Emden/Hinte - Das ständige Hin und Her von Kipplastern ist ein untrügliches Zeichen: Auf der Straße Harsweger Ziegelei haben die Straßenarbeiten im zweiten Bauabschnitt inzwischen begonnen. Die im April gestartete Sanierung der in die Jahre gekommenen Verbindung zwischen Emden und Hinte (vor allem für Radfahrer) geht also voran.
Aus der Sicht von Hintes Bürgermeister Uwe Redenius (parteilos) läuft das große Projekt allerdings nicht immer reibungslos. Damit ist nicht etwa die Leistung der beteiligten Firmen gemeint, sondern das Verhalten einiger Verkehrsteilnehmer. „Es passiert relativ oft, dass sich Leute um die Absperrungen herumschlängeln – sogar wenn gearbeitet wird“, sagte Redenius im Gespräch mit dieser Redaktion.
Gefahr und Mehrarbeit
Ein Umstand, der für den Verwaltungschef so nicht hinzunehmen ist: „Die Menschen bringen sich selbst in Gefahr. Und wir wollen ja auf keinen Fall, dass dort jemand verletzt wird.“ Es passiere sogar, dann aber nachts oder an Wochenenden, dass Sperren mutwillig umgekippt, zum Teil in den Randbereich der Straße geworfen würden. Es seien auch Schlösser geknackt und Ketten abgehängt worden. Vereinzelt wurden Schlösser nicht wiedergefunden. Für die Baufirmen bedeutet das zusätzliche Arbeit, denn nach einem Wochenende muss dann am Montag erst einmal alles wieder hergerichtet werden, um die Sicherheit von Passanten und Arbeitern zu gewährleisten.
Generell gilt übrigens ein Durchfahrtsverbot für Fahrräder und Kraftfahrzeuge. In Emden ist das ab dem Sielweg in Höhe Autobahnbrücke ausgeschildert, ebenso für die aus Richtung Hinte kommenden Verkehrsteilnehmer. Das gilt genauso für die Umleitung über die Auricher Straße. Tatsächlich ist auf der Harsweger Ziegelei an Werktagen ein ständiges Kommen und Gehen von Kipplastern zu beobachten. Mittendrin wurde zuletzt der Schotterunterbau mit einer Walze verdichtet. Von Hinte aus kommend wird aktuell bereits die erste Asphaltschicht aufgetragen. Später folgt eine weitere, mehrere Zentimeter dicke Schicht als Abschluss. Die gesamte Strecke vom Emder Buschhaus bis zur Brücke über das Knockster Tief ist knapp 2,5 Kilometer lang und verläuft größtenteils über Hinteraner Gebiet.
Die Wegsanierung, entscheidend angestoßen von der CDU im Gemeinderat Hinte, ist Teil eines interkommunalen Gesamtpakets. Dazu gehört auch der Radschnellweg entlang der Auricher Straße. Allein die Sanierung Harsweger Ziegelei kostet 1,7 Millionen Euro, wovon die beteiligten Kommunen aber nur zehn Prozent beisteuern müssen. Der Löwenanteil wird mit Fördergeldern des Landes abgedeckt.
Halbes Jahr Bauzeit
Im Oktober soll zwischen Kanalbrücke und Buschhaus alles erledigt sein. Ein halbes Jahr hat das dann gedauert. „Ich finde, sechs Monate sind dafür wirklich akzeptabel“, sagte Bürgermeister Redenius und appellierte an die Bürger, die den Weg nutzen, die Absperrungen zur eigenen Sicherheit nicht zu ignorieren. Redenius hatte das Thema in der vergangenen Woche auch im Ausschuss für nachhaltige Gemeindeentwicklung angesprochen.
Der Bodenaushub gilt laut Gemeinde als zum Teil belastet. Er wird deshalb speziell entsorgt. Außerdem werden laut Bürgermeister Redenius zwischendurch Bodenproben genommen, was „ab und an“ für einen kurzen Baustopp sorge. „Das wird alles nachgehalten“, versicherte der Verwaltungschef.