Norden - Ein Gerücht machte sich in der vergangenen Woche in der Stadt Norden und sogar darüber hinaus breit: Über die Lautsprecher eines Kaufland-Ladens im Norder Tor sollen 14 Namen ausgerufen worden sein. Dabei handelte es sich um Corona-Infizierte, die den Laden verlassen sollten, andernfalls müsse man die Polizei verständigen. Die angeblichen Infizierten verließen daraufhin das Geschäft und gingen unbescholten ihrer Wege, so besagt es das Gerücht.
Über Lautsprecher laufen solche Infos nicht
Wegen der Brisanz des Ganzen verbreitete es sich und gelangte auch in unserer Redaktion an. Frank Ledel vom Centermanagement des Norder Tors zeigte sich am Wochenende beunruhigt: „Davon habe ich nichts gehört, aber das kann ich mir bei bestem Willen nicht vorstellen! Wie sollen die Infizierten denn erkannt worden sein und über die Lautsprecher bei Kaufland laufen solche Informationen nicht.“
Gleiches Szenario in verschiedenen Filialen
Interessanterweise war der Pressestelle in Berlin dieses Szenario bekannt. „Wir erhielten bereits mehrere Anfragen, in denen das gleiche Szenario, allerdings für verschiedene Filialen, beschrieben wurde“, schreibt Andrea Kübler von der Unternehmenskommunikation von Kaufland in einer E-Mail. An dem Gerücht dran sei aber nichts. „Wir haben dazu jeweils mit unseren Kollegen vor Ort gesprochen, uns liegen keine Informationen vor, dass sich ein derartiger Vorfall in einer unserer Filialen ereignet hat.“ Vielmehr werde vermutet, dass diese Falschinformation auf einem Beitrag des Comedians Sebastian Pufpaff basiert, der in seiner Satire-Show „Noch nicht Schicht“ vom 26. April, eine ähnliche Situation schildert.
Übrigens wurde diese Thematik am 21. November von der Rechercheplattform Mimikama.at aufgenommen, nachdem sich in vielen Regionen der Schweiz dieses Gerücht verbreitete. Der Artikel „Die Kaufhausdurchsage ’Arzthelferin erkennt Corona-Patientin’: Eine urbane Legende!“ räumt hier mit vielen Aspekten der Gerüchteküche auf.