M3GAN in der Filmkritik: Darum ist Chucky schnurzegal!

Ihr habt es vermutlich erahnt: Der neue Horrorfilm von Blumhouse glänzt keinesfalls mit einer lückenlosen Erzählung oder tief ausgearbeiteten Charakteren, vielmehr wird ziemlich flott klar, dass man sich selten wirklich ernst nimmt und sich seiner quatschigen Prämisse durchaus bewusst ist. Zusätzlich gelingt es M3GAN aber neben dem gelungenen Horror-Comedy-Vibe, gesellschaftliche und aktuelle Thematiken in den Vordergrund zu schieben, ohne dabei das Gefühl zu erwecken, man wolle um jeden Preis mehr Tiefgründigkeit in das Popcorn-Kino pumpen. Die von der Film-Crew aufgeworfenen Fragen regen auch wahrhaftig zum Nachdenken an. So wird das aggressive Suchtverhalten von Cady oftmals mit dem eines Kindes gleichgestellt, das deutlich zu viel Zeit am Tablet oder Smartphone verbringt, statt entwicklungsrelevante Tätigkeiten auszuüben. Das alles ist natürlich wahnsinnig überzeichnet, dennoch wirkt die Gegenüberstellung der traumatisierten Cady und der überforderten und karriereorientierten Gemma zu keinem Zeitpunkt lächerlich und behält über die gesamte Laufzeit ihre Glaubhaftigkeit.

Anschnallen, liebe Freunde: Spiel, Spaß und Tanz

M3GAN gelingt es trotz unzähliger Logiklücken und recht wenig Originalität, einen unterhaltsamen Kurzausflug zu erschaffen, der zum Lachen, Kopfschütteln und Spaßhaben einlädt. Dabei beeindruckt der Film nicht auf visueller Ebene, beim Plot oder mit kreativen Mordszenen, stattdessen gefällt der Blumhouse-Streifen dank seiner vielen kleinen, unbedeutend wirkenden Teilbereiche. Ob es der solide Cast ist, die vielen überzogenen Home-Security- und Technik-Komponenten oder die starke Einbindung von modernem Internet- und Meme-Humor. Fängt M3GAN bei der Verfolgungsjagd ihres nächsten Opfers mitsamt blutiger Machete in der Hand einen TikTok-Tanz an, dann ist das echt verdammt lustig.

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Und wenn Cady sich ein Liedchen wünscht, um besser einschlafen zu können, woraufhin M3GAN einen David-Guetta-Song trällert, dann lacht auch mal eine gesamte Pressevorführung - keinesfalls selbstverständlich.

Natürlich muss sich das Team den Vergleich zum Urgestein Chucky gefallen lassen, ganz besonders in Bezug auf die 2019 veröffentlichte Neuauflage, die in eine ziemlich ähnliche Kerbe schlägt. Doch gleichzeitig muss gesagt werden: M3GAN ist trotz vieler unorigineller Teilbereiche beeindruckend eigenständig. Anders als Chucky fühlt sich die weibliche Gruselpuppe nämlich nicht wie ein Relikt aus alter Zeit an, das aus wirtschaftlichen Gründen semi-gut in die Neuzeit gehievt wurde. Es ist ein Werk unserer jetzigen Gesellschaftssituation und traut sich trotz offensichtlicher Quark-Geschichte, dem Ganzen tatsächlich Raum zu geben. Ob die oberflächliche Simplifizierung unseres Alltags und die damit einhergehenden Vorteile, Hürden und Probleme unserer technikaffinen Welt, Kindererziehung in Zeiten von Internet und Medienwahn, Überarbeitung, Leistungsdruck und vielem mehr.

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Unser Fazit: Der absurde Überraschungs-Hit M3GAN macht einfach echt Laune und bekommt von uns eine klare Empfehlung, am besten im charmanten, kleinen Kino, mit den besten Freunden und dem ein oder anderen Getränk. Noch eine letzte Info für all jene, die in der Grusel- und Schreckenswelt eher wenig bewandert sind: Der neueste Blumhouse-Streifen bleibt fast die gesamte Zeit recht handzahm, wird nie sonderlich brutal oder blutig und arbeitet eher mit schwachen Horrorelementen und nur wenigen Jumpscares. Wirklich gruselig wird's also nie. Mal sehen, ob die ungeschnittene Version, die angeblich in der Mache ist, da noch mehr Facetten hinzufügen und dem lustigen Gruselfilm noch mehr Schlagkraft verleihen kann. Wir bleiben gespannt.

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M3GAN läuft seit dem 12. Januar 2023 in den deutschen Kinos und schafft es tatsächlich, der großen Blockbuster-Welle rund um Black Panther, Avatar 2 & Co. etwas entgegenzubringen. Wie steht ihr zum Horrorstreifen der Kultschmiede Blumhouse? Interessiert euch der moderne Puppenhorror oder sagt euch das Genre schlicht nicht zu? Schreibt uns eure Gedanken und Meinungen zu M3GAN in die Kommentare.