LOKALMIX

Reaktivierung der Wiehltalbahn nicht förderfähig

Red; 15.09.2023, 10:28 Uhr
Archivfoto: Lars Weber --- Der Sonderzug im März beim Besuch der Landesminister hielt auch in Wiehl.
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Reaktivierung der Wiehltalbahn nicht förderfähig

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Red; 15.09.2023, 10:28 Uhr
Oberberg - Zwischenergebnis der Machbarkeitsstudie ergibt zu geringen Wert bei der Nutzen-Kosten-Untersuchung - Grobkosten in Höhe von rund 70 Millionen Euro.

Große Hoffnungen hatten viele Politiker und engagierte Bürger in die Machbarkeitsstudie gelegt, die nachweisen sollte, dass eine Reaktivierung der Wiehltalbahn Sinn macht. Noch im März waren mit Ina Scharrenbach und Oliver Krischer gleich zwei Minister im Oberbergischen und schienen dem Projekt Rückenwind zu geben (OA berichtete). Doch nun sieht es schlecht aus für die Umsetzung des Traums. Denn: Bei der vom Zweckverband go.Rheinland, dem Oberbergischen Kreis sowie den Städten und Gemeinden Morsbach, Waldbröl, Reichshof, Wiehl und Engelskirchen beauftragten Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Wiehltalbahn gibt es ein erstes Zwischenergebnis: Laut den Gutachtern wurde bei der Nutzen-Kosten-Untersuchung das Kriterium der Förderfähigkeit deutlich verfehlt, wie der Kreis und der Zweckverband mitteilen. Für eine Förderung müsse der Nutzen-Kosten-Indikator größer als eins sein. Die Gutachter kamen allerdings nur auf einen Indikator von 0,071. 

 

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Bei der Untersuchung der betrieblichen Machbarkeit kam das Gutachterbüro zu dem Schluss, dass ein Kreuzungsbahnhof in Wiehl eingerichtet werden müsste. Der Bau eines Kreuzungsbahnhofs in Bielstein wäre zwar aus betrieblicher Sicht besser. Allerdings lasse die bauliche Lage dort mit einem Supermarkt an der Nordseite und dem Straßenraum im Süden dies nicht zu.

 

Die umfassende Bestandsaufnahme der Strecke durch das Gutachterbüro habe weiter ergeben, dass als wesentlicher Kostenfaktor die Sanierung der Infrastruktur der Bahnanlagen zu sehen ist. Im Rahmen der Sanierungsmaßnahmen müssten vor allem der Oberbau, die Bahnübergänge, die Leit- und Sicherungstechnik und einige Brückenbauwerke ertüchtigt werden. Insgesamt wurden von den Gutachtern Grobkosten in Höhe von rund 70 Millionen Euro ermittelt.

 

Die Auftraggeber der Machbarkeitsstudie werden die Zwischenergebnisse nun gemeinsam mit dem Förderverein zur Rettung der Wiehltalbahn und der Rhein-Sieg-Eisenbahn intensiv analysieren und darüber beraten, wie es mit der Studie weitergehen wird.

KOMMENTARE

1

So einfach kann man sich dem Thema entledigen. Einfach die Infrastruktur aufgeben und über Jahrzehnte nichts investieren. Schon kann man sagen, dass sich eine erneute Inbetriebnahme wirtschaftlich nicht lohnt.

Ganz große Klasse !!!

Herbert Müller, 15.09.2023, 12:12 Uhr
2

Das macht kein sinn das die Bahn nach Wiehl fährt. Woher soll das Geld kommen. Kann das deutsche Volk nicht mehr nachdenken.

Uwe Märtens, 15.09.2023, 14:35 Uhr
3

es würde sogar schon ausreichen, wenn in Oberberg überhaupt mal ein Zug fährt ...

Lisa, 15.09.2023, 16:05 Uhr
4

Ich geb's auf...

Gutachterbüro? Würde die Bevölkerung mal gefragt? Also ich nicht...

In Zeiten von alternativen Energiequellen, E-Autos, Busausfällen und sonstigem Unfug möchte man aus Kostengründen die Wiehltalbahn sowie andere Verbindungen nicht reaktivieren oder modernisieren.
Wieviel Busse brauch man alleine von Wiehl oder noch schlimmer, von den Dörfern nach Gummersbach oder zur RB25?

