Shaka – Hawaiis lässigstes Symbol

Jeder auf Hawaii kennt und nutzt diese Handgeste: Das Shaka-Symbol, auch „Hang Loose“ genannt, begegnet einem auf den hawaiianischen Inseln überall – und nicht nur dort: Surferinnen und Surfer auf der ganzen Welt machen dieses Erkennungszeichen um zu signalisieren „alles in Ordnung“ oder auch einfach um einander zu begrüßen und zu verabschieden.

Dazu klappt man Zeige-, Mittel- und Ringfinger einer Hand ein, streckt gleichzeitig Daumen und den kleinen Finger aus und wackelt einige Male mit der Hand. Diese universelle Geste wird vor allem auf Hawaii mit dem Aloha-Feeling verbunden: Alles ein wenig lockerer nehmen, sich und andere nicht stressen, gut drauf sein, Freundlichkeit und Freundschaftlichkeit verbreiten – eben genau das, was das hawaiianische Lebensgefühl ausmacht.

Von der hawaiianischen Kultur schwappte das Shaka-Zeichen bald in die internationale Surfer-Szene über und hat heute solchen Kultustatus erlangt, dass es sogar ein eigenes Shaka-Emoji in unseren Smartphones gibt. Doch wie entstand diese „Hang-Loose-Geste“ eigentlich und was sind die Ursprünge dieses Handzeichens? Die Antwort darauf ist ungewöhnlich – aber eben typisch Hawaiianisch.

Die Ursprünge des Shaka-Symbols

So ganz geklärt sind die Ursprünge der Geste nicht, aber es gibt einige starke Hinweise darauf, dass sie sich in den 1940er Jahren unter hawaiianischen Kindern und Jugendlichen verbreitet hat, und das kam so:

Ein hawaiianischer Fischer namens Hamana Kalili (1882-1958) arbeitete in der Stadt Laie als Aufseher auf einer Zuckerplantage. Bei einem schweren Unfall in der Zuckermühle hatte er drei Finger seiner rechten Hand verloren und nur noch Daumen und Kleinfinger zurückbehalten. Als Aufseher war es sein Job, die Güterzüge, die mit Zuckerrohr beladen waren, zu überwachen und dafür zu sorgen, dass alles reibungslos ablief.

Doch die Kinder und Jugendlichen der Umgebung nutzten diese Transportwaggons gerne als eine Art Shuttleservice – illegal natürlich: Sie sprangen oft heimlich auf die Waggons, um sich von Ort zu Ort fahren zu lassen. Weil das lebensgefährlich war, bemühte sich Hamana Kalili, die Jugendlichen davon abzuhalten und hielt besonders aufmerksam Wache, wann immer sich eine Gruppe Kinder den Waggons näherte.

Um ihn zu überlisten und seine kurzen Momente der Unaufmerksamkeit auszunutzen, verständigten sich die Kinder mit einer selbst ausgedachten Handgeste: Sie wedelten mit Daumen und kleinem Finger um einander zu signalisieren, dass die Luft rein war und dass der Mann, der nur noch Daumen und Kleinfinger besaß, gerade nicht hinsah. Diese Geste, die damals besagte „alles in Ordnung, die Luft ist rein“, wurde – jedenfalls der Legende nach – schon bald ein Zeichen, mit dem sich die Kids auf Hawaii gegenseitig grüßten.

Irgendwann in den 1960ern dann wurde das Shaka auch von den jungen Surferinnen und Surfern übernommen und trat so seinen Siegeszug um die Welt an. Heute grüßen selbst hawaiianische Ärzte, Banker und Anwälte ihre Patienten, Kunden und Klienten mit diesem Zeichen und spätestens seit der auf Hawaii geborene US-Präsident Barack Obama in der Öffentlichkeit den Shaka machte, ist das lässige Handzeichen weltweit bekannt.

Was auch immer der Ursprung dieser Geste ist, sie ist universell und steht wie keine andere Handgeste für den Aloha-Spirit, der das hawaiianische Lebensgefühl zum Ausdruck bringt.  Dieses Lebensgefühl, das für Hawaii so einzigartig ist, zeichnet sich vor allem durch ein Gefühl von Verbundenheit und Achtsamkeit aus –  und durch die Bereitschaft, das Leben und sich selbst nicht allzu ernst zu nehmen. „Hang Loose“ eben.

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