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Delbrück

Kleine Entwicklungshelfer mit Herz

Seit 15 Jahren helfen Schüler der Delbrücker St. Marienschule Straßenkindern in Nairobi

Die Klassenvertreter Lea, Charlotte, Jonas, Franziska, Maximilian, Timo, Julie und Henrike (v. l.) übergeben Schwester Damian Maria einen Scheck für Straßenkinder in Kenia. | © FOTO: ANDREAS GÖTTE

Die Klassenvertreter Lea, Charlotte, Jonas, Franziska, Maximilian, Timo, Julie und Henrike (v. l.) übergeben Schwester Damian Maria einen Scheck für Straßenkinder in Kenia. | © FOTO: ANDREAS GÖTTE

06.12.2013 | 06.12.2013, 12:00

Delbrück. Ganz gespannt lauschten gestern die vielen Kinder der Delbrücker St. Marien-Grundschule in der Turnhalle den Ausführungen von Schwester Damian Maria vom Missionshaus der Schwestern vom Kostbaren Blut aus Neuenbeken.

Die Schwestern betreuen in der kenianischen Hauptstadt Nairobi ein Straßenkinderprojekt. Mit der Amani-Grundschule ("Amani"heißt Frieden) in einem Slum hat die St. Marienschule seit 15 Jahren eine Partnerschaft. Eine fünfstellige Summe ist bisher in das Hilfsprojekt ins ferne Afrika geflossen. Gerade erst beim Delbrücker Weihnachtsmarkt hatten Grundschüler Plätzchen gebacken und verkauft und Geld gesammelt. So freute sich Schwester Damian Maria gestern über weitere rund 1.000 Euro.

"Es ist eine große Freude hier zu sein. Ihr seid bei Wind und Wetter bereit, anderen zu helfen", sagte die Missionsschwester. Schwester Damian Maria ist gerade auf Deutschland-Besuch, weil sie am nächsten Samstag, um 20.15 Uhr in der ZDF-Gala "Ein Herz für Kinder" auftreten wird. Das Straßenkinder-Projekt war vom Kindermissionswerk für die Sendung vorgeschlagen worden.

Das Geld wird im 250.000 Einwohner zählenden Slum gebraucht. Von der Spende möchte Schwester Damian Maria Schulbücher für alle Kinder - 20 bis 25 bilden eine Klasse - anschaffen, "um den Unterricht effektiver zu gestalten".

Die Delbrücker Kinder erfuhren gestern wie gut es ihnen im Vergleich zu kenianischen Kindern geht. Diese haben kein Licht, tragen von Ratten zerfressende Kleider, haben kein fließend Wasser und müssten mit ihren Müttern zum Teil auf der Straße leben. "Wir haben gerade ein vierjähriges Mädchen von der Straße in unser Waisenhaus geholt", erläutert die Missionsschwester. Um den Hunger und die Sorgen zu vergessen, schnüffelten viele an Schusterleim, der ähnlich wie eine Droge wirke, schilderte sie. "Doch die Kinder sind immer füreinander da und teilen ganz selbstverständlich", betonte die Missionsschwester.

Neben einem geregelten Schulalltag sorgt das Straßenkinderprojekt für verschiedene Freizeitaktivitäten und Ferienaktionen wie beispielsweise eine Fahrt in den Safari-Park bei Nairobi. Auch Bewegung wird groß geschrieben. Ein früherer Straßenjunge bringt den Kindern beispielsweise Akrobatik bei. "Ein Junge hat ganz erfolgreich ein Medizin-Studium begonnen", sagt die Missionsschwester. Es sei wichtig, Kontakt zu den Kindern zu halten und Interesse an ihnen zu zeigen", sagt sie.

Das haben auch die Grundschüler der St. Marienschule. 237 werden zurzeit von 15 Erzieherinnen inklusive Referendarinnen betreut.