Herford. Mehr als 1.000 Zuschauer erlebten am Freitag Abend die Eröffnungszeremonie der German Friendships. Die zehnte Auflage des Internationalen Kinder- und Jugend-Reitturniers auf dem Bexter Hof dauert noch bis Sonntag. Und wenn es noch derart viele Gänsehaut-Momente geben sollte wie das bei der Eröffnungsfeier der Fall war, dann darf die Veranstaltung einmal mehr als gelungen gewertet ist.
Der „Einmarsch der Nationen" auf dem Bexter Hof hat Tradition. Aber irgendwie wird er von Jahr zu Jahr schöner. Viele der Kinder und Jugendlichen kamen in landesüblicher Kleidung oder Tracht auf den von allen Hindernissen befreiten Rasen. Dazu gab es jeweils landestypische Musik. Das begann mit „Dance like an Egyptian" für Ägypten und setzte sich fort, bis die Teilnehmer aus allen 26 teilnehmenden Ländern sich auf dem Rasen versammelt hatten.
Gastgeber Lars Meyer zu Bexten begrüßte sie alle und unterstrich noch einmal den Anspruch des Turniers, bei dem es vor allem um Freundschaft und das Miteinander gehen soll. „Alle Teams sollen die Höhen und Tiefen gemeinsam erleben", sagte er und erinnerte noch einmal an den vergangenen Mittwoch, als der Atco-Cup mit ehemaligen Friendships-Reitern ausgeritten wurde. „Viele von ihnen gehören inzwischen der Weltspitze an. Das sollte Motivation für die jetzigen Teilnehmer sein, denn sie können sehen, wie weit man kommen kann", sagte er.
Auch Herfords Bürgermeister Tim Kähler unterstrich den Gedanken der Völkerverständigung bei den German Friendships. „Junge Menschen haben hier durch den Sport positive Erlebnisse. Sie können sich mit Respekt in Frieden und Freiheit begegnen – und das ist wichtig für unsere Zukunft", sagte das Stadtoberhaupt.
Und dann wurde es so richtig stimmungsvoll auf dem Bexter Hof, als zunächst Bruce Kapusta mit mehreren Trompeten-Soli für das GänsehautGefühl sorgte und dann die Friendships-Teilnehmer allesamt gleichzeitig auf den Bexter Globe zustürmten, um die aus Hufeisen bestehende Weltkugel zum Drehen zu bringen. Die Spiele waren eröffnet – und überall waren nur glückliche Gesichter zu sehen, unabhängig, wie die zuvor bereits ausgerittenen Prüfungen in sportlicher Hinsicht verlaufen waren.
An der guten Laune bei Kindern und Jugendlichen hatte womöglich auch der inzwischen 64-jährige Ringmaster Pedro Cebulka seinen Anteil. „Gewinnen ist einfach", lautet seine Devise, „aber auch Verlieren will gelernt sein." Und gerade im Kinder-Wettbewerb hatte es zu Turnierbeginn sogar einige Stürze gegeben, Cebulka aber vermochte mit einer wahren Begebenheit Trost zu spenden, denn bei den Olympischen Spielen des Vorjahres in Rio de Janeiro hatte er der im Einzelwettbewerb gestürzten Französin Pénélope Leprevost aufgeholfen. Ob es seine Zauberhände waren, ist offen. Sicher aber ist, dass die junge Frau anschließend im Team-Wettbewerb die Goldmedaille gewann. So ein Sturz also ist gar nicht so schlimm . . .