Badewannenlift, Tuchlifter und Badekissen

Badewannenlifter-small

Regelmäßige Körperhygiene spielt auch im Alter eine wichtige Rolle. Insbesondere für pflegebedürftige Personen sollte sie fester Bestandteil der täglichen Routine bleiben. Ein warmes Bad dient dabei nicht allein der Körperpflege, sondern kann in vielen Fällen auch Schmerzen lindern. Für Menschen mit körperlichen Einschränkungen kann der Einstieg in die Badewanne jedoch eine wackelige und damit gefährliche Angelegenheit sein. Wesentlich komfortabler und auch sicherer ist der Einstieg in die Wanne mit einem Badewannenlift. pflege.de informiert, welche Wannenlift-Modelle es gibt und informiert Sie über die Kosten und mögliche Zuschüsse.

Inhaltsverzeichnis

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Definition: Badewannenlift

Mithilfe eines Badewannenlifts können bewegungseingeschränkte Menschen komfortabler und sicherer in ihre Badewanne ein- und aussteigen. Es gibt verschiedene Modelle, die sich in ihrem System und preislich voneinander unterscheiden. Nichtsdestotrotz haben alle Lösungen das gleiche Ziel: Sie sollen die Körperpflege in der Badewanne für alle Beteiligten leichter und sicherer machen.

Modelle im Vergleich – gängige Lifter für die Badewanne

Badewannenlifte gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen: von fest an der Wand montierten Modellen bis hin zu luftgefüllten Badekissen. pflege.de gibt einen Überblick über die gängigsten Lösungen:

Der klassische Badewannenlift

Der klassische Badewannenlift, auch Badelift, Badelifter oder Badewannenlift in Stuhlform genannt, ist ein Gestell mit Sitz samt Rückenlehne, das auf einer Bodenplatte in der Wanne steht.

Funktionsweise: In dem Gestell ist eine Hebeeinrichtung integriert, die sich mit einem wasserfesten und schwimmfähigen Handbedienteil steuern lässt. Beim Einsteigen befindet sich der Sitz des Lifts in der höchsten Position und sollte dabei möglichst exakt auf der Höhe des Wannenrands stehen, damit sich der Pflegebedürftige problemlos entweder vom Rollstuhl aus oder aus stehender Position auf den Lift setzen kann. Dann senkt sich die Hubschere des Lifts per Tastendruck – sowohl im Wasser als auch im Trockenen – und die Person kann baden. Sobald der Pflegebedürftige fertig gebadet hat, steuert er selbst oder seine Pflegeperson den Sitz wieder nach oben. Ist die höchste Position erreicht, lässt es sich bequem aussteigen.

  • einfache Bedienung (ohne Muskelkraft)
  • kann auch selbstständig genutzt werden
  • Vollbad möglich
  • Montage bzw. Demontage durch Fachhandel
  • manche Ausführungen brauchen auch Platz außerhalb der Badewanne, also eher nicht für kleine Bäder geeignet
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Das Badekissen

Ein aufblasbares Badekissen, das häufig aus Polyethylen besteht, sitzt ähnlich wie der klassische Wannenlift auf Haftsaugern.

Funktionsweise: Zum Einsteigen wird das Kissen mit einem Kompressor aufgepumpt, der ans Stromnetz angeschlossen ist oder per Akku betrieben wird. Die meisten Badekissen besitzen dazu eine wasserdichte Fernbedienung. Sitzt die pflegebedürftige Person bequem auf dem Kissen, lässt sie oder seine Pflegeperson wieder etwas Luft ab. Dadurch wird das Kissen flacher, sodass das Wasser den Körper bedeckt. Je nach gewünschter Sitzhöhe können dabei verschiedene Stufen eingestellt werden. Die meisten Luftkissen lassen sich nach Gebrauch wieder mühelos aus der Wanne heben.

  • keine Montage nötig
  • Aufblasen per Knopfdruck
  • transportabel/ mobil
  • absenkbar
  • Vollbad möglich
  • teuer in der Anschaffung
  • Hilfsperson nötig

 

Der Tuchlifter bzw. Gurtlifter

Bei einem Tuchlifter, auch Tuch-Badewannenlift oder Gurtlift genannt, spannt sich ein breites Tragetuch von einem seitlichen Wannenrand zum anderen. Das Tuch ist auf der einen Seite, i. d. R. an der vorderen Wannenseite oder auf dem Boden eingehängt. Zusätzliche Sicherheit bieten im Tuchlifter integrierte Haltegriffe, an denen sich der Badende festhalten kann.

