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Das Parken erst wieder lernen

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Parkschein lösen, dann erst Besorgungen erledigen – das müssen die Wasserburger erst noch verinnerlichen. Die neue kommunale Parkraumüberwachung jedenfalls hat gut zu tun.  re
Parkschein lösen, dann erst Besorgungen erledigen – das müssen die Wasserburger erst noch verinnerlichen. Die neue kommunale Parkraumüberwachung jedenfalls hat gut zu tun. re © OVB

3205 Verwarnungen in 100 Tagen – die Wasserburger scheinen das ordnungsgemäße Parken erst einmal wieder lernen zu müssen. Während die neue Parküberwachung die wenigsten freut, verzeichnet die Albachinger Antiquitäten-Aktion „Kunst & Krempel“ bereits zum zweiten Mal großen Zuspruch.

Wasserburg – „Nach zwei Jahren wird es besser“, hatte man den Wasserburgern prophezeit, als sie die kommunale Parküberwachung einführten. In der Stadtverwaltung sieht auch nach den ersten 100 Tagen der neuen Abteilung die Bilanz gar nicht so schlecht aus: mehr freie Kurzzeitparkplätze in der Innenstadt schlagen auf der positiven Seite zu Buche, täglich vier bis fünf Beschwerden auf der negativen. Insgesamt wurden schon 3205 Falschparker verwarnt. Streiten hilft da nicht viel, vor Ort wird normalerweise kein Strafzettel zurückgenommen. Peter Rheintaler findet nur selten einen Grund, an den Verwarnungen, die seine drei neuen Parkwächterinnen ausstellen, etwas zu ändern: „Die Straßenverkehrsordnung gab’s schon vorher, die Parkuhren auch. Dafür, dass manchen in Wasserburg alles ganz neu vorkommt, können wir nichts“. 1432 Verwarnte haben bereits in den ersten 100 Tagen bezahlt und der Stadt somit 26 300 Mark eingebracht.

Albaching – Großen Zuspruch verzeichnete der Geschichtsverein bei der Aktion „Kunst & Krempel“, die im vollbesetzten Saal des Gasthauses Kalteneck stattfand. Zahlreiche Besucher schleppten Antiquitäten und Altertümer aus Familienschätzen herbei, um sie vom Experten begutachten zu lassen. Vor allem Gemälde, Zeichnungen, alte Bücher, Münzen und Stücke von Trachtenauszier beherrschten die Szene. Der Andrang war zeitweise so groß, dass es vor der Absperrung zu tumultartigen Szenen kam. Die ältesten gezeigten Stücke waren römische und griechische Münzen des europäischen Altertums. Die Aktion soll im nächsten Jahr wiederholt werden – dann mit schärferen Kontrollmaßnahmen gegen Aufkäufer, die versuchen, wertvolle Schätze möglichst billig zu erwerben.

Weitere Themen der Woche

Weitere Meldungen in der Woche vom 15. bis zum 21. Mai 1992:

Paris – Mit einer schlichten Totenfeier ohne die Anwesenheit großer Stars hat Paris von Marlene Dietrich Abschied genommen. Der Sarg der Verstorbenen war mit einer französischen Fahne bedeckt. Wenige Tage später wurde sie in ihrer Geburtsstadt Berlin beigesetzt. Für ihren Einsatz im Zweiten Weltkrieg ist Marlene Dietrich mit dem Offizierskreuz der französischen Ehrenlegion ausgezeichnet worden.

Bern – Die Schweiz strebt nun die Mitgliedschaft in der Europäischen Gemeinschaft an. Die Berner Bundeskanzlei bestätigte, dass die Regierung den Antrag zur Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit der EG stellen werde. Mit diesem Schritt konkretisiere sie ihre bereits im Oktober 1991 getroffene Entscheidung, den Beitritt der Schweiz als Ziel ihrer Integrationspolitik zu definieren, hieß es in Bern.

London – Skorpione gibt es nicht nur in den Tropen und Subtropen, sondern auch auf den Britischen Inseln. Eine Kolonie von etlichen hundert Tieren lebt auf der Insel Sheppey, nahe der Themse-Mündung, berichtet die Wissenschaftszeitschrift „New Scientist“. Es ist der erste Fund dieser Skorpione derart weit im Norden. Die Tiere leben dort versteckt in Mauerritzen und unter Steinen.

Dresden – In Sachsen gibt es offiziell eine Arbeitslosenquote von 13,8 Prozent. Tatsächlich hat aber nach Angaben der Arbeitsämter nur noch rund die Hälfte der 2,2 Millionen Erwerbsfähigen einen regulären Arbeitsplatz. „Gäbe es die Instrumente Kurzarbeit, Arbeitsbeschaffung, Umschulung und Vorruhestand nicht, wäre die Arbeitslosigkeit in Sachsen heute höher als auf dem Gipfel der Weltwirtschaftskrise 1932“, so Claus Welz vom Landesarbeitsamt.

Annapolis – Wer einen Tag auf dem Mount Everest verbringt, leistet wesentlich mehr als ein Marathonläufer. Das haben Untersuchungen eines Forschungszentrums für Ernährung in Maryland an zehn Personen ergeben. Die Frauen und Männer verbrauchten in über 8800 Metern Höhe im Durchschnitt 5148 Kilokalorien. Im über 5000 Meter hohen Basiscamp des Bergmassivs benötigten die Bergsteiger in der dünnen Luft immerhin noch 3286 Kilokalorien pro Tag – etwa so viel wie ein Marathonläufer während eines Rennens.

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