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WIRTSCHAFT Die Gründerjahre an der Unterweser

ULRICH SCHLÜTER

NORDENHAM - Geschichte wiederholt sich, möchte man angesichts der derzeitigen Wirtschafts- und Finanzkrise rückblickend auf den Niedergang der Frerichswerft Einswarden vor mehr als 70 Jahren meinen. In seinem Vortrag erinnerte Fred Memenga an den alten Schiffsbauplatz an der Unterweser, den das Unternehmen J. Frerichs & Co. AG mit Sitz in Osterholz 1905 erworben hatte.

Von Großensiel bis Blexen

Mit rund 40 Zuhörern war die Veranstaltung „Cafe im Takt“ in der Jahnhalle gut besucht. Die interessierten Männer und Frauen lud der 71-Jährige ein zu einer kulturhistorischen und industriegeschichtlichen Reise entlang der Unterweser von Großensiel bis Blexen, wobei der Pensionär an die Ursprünge der Landschaft, vor allem jedoch an den Beginn der Industrialisierung erinnerte. Fred Memenga zeigte mehr als 70 zum Teil noch nie veröffentlichte Bilder, die er bei seinen Recherchen unter anderem im Archiv des Deutschen Schifffahrtsmuseums in Bremerhaven sowie im Museum Nordenham entdeckt hatte.

Die Entstehung Nordenhams als Hafen- und Industriestadt war Schwerpunkt des eineinhalbstündigen Vortrags. Der ab Mitte des 19. Jahrhunderts einsetzende Industrieboom in Deutschland, vor allem jedoch die kurze Gründerzeit nach dem gewonnenen Krieg von 1870/71, veränderte die dörfliche Struktur an der Unterweser. Zur dominierenden Industrie entwickelten sich der Schiffbau sowie die Metallindustrie. Nordenham sah sich mit einem rasanten wirtschaftlichen Aufschwung konfrontiert.

Hatte sich Fred Memenga bei einem ersten Vortrag noch auf die Historie seines früheren Arbeitgebers Felten & Guilleaume konzentriert, so widmete er sich diesmal fast allen Betrieben entlang der Uferlinie. Zur Illustration hatte der Referent ein umfangreiches Bildmaterial zusammengetragen. Überrascht waren seine Zuhörer, als er ihnen ehemalige Gebäude der Frerichswerft zeigte, die noch heute von dem neuen Eigentümer Premium Aerotec auf dem ehemaligen Airbus-Firmengelände genutzt werden.


Nordsee-Betrieb verlegt

Durch die Verlegung der Nordsee-Betriebe von Nordenham nach Wesermünde im August 1934 war der Wirtschaft Nordenhams und des Oldenburger Landes ein schwerer Schlag versetzt worden. Die Folgen machten sich schnell nach der Übersiedlung bemerkbar, besonders im Geschäftsleben durch den Fortzug von Familien. Das bekam auch die Frerichswerft zu spüren.

Fred Memenga erinnerte im weiteren Verlauf seines Vortrags unter anderem an die Gründung der Norddeutschen Seekabelwerke. Er erwähnte, dass die Villa Eilers 1915 als Pflegeheim für Soldaten diente und dass die Alliierten nach 1945 im alten Zollgebäude an der Deichgräfenstraße Carepakete an die Nordenhamer Bevölkerung ausgaben. Weiterer Bericht unten

Eine spende für

die Jugendfarm

Den Erlös

aus

seinem ersten Vortrag über die Nordenhamer Industriegeschichte in der Veranstaltungsreihe „Cafe im Takt“ wird Fred Memenga der Jugendfarm spenden. Es sind 100 Euro zusammengekommen.

Aufgrund

der großen Resonanz hat sich das Kulturbüro Nordenham dazu entschlossen, den Vortrag noch einmal anzubieten. Wer sich für die Geschichte in Wort und Bild interessiert, ist am Sonntag, 19. April, in der Jahnhalle willkommen. Beginn ist um 16 Uhr. Fred Memenga hat für seinen Vortrag mehr als 70 Bilder zusammengetragen.
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