Funktionsweise: An der Badezimmerwand neben der Wanne sitzt die Steuerungs- und Antriebseinheit. Diese verkürzt oder verlängert das Badeband, indem sie es entweder einzieht oder abrollt. Die pflegebedürftige Person sitzt während des Vorgangs auf dem Band und steuert das Badeband per Knopfdruck. Sobald sie fertig gebadet hat, lässt sich das Badeband wieder verkürzen, sodass der Betroffene bequem aus der Wanne aussteigen kann. Im Anschluss lässt sich das Band von der Steuerungseinheit wieder aufrollen.

  • einfache Montage 
  • keine Hilfsperson nötig
  • sehr platzsparend
  • transportabel
  • absenkbar
  • Vollbad möglich
  • für mehr Sicherheit werden zusätzliche Haltegriffe benötigt
  • sehr teuer in der Anschaffung

Alle Vor- und Nachteile auf einen Blick:

Badewannenlift Badekissen Tuchlifter
für alle Wannentypen geeignet ja ja ja
einfache Montage ja ja ja
Hilfsperson erforderlich ja, bei Betrieb per Handkurbel nein nein
Flexibilität sperrig, aber flexibel flexibel, für mobilen Einsatz gut geeignet sehr platzsparend, für den mobilen Einsatz gut geeignet

Schwenkbarer Badewannenlift: mehr Komfort für Pflegende und Intimsphäre für Betroffene

Einen großen Vorteil für körperlich beeinträchtigte Menschen und Rollstuhlfahrer bieten schwenkbare Wannenlifte. Solche schwenkbaren Badewannenlifte können fest an der Wand montiert sein oder auch neben der Wanne stehen. An einem Schwenkarm befindet sich die Sitzfläche, auf der sich der Pflegebedürftige befindet. Auf Knopfdruck setzt sich der Schwenklift in Bewegung. Dabei schwenkt der Arm die Sitzeinheit mit der Person über den Rand der Wanne und setzt sie ab.

Sondermodelle von schwenkbaren Badewannenliften sind mobile Schwenklifter auf Rollen oder Modelle mit Schwenkarm, deren Haltestange zwischen Boden und Decke befestigt ist. Zudem gibt es Deckenlifte, bei denen die Sitzeinheit ähnlich einer Triangel von der Decke hängt.

Der Vorteil aller Schwenklift-Modelle: Ist der Personenlifter schwenkbar, können Sie als Pflegeperson den Pflegebedürftigen ohne große Anstrengung vom Rollstuhl in die Wanne transportieren. Einmal auf dem Sitz, können sich Betroffene dann meist sogar selbstständig in der Wanne waschen, vor allem wenn sie den schwenkbaren Badewannenlifter elektrisch per Fernbedienung betreiben können. Das schützt nicht zuletzt auch ihre Intimsphäre.

Drehbarer Badewannenlift: vom Badewannenlift mit Drehscheibe bis zum Drehsitz

Ebenfalls eine Erleichterung für den Einstieg in die Wanne sind drehbare Badewannenlifte bzw. Wannenlifter mit Drehsitz. Durch sie fällt das kraftintensive Umsetzen des Körpers auf den Wannenlift weg. Dabei lassen sich grob zwei Modelle unterscheiden:

  • Badewannenlift mit Drehsitz bzw. Drehscheibe: Bei diesen Modellen lässt sich die Sitzfläche um 90 Grad zur Seite drehen. Dadurch können sich Senioren von außerhalb der Wanne auf den Drehsitz setzen und den Unterkörper leichter in die Badeposition schwenken.
  • Dreh- und Umsetzhilfe: Extra Drehteller oder Drehscheiben gibt es auch zum Nachrüsten eines Badewannenlifts mit Sitz. Es gibt sie nur als Drehteller oder als Drehteller mit verschiebbarer Sitzfläche zum leichteren Umsetzen. Alle diese Drehhilfen haben in der Regel eine rutschhemmende Oberfläche. Die Modelle zum Nachrüsten sind mit einer Dicke von etwa 20 mm recht flach.
Info
Der Badewannensitz

Eine Alternative zum Badewannenlift mit drehbarem Sitz ist ein Badewannensitz, der in die Wannenränder links und rechts eingehängt wird. Auch hier gibt es drehbare Varianten, die den Beteiligten das Umschwenken erleichtern.

Badewannenlift mit Wasserdruck

Manche Badewannenlifte werden nicht mit Strom, sondern durch Wasserdruck betrieben. Der Wasserdruck aus der Leitung treibt dabei eine Hydraulik an, die die befestigte Sitzeinheit des Lifts aufwärts und abwärts bewegt.

