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Kreisel an der „Kübel-Kreuzung“?

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Die Kübel direkt an den Kreuzungseinmündungen hat die Stadt schon im Frühjahr 2019 probehalber entfernt. Aktuell ist noch dieser eine da, etwas weiter am Westrand der Berliner Straße stehend.
Die Kübel direkt an den Kreuzungseinmündungen hat die Stadt schon im Frühjahr 2019 probehalber entfernt. Aktuell ist noch dieser eine da, etwas weiter am Westrand der Berliner Straße stehend. © Dörr

Für die Schnittstelle von Alter Mainzer Landstraße, Berliner Straße und Erlenweg liegen nun zwei Planungsvarianten vor. Probehalber ist die Ecke seit fast zwei Jahren kübelfrei.

Dieburg – An der Schnittstelle von Alter Mainzer Landstraße, Berliner Straße und Erlenweg sind die Flüche und Blechschäden seltener geworden. An jenem Ort, dem Volksmund und unsere Zeitung den Namen „Kübel-Kreuzung“ gegeben haben, sind die von vielen Autofahrern verdammten Pflanzkübel (bis auf einen, der kaum stört) seit Frühjahr 2019 entfernt. Die jahrelang beengte Situation mit den fast aufreizend stabilen Betonobjekten, die manchen Lack von den Autotüren kratzten, hat sich insofern entspannt. Der Ist-Zustand soll nach Ansicht der Lokalpolitik voraussichtlich aber nicht der Gestaltung letzter Schluss sein. Seit kurzem liegen im Rathaus zwei Planungsvarianten vor. Schon in den Haushalt 2019 war ein Budget für einen solchen Planungsauftrag eingestellt worden. Im März vor ziemlich genau zwei Jahren hatte sich der parlamentarische Ausschuss für Infrastruktur und Umwelt an der Kübel-Kreuzung getroffen und sich die Probleme an dieser Stelle des Dieburger Westens persönlich vor Augen geführt: stockender Verkehr, Missachtung der gültigen Vorfahrtsregel „rechts vor links“ oder öfters unfreiwilliger Vorfahrtsverzicht deshalb, weil man beim Passieren des Gegenverkehrs oder beim Abbiegen eine Kollision mit dem „gegnerischen“ Außenspiegel und vor allem mit einem der widerstandsfähigen Pflanzkübel fürchten musste. Ein regelmäßiger Aufreger schon unter Ex-Bürgermeister Werner Thomas, den aber erst eine große Zahl an Dieburger Bürgern über die städtische Ideenplattform auf die Agenda der politischen Gremien hob.

Im März 2019 verblieb der Ausschuss unter seinem ehemaligen Vorsitzenden Marc Hiltrop (der CDU-Stadtverordnete legte sein Mandat etwas später aus familiären Gründen nieder) damit, einen Fachplaner mit der Ausarbeitung von Lösungsansätzen für die Kreuzung zu beauftragen. Lange geriet das Thema danach aus dem Blick. Die Stadt aber entfernte in der Zwischenzeit – konkret im Frühjahr 2019 – probehalber und gewiss auch zur Freude der Fahrer der recht neuen, durch Erlenweg und Berliner Straße führenden Buslinie MD (Münster-Dieburg) die Kübel. Die sind auch jetzt noch weg. Und kurz vor Weihnachten 2020 trafen im Rathaus endlich die Planungsvarianten ein. Laut Bürgermeister Frank Haus (parteilos) sehen sie als eine Möglichkeit der Neugestaltung einen Kreisverkehr vor. „Das wäre ein kleiner Kreisel ähnlich dem am Bauern Stix“, verweist der Verwaltungschef auf eine Lösung, die nur wenige hundert Meter weiter zwischen Alte Mainzer Landstraße, Burgweg und Am Lindenhof zu finden ist. Möglichkeit zwei sei „eine Aufpflasterung, die sich farblich abheben würde“. Beide Maßnahmen könnten den Pkw- und Busverkehr, der momentan nach Entfernung der Kübel schneller (rücksichtsloser?) fließen kann, bremsen und so für mehr Sicherheit der Radfahrer und Fußgänger sorgen. Als sensibel gilt die Kreuzung auch, weil gerade am Nachmittag und frühen Abend neben den Anwohnern viele Kinder und Jugendliche zum nahen Sportgelände des SC Hassia mit Fußball-Training und Tanzschule Wehrle radeln und laufen. Auch Haus ist davon „überzeugt, dass das wegen der Kinder und Radfahrer eine schwierige Ecke ist“. Nicht als gestalterische und gefahrenmindernde Optionen in Frage kämen derweil ein Zebrastreifen („als Querungshilfe in dieser 30er-Zone nicht zulässig“) und Mittelinseln an den Einmündungen der Nord-Süd-Achse („zu klein, da kommt kein Bus durch“). Ein Kostenvoranschlag für die künftige Gestaltung der inzwischen kübelfreien „Kübel-Kreuzung“ liegt jetzt ebenfalls vor: 125 000 Euro. „Mal sehen, wann wir uns das leisten können“, ruft der Bürgermeister den für Dieburger Verhältnisse derzeit ungewohnt leeren Stadtsäckel in Erinnerung.

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