Waldsassen
28.04.2017 - 20:00 Uhr

Turm- und Orgelsanierung an der Kapplkirche: Kapplfreunde unterstützen Orgelsanierung mit 50.000 Euro

Außen war die Kappl erst von 2001 bis 2004 renoviert worden. Dennoch gibt es schon wieder Putzschäden an der Fassade. Einer der Türme muss jetzt saniert werden. Innen gibt es noch eine Baustelle.

Mit der Sanierung des Nordturms soll bei der Kapplkirche begonnen werden. Im Mai wird eingerüstet, ab Mitte Mai beginnen die Sanierungsarbeiten, die bis Ende August dann abgeschlossen sein soll. Der Nordturm wird dann zwei Jahre beobachtet, ehe dann auch die anderen Türme saniert werden. Bild: jr

Münchenreuth. (jr) Viel Geld braucht demnächst die Kirchenverwaltung der Pfarrei. Im Mai startet die Instandsetzung des Nordturms der drei Kappltürme. Architekt Peter Hilgarth hatte im 3. Quartal 2014 erste Voruntersuchungen durchgeführt und festgestellt: Der Schaden resultiert aus der nicht korrekten Ausführung. Hilgarth machte deutlich, dass die Arbeiten zum damaligen Zeitpunkt in Abstimmung mit den Fachbehörden so festgelegt wurden.

Musterstück

Die Sanierung war Thema in der Jahreshauptversammlung der Freunde der Kapplkirche. Architekt Peter Hilgarth stellte das Konzept vor, das nach Begutachtung der Schäden in Abstimmung mit dem Bischöflichen Baureferat sowie dem Landesamt für Denkmalpflege entstand. Vergangenen Jahr war ein Musterstück am Nordturm hergestellt worden; im August war die Umsetzung des Projekts abgesegnet und freigegeben worden. Zunächst wird der am meisten geschädigte Nordturm saniert, bei den anderen Türmen ist das Schadensbild noch nicht so ausgeprägt. Ende vergangenen Jahres war der Nordturm ausgeschrieben worden; den Zuschlag erhielten die bereits bei der Erstellung des Musterstücks befassten Firmen. Die Auftragsvergabe, so Peter Hilgarth, erfolgte im Januar/Februar, jetzt startet die Sanierung. Abgeschlossen sein soll die Maßnahme im Juli/August.

Ab 2. Mai wird das Gerüst aufgebaut, ab 15. Mai beginnen vorbereitende Arbeiten der Verputz- und Spenglerfirmen. In den folgenden zwei Jahren soll sich dann zeigen, ob das Sanierungskonzept bei dem dann sanierten Nordturm erfolgreich ist; dann werden die beiden anderen Türme im gleichen Verfahren saniert. Peter Hilgarth rechnet mit Gesamtkosten von rund 100 000 Euro. Freunde der Kapplkirche fragten, ob dafür die mit der Sanierung beauftragten Firma in Regress genommen werden kann. Die Diözese, so Hilgarth, könne keine Ansprüche geltend machen. Die damalige Ausführung der Arbeiten sei regelkonform gewesen. "Heute gibt es andere Verfahren." Für die Bauarbeiten erwartet die Pfarrei Münchenreuth 45 Prozent Förderung; die restliche Finanzierung sei noch zu klären.

Weiteres Thema war die dringend nötige Sanierung der Kappl-Orgel. Kirchenmusikdirektor Andreas Sagstetter hatte das Instrument besichtigt: "Die Orgel ist ein Zeugnis westböhmischer Orgelkultur und hat einen hohen historischen Wert". Erbaut wurde die Orgel in den Jahren 1734 bis 1738. Der Wurmbefall müsse behoben werden. 1957 sei die Orgel "bearbeitet" worden, wie es hieß. Sagstetter hob die Stimmton-Höhe der Orgel hervor; dies liege am besonderen Pfeifenschnitt. Die Kappl-Orgel solle wieder auf den historischen Stand vor 1957 zurückgeführt werden. Verbesserungen seien bei der Stimmton-Höhe nötig. "Wir wollen einen Rückbau der Orgel auf die historische Substanz und dem Klangbild wie beim Neubau vor fast 300 Jahren".

Laut Kapplpfarrer Pater Friedhelm Czinczoll soll noch dieses Jahr mit der Sanierung der Orgel begonnen werden. Sagstetter war davon überzeugt, dass die Diözese das Vorhaben unterstützt. "Derzeit läuft die Ausschreibung, wir warten auf Angebote", sagte Sagstetter über die möglichen Kosten. German Gleißner, stellvertretender Vorsitzender der Freunde der Kapplkirche, wusste von Gesprächen über weitere Fördermöglichkeiten. Der Verein alleine könne die Ausgaben niemals alleine tragen.

Den Rücken stärken

Gleißner setzte sich für eine Priorisierung ein, was an der Orgel unbedingt gemacht werden muss. "Unsere Orgel hat einen hohen Stellenwert, warten wir doch mal die Angebote ab", bat Gleißner um Geduld. Pfarrgemeinderatssprecher Robert Sommer meinte: "Können wir uns das alles überhaupt leisten?" Unbedingt erledigt werden müsse das Problem Nordturm. Stadtbaumeister Hubert Siller setzte sich dafür ein, dass der Verein der Pfarrei den Rücken stärkt. "Wir sollten da ein Zeichen setzen." Helmut Übelacker stieß ins gleiche Horn und fragte nach der Finanzierbarkeit der Projekte. Am Ende waren sich alle einig, beim Orgelprojekt die Entwicklung abzuwarten.

50.000 Euro für Orgel

Die Freunde der Kapplkirche waren einig, für die Orgelsanierung einen Zuschuss in Höhe von 50 000 Euro aus Vereinsmitteln zuzusagen. Das Ziel muss es freilich sein, möglichst viele Fördergeld für das Projekt zu gewinnen.

Heute gibt es andere Verfahren.Peter Hilgarth zu der Frage, ob der damals beauftragte Betrieb regresspflichtig ist.
Die Orgel ist ein Zeugnis westböhmischer Orgelkultur und hat einen hohen historischen Wert.Kirchenmusikdirektor Andreas Sagstetter
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