Info
Das sollten Sie bei einem Badewannenlift mit Wasserdruck beachten:
  • Bei wasserhydraulisch betriebenen Badewannenliften benötigen Sie eine geeignete Anschlussmöglichkeit in der Nähe der Badewanne. Sie dürfen den Lift zum Beispiel nicht an einen offenen, drucklosen Warmwassererzeuger anschließen. Durch den Wasserdruck, der beim Hebevorgang im Lift entsteht, könnten der Boiler und die Leitungen platzen.
  • Auch sollten Sie den Netzwasserdruck im Badezimmer vorab prüfen. Denn in manchen Bädern, die sich in oberen Stockwerken von Mehrfamilienhäusern befinden, ist der Wasserdruck für das Benutzen eines Badewannenlifts zu gering.

10 Tipps, worauf Sie bei der Auswahl eines Badewannenlifts achten sollten

  1. Badewannen-Maße: Überprüfen Sie als Erstes, ob der Badewannenlift hinsichtlich seiner Maße in Ihre Wanne passt, denn Badewannen sind in ihrer Größe und Form nicht standardisiert.
  2. Ausreichend Platz: Der Hubbereich des Lifts sollte ebenfalls den Maßen der Wanne entsprechen. Das heißt, der Sitz muss in ausgefahrenem Zustand auf einer Ebene mit dem Wannenrand stehen und komplett absenkbar sein.
  3. Komfort: Komplettbezüge, die den Sitz des Badewannenlifts bedecken, sorgen für mehr Komfort beim Baden. Es ist wesentlich angenehmer und auch hautfreundlicher, auf einem Textilbezug als auf dem nackten Kunststoff zu sitzen. Die Bezüge sind abnehmbar und in der Waschmaschine waschbar.
  4. Mehr Privatsphäre: Manche Sitze verfügen über eine Hygieneaussparung in der Mitte der Sitzplatte. Das erleichtert Ihnen als Pflegeperson die Körperhygiene Ihres Angehörigen im Intimbereich.
  5. Temperaturanzeige: Eine integrierte Anzeige für die Wassertemperatur ist praktisch.
  6. Sicherheit: Manche Modelle besitzen zusätzliche Haltegriffe, welche vor allem das Ein- und Aussteigen komfortabler und sicherer machen.
  7. Einstellungen: Lässt sich beispielsweise die Rückenlehne des Sitzes in ihrem Neigungswinkel verstellen, kann der Badende bequemer sitzen.
  8. Gewicht: Das Gewicht des Badewannenlifts ist ein weiteres Kaufkriterium. Als pflegender Angehöriger sollten Sie vor dem Kauf an einem Referenzmodell ausprobieren, ob Sie das Gerät zur Reinigung aus der Wanne heben können.
  9. Flexibilität: Achten Sie auch darauf, ob sich der Badewannenlift bei Nichtgebrauch gut verstauen lässt. Das ist vor allem dann wichtig, wenn im Haushalt noch andere Personen, die nicht auf den Badelift angewiesen sind, die Wanne nutzen.
  10. Qualität: Badewannenlifte müssen als Medizinprodukt immer eine CE-Kennzeichnung besitzen. Achten Sie beim Kauf auf das entsprechende Zeichen.
Info
Sonderfall: Badewannenlift für Eckbadewannen?

Gerade eine Eckbadewanne mit größeren Ausmaßen kann für Senioren und Gehbehinderte zum großen Hindernis werden. Doch auch für Wannen über Eck ist die Montage eines Badewannenlifts möglich. Experten empfehlen vor allem Lifter mit Sitz. Achten Sie beim Kauf dann jedoch darauf, dass Sie den Lift aufgrund seiner Maße gut in der Wanne platzieren können.

Badewannenlift kaufen: Preise und Kosten

Die Kosten für Badewannenlifte variieren stark. Je nach Modell liegen die Preise in etwa zwischen 350 und 2.500 Euro. Die starken Preisunterschiede hängen mit den unterschiedlichen Systemen von Wannenliftern zusammen:

  • Der klassische Badewannenlift in Stuhlform ist die günstigste Variante. Einfache Modelle erhalten Sie bereits ab ca. 350 Euro, die teureren Geräte kosten ab ca. 900 Euro.
  • Badekissen: Die Preise für Badekissen liegen in etwa zwischen 1.000 und 1.500 Euro.
  • Tuchlifter sind die anspruchsvollsten Geräte und daher auch am teuersten. Für einen Gurtlift müssen Sie ohne Montage mit ca. 1.000 bis 2.500 Euro rechnen.
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Badewannenlift auf Rezept? Kostenerstattung bei der Krankenkasse

Der Anspruch auf Hilfsmittel durch die gesetzlichen Krankenkassen ist in § 33 des Sozialgesetzbuchs Fünf (SGB V) verankert. Ein Badewannenlift ist als anerkanntes Hilfsmittel im Hilfsmittelverzeichnis bzw. katalog gelistet und wird als eine Produktart der Badehilfe aufgeführt. Somit gehört der Badewannenlift zu den sogenannten doppelfunktionalen Pflegehilfsmitteln. Das bedeutet, dass die Ausgaben für ein solches Hilfsmittel zwischen der Krankenkasse und der Pflegekasse aufgeteilt werden.

Info
Antrag auf Badewannenlift als Pflegehilfsmittel

Ein Badewannenlift ist ein doppelfunktionales Hilfsmittel und kann daher auch als Pflegehilfsmittel beantragt werden. Für Pflegehilfsmittel benötigen Sie kein ärztliches Rezept, aber einen Pflegegrad. Weitere Informationen finden Sie im pflege.de Ratgeber Pflegehilfsmittel / Kostenübernahme.

Grundsätzlich gilt, dass Ihr Arzt Ihnen einen Badewannenlift auf Rezept verschreibt, wenn er die medizinische Notwendigkeit für einen Badewannenlift in Ihrem Fall sieht. Das Rezept können Sie dann bei Ihrer Krankenkasse einreichen und um eine Kostenübernahme bitten. In der Regel übernehmen die Krankenkassen die Kosten für ärztlich verordnete Hilfsmittel entweder anteilig oder vollständig.

Genehmigt die Krankenkasse den Badewannenlift als Hilfsmittel, müssen gesetzlich Versicherte mit einer Zuzahlung von bis zu 10 Euro rechnen. Wer in einem Jahr bereits viele Zuzahlungen geleistet hat, kann sich unter Umständen von der Zuzahlungspflicht befreien lassen. Private Krankenkassen zahlen Hilfsmittel je nach Vertrag, den der Versicherte abgeschlossen hat. Die privaten Versicherer können die Übernahme von Hilfsmitteln allerdings auch ausschließen.

Beachten Sie, dass jede Krankenkasse eigene Rahmenverträge mit verschiedenen Hilfsmittelherstellern abschließt. Informieren Sie sich deshalb vorab bei Ihrer Krankenkasse, welche Herstellerprodukte für Sie in Frage kommen.

Tipp
Stromkostenerstattung beantragen

Stellt die Krankenkasse Ihnen einen Badewannenlifter zur Verfügung, haben Sie als gesetzliche Krankenversicherter Anspruch auf die Erstattung der anfallenden Stromkosten.

So beantragen Sie Ihren Badewannenlift in 3 Schritten

  1. Informieren Sie sich bei Ihrer Krankenkasse: Üblicherweise empfiehlt Ihnen die Kasse einen ihrer Vertragspartner, der die geförderten Ausführungen und Modelle in seinem Sortiment hat. Achten Sie bei Ihrer Auswahl darauf, dass Ihr gewünschter Wannenlift in den Produktunterlagen mit einer Hilfsmittelnummer versehen ist.
  2. Suchen Sie Ihren Arzt auf: Haben Sie sich für ein passendes Modell entschieden, so nennen Sie dem Arzt die genaue Bezeichnung des gewünschten Wannenlifts. Zusammen mit der Bezeichnung des Lifts muss der Arzt eine Diagnose und die medizinische Notwendigkeit auf dem Rezept vermerken.
  3. Beantragen Sie die Kostenübernahme: Reichen Sie diese ärztliche Verordnung bei der Krankenkasse ein. Die prüft sie anschließend und verlangt unter Umständen einen Kostenvoranschlag für den Wannenlift. Genehmigt die Krankenkasse den Badewannenlift als Hilfsmittel, können Sie ihn bestellen und die Kasse übernimmt dafür die Kosten.
Tipp
Widerspruch einlegen

Genehmigt Ihre Krankenkasse den Badewannenlift nicht als Hilfsmittel, können Sie innerhalb der im Schreiben der Kasse angegebenen Frist schriftlich Widerspruch einlegen. Entscheidend für den Erfolg eines Widerspruchs ist die Begründung. Hierfür empfiehlt es sich, noch einmal Ihren Arzt aufzusuchen und ihn um eine erneute Stellungnahme zur Notwendigkeit des Hilfsmittels für Ihren Angehörigen zu bitten.

Badewannenlift gebraucht kaufen?

Eine Alternative zum Neukauf ist die Suche nach einem gebrauchten Badewannenlift. Angebote von gebrauchten Badewannenliften finden sich auf den einschlägigen Kleinanzeigen-Portalen im Internet, wo geübte Schnäppchenjäger durchaus fündig werden können. Aber auch Anbieter von Badewannenliften bieten Ausstellungsstücke und gebrauchte Lifte zu einem reduzierten Preis an – oft sogar mit Garantie.

Bevor Sie sich jedoch auf die Suche nach gebrauchten Modellen machen, sollten Sie sich über mögliche Zuschüsse durch Ihre Pflegekasse bei anerkanntem Pflegegrad und eine eventuelle Kostenerstattung durch Ihre Krankenkasse informieren. Schließlich ist es besser, ein Neugerät günstig anzuschaffen, als für mehr Geld einen gebrauchten Badewannenlift zu kaufen.

Tipp
Alternative: Wanne zur Dusche umbauen

Wenn Sie eigentlich nur noch in Ihrer Badewanne duschen, können Sie Ihre Wanne zur Dusche umbauen lassen. Es gibt dafür bestimmte Umbau-Systeme, um die Baumaßnahmen in möglichst kurzer Zeit durchzuführen: Badewanne raus, Dusche rein — und alles im Normalfall an nur einem Tag. Da die Eigenständigkeit von Senioren in Deutschland gefördert wird, beteiligen sich die Pflegekassen nach Einzelfall-Prüfung mit bis zu 4.000 Euro an den Kosten für Ihren Badumbau. Je nach Maßnahme und Umfang kann ein Umbau nur wenig mehr als 4.000 Euro kosten, sodass der Umbau eine sinnvolle und kostengünstige Alternative zum Badewannenlift darstellt.

Badewannenlift mieten?

Als Alternative zum Neu- oder Gebrauchtkauf können Sie einen Badewannenlift mieten. Einzelne Sanitätshäuser bieten diesen Service an. Der Mietpreis selbst hält sich meist in Grenzen: Die Monatsbeiträge bewegen sich zwischen 17 und 35 Euro. Allerdings verlangen manche Vermieter von Badewannenliften, dass Sie als Mieter vorab eine Bereitstellungsgebühr als Einmalzahlung leisten. Diese kann bis zu 290 Euro für qualitativ hochwertige Badelifte betragen. Darüber hinaus gibt es auch Rehazentren und Sanitätshäuser, die Wannenlifte tageweise ausleihen.

Häufig gestellte Fragen

Was ist ein Badewannenlift?

Bei einem Badewannenlift handelt es sich um ein anerkanntes Hilfsmittel für Senioren bzw. bewegungseingeschränkte Personen, welches sie bei der Nutzung ihrer Badewanne unterstützen soll. Mithilfe eines Badewannenlifts können Betroffene komfortabler und vor allem sicherer in ihre Badewanne ein- und aussteigen. Das bedeutet einerseits mehr Selbstständigkeit sowie Privatsphäre für den Pflegebedürftigen und andererseits mehr körperliche Entlastung für die Pflegeperson.

Für wen ist ein Badewannenlift geeignet?

Ein Badewannenlift eignet sich vor allem für bewegungseingeschränkte Personen, die nicht auf ihre Badewanne verzichten wollen. Das kann nicht nur persönliche Beweggründe, sondern auch therapeutische Gründe haben. Der Badewannenlift soll ein gefahrenloses Besteigen und Verlassen der Wanne, auch ohne der Unterstützung einer Pflegeperson, ermöglichen.

Welche Badewannenlift-Modelle gibt es?

Badewannenlifte gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen: von fest an der Wand montierten Modellen bis hin zu luftgefüllten Badekissen. Die gängigsten Lösungen sind die folgenden:

  • Klassischer Badewannenlift in Stuhlform
  • Badewannenlift als Badekissen
  • Wannenlifter als Tuchlifter/ Gurtlifter
  • Schwenkbar Badewannenlift
  • Badewannenlift mit Drehscheibe/ Drehsitz
  • Badewannenlift mit Wasserdruck

Was kostet ein Badewannenlift?

Da es viele unterschiedliche Systeme von Wannenliftern gibt, ist die Preisspanne sehr groß. Je nach Modell betragen die Kosten in etwa zwischen 350 und 2.500 Euro. Für die gängigsten Badewannenlift-Systeme lassen sich folