletzten und Betroffenen.

Die Polizei schaltete einen Sachverständigen ein, um den Unfallhergang zu klären. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurden alle vier Fahrzeuge sichergestellt. Der Autobahnzubringer blieb im Bereich des Flughafens bis zum frühen Sonntagmorgen komplett gesperrt.