UNGLAUBLICH

Michael, 15.09.2023, 19:22 Uhr
5

Das ist leider zu kurz gedacht bzw. Zu kurz bewertet!
Unser Oberbergischer Kreis wurde schon vor Jahrzehnten vom Schienennetz abgekoppelt und werden es weiterhin!
Das ist keine Lösung.
Es sollten viele Bahnstrecken reaktiviert werden und man sollte sich nicht weiterhin belügen lassen.
Seinerzeit hatte der BM von Hückeswagen behauptet der Höhsieper Tunnel sei einsturzgefährdet.
Gruß Walter Mutz

Walter Mutz , 16.09.2023, 00:45 Uhr
6

@Herbert Müller
Danke für die klaren Worte .
Dann ivestieren wir halt wieder in irgendend einem anderen Müll .
Ich hätte ja auch gedacht das in der jetzigen Zeit ein Umdenken stattgefunden hat und wir denächst mit der Bahn nach Dieringhausen > Köln oder Lüdenscheid hätten fahren können.
Also bleibt mal wieder nur das "AUTO" um zum nächstgelegenen Bahnhof zu kommen Je ca 20Km entfehrnt.
Nur schade das hier niemand wirklich was schreibt!!!!!!

Rappes Walbröler, 16.09.2023, 07:45 Uhr
7

Wirklich sehr traurig, die Bahn macht sich aber auch selber unattraktiv durch ihre ständigen Ausfälle etc. Nun schiebt man dies auf Infrastruktur und nutzen, ja ich denke die Menschen würden diese Bahn sogar lieben aber da sind die so genannten Experten natürlich nicht von überzeugt oberberg hat fertig!!

Marc , 16.09.2023, 12:00 Uhr
8

Es ist unglaublich, dass bei netzverbindenden Trassen immer noch danach gefragt wird, ob sich die Reaktivierung "lohnt" !! Großräumige Umgehung des völlig überlasteten Kölner Knoten wäre auf die Wiehltalbahn möglich und natürlich eine erschließende Nord-Südachse im Oberbergischen Kreis (Analog zur Nord-Süd-Achse der Rurtalbahn im Kreis Düren) ... Hoffe im Kreis Gummersbach gibt es genügend Verteidiger der zukunftsträchtigen, gemeinnützigen Schiene, die diesen erneuten Angriff auf noch gewidmete Schieneninfrastruktur abwehren können.

Hansbert Schruff, 16.09.2023, 12:09 Uhr
9

Das sich die Wiehltalbahn wirtschaftlich nicht lohnen kann sagt einem doch schon der gesunde Menschenverstand, dafür braucht man keine teure Machbarkeitsstudie. Diese Bahnstrecke ist ein gutes Beispiel für unnötige Steuerverschwendung. Man denke nur an den teuren Bahnübergang in Wiehl. Busse sind deutlich flexibler einsetzbar und können problemlos alle Orte anfahren. Wozu also einen künstlichen Wettbewerb zur OVAG aufbauen - die auch nicht ohne Steuergelder auskommt? Wer es besser weiß kann die Strecke ja auf eigenes Risiko betreiben und sich die berühmte goldene Nase. daran verdienen. Der private Pkw ist niemals durch den ÖPNV ersetzbar, höchstens eine Ergänzung für Schüler, Pendler mit geregelten Arbeitszeiten oder Personen mit viel Zeit und Muße.

Wiehler Bürger , 16.09.2023, 14:38 Uhr
10

Super die wollen doch immer das man vom Auto weg kommt und man soll mit der Bahn fahren . Deutschland 🤣🤣

Sebastian , 16.09.2023, 19:12 Uhr
11

Hat überhaupt jemand die Vorstudie zur Machbarkeit gelesen? Alle schreiben darüber, dass ein Kreuzungsbahnhof in Wiehl eingerichtet werden müsste.?! In Wiehl (Zentrum) existiert der Kreuzungsbahnhof schon seit Jahren.
Wenn die Wiehltalbahn mit der RB 26 bis nach Lüdenscheid durchverbunden würde könnten die Kosten für eine der drei stündlichen S-Bahnen ab 2040 zwischen Osberghausen und Marienheide auf der Nutzenseite der Studie verbucht werden. Der ach so aufwändige und teure Kreuzungsbahnhof in Wiehl-Bielstein wird nur nötig, weil eine Wiehltalbahn auf der eingleisigen Strecke bis Gummersbach zwischen den drei S-Bahn-Zugpaaren dazwischengequetscht werden muss. Der Ausbau (und Fahrplan) der Aggertalbahn soll unangetastet bleiben.

R. ein Bergneustädter, 17.09.2023, 01:30 Uhr
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