Switzerland Global Enterprise zeichnet beste Exportunternehmen der Schweiz aus

Am - erstmals ausverkauften - Aussenwirtschaftsforum vom 26. März 2019 wurde das Medtech-Unternehmen VirtaMed mit dem Export Award 2019 ausgezeichnet. Ebenfalls im Zentrum standen Auftritte von anderen erfolgreichen Schweizer Exportunternehmen sowie von Wirtschaftsminister Guy Parmelin.

Gewinnt den Export Award 2019 für das beste Exportunternehmen: Raimundo Sierra von VirtaMed, hier zusammen mit Ruth Metzler-Arnold, VR-Präsidentin von S-GE. (Bild: Thomas Berner)

Das diesjährige Aussenwirtschaftsforum stand im Zeichen von reifen Märkten. Der EU-Raum, die USA oder Japan sind nach wie vor die wichtigsten Handelspartner der Schweiz. Alle diese Märkte zeichnen sich durch eine hohe Sättigung aus. Dennoch bilden diese – so Daniel Küng, Präsident von Switzerland Global Enterprise (S-GE) – nach wie vor die Cash Cows der meisten Exportunternehmen. Auch disruptive Innovationen kommen zumeist aus gesättigten Märkten. Auch wenn sich vieles verstärkt auf Märkte „vor der eigenen Haustür“ fokussiert, sei die Globalisierung keineswegs „tot“, so Daniel Küng weiter. Sie habe sich bloss etwas verlangsamt. In diese Kerbe schlug auch Andreas Gerber von Credit Suisse. Beste Exportunternehmen sollten sowohl satte als auch Wachstumsmärkte gleichermassen im Auge behalten. „Flexibilität, Zuverlässigkeit, Innovation und Qualität sind nach wie vor wichtige Schweizer Werte, die weltweit geschätzt werden“, so Gerber. Ein Beispiel dafür, wie dies erfolgreich funktioniert, gab im Anschluss Adrian Steiner, CEO der Thermoplan AG in Weggis. Dieses Unternehmen rüstet weltweit alle Starbucks-Filialen mit Kaffee-Automaten aus. Steiner wies in seiner Keynote darauf hin, dass der Weg zu diesem Erfolg nicht immer ein einfacher war und dass in Zukunft vor allem die Kooperation – allenfalls auch mit Wettbewerbern – ein wichtiges Element bilden wird.

Aussenhandelsstrategien des Bundes

Wirtschaftsminister Guy Parmelin skizzierte am Aussenwirtschaftsforum die Aussenwirtschaftspolitik-Strategie des Bundes. Diese umfasst drei Pfeiler: Sicherstellung guter Beziehungen zur EU, Aufrechterhaltung einer funktionierenden WTO sowie Abschluss und Erneuerung von Freihandelsabkommen. Vor allem letzteres nehme an Bedeutung zu, weil aufgrund von Unilateralismus grosser Wirtschaftsmächte inzwischen auch das Regelwerk der WTO gefährdet sei. Aktuell schon weit fortgeschritten sind etwa die Verhandlungen mit den Mercosur-Staaten, abgeschlossen sind die Freihandelsabkommen mit Indonesien und mit Ecuador. Wieder in Erwägung gezogen wird die Aushandlung eines Freihandelsabkommens mit den USA; entsprechende Abklärungs-Gespräche wurden bereits aufgenommen. Ob es dann wirklich zu Verhandlungen kommt, kommt für beide Seiten nur dann in Frage, wenn eine wirkliche Win-Win-Situation geschaffen werden könne, so Parmelin.

Bundesrat Guy Parmelin skizzierte die Aussenhandels-Strategie des Bundes. (Bild: Thomas Berner)

Chancen in gesättigten Märkten

In einem Talk mit Expertinnen und Experten von S-GE ging es um Chancen und Herausforderungen in den gesättigten Märkten Japan, USA und UK. Gerade für UK habe die Schweiz dank des kürzlich abgeschlossenen Handelsabkommens für den Fall eines „No-Deal-Brexit“ weiterhin gute Karten, so Mareike Hood, die den Business Hub für die Britischen Inseln betreut. Man müsse ohnehin das Brexit-Thema vom Business-Aspekt trennen, „denn Geschäft bleibt Geschäft“. Claudio Mazzucchelli wiederum betreut für S-GE den Markt Japan. Er wies auf die Wichtigkeit kultureller Kenntnisse hin, die man für diesen Markt mitbringen sollte. Und Caroline Blaser – Leiterin Business Hub USA – bekräftigte, wie interessant die Vereinigten Staaten als Markt für Schweizer Unternehmen weiterhin sein kann.

Beste Exportunternehmen ausgezeichnet

Den diesjährigen Export Award erhielt das Zürcher Medtech-Unternehmen VirtaMed. Das Unternehmen, welches Simulationsgeräte für die Schulung von Operationen herstellt, überzeugte die Jury mit seiner cleveren Exportstrategie. VirtaMed stand zusammen mit den Unternehmen Andermatt Biocontrol AG  aus Grossdietwil und CAMAG aus Muttenz BL im Final. Zwölf Jahre nach seiner Gründung beschäftigt das KMU in Schlieren 100 Mitarbeitende aus 20 Ländern und hat zwei Tochterfirmen und ein weltweites Vertriebsnetz aufgebaut. VirtaMed ist führend, wenn es um die virtuelle Schulung minimalinvasiver Operationen geht. Mittlerweile werden mit nahezu 1’000 Simulatoren in 50 Ländern kostengünstig endoskopische Fertigkeiten geübt – an Ausbildungskrankenhäusern und medizinischen Trainingszentren wie bei Herstellern von medizintechnischen Produkten.

Die Trophäe wurde von Ruth Metzler-Arnold, Verwaltungsratspräsidentin von S-GE, überreicht. «Die VirtaMed AG hat es geschafft, mit höchst präzisen Simulatoren auf dem Weltmarkt zu überzeugen. Mit einer durchdachten Exportstrategie beliefert das Unternehmen sowohl Kunden in den aufstrebenden als auch in den reifen Märkten», sagt Ruth Metzler-Arnold stolz. «Zudem zeigt die Erfolgsgeschichte der VirtaMed AG, wie eine internationale Vertriebsstrategie zum schnellen Wachstum eines Unternehmens in der Schweiz beitragen kann.»

www.s-ge.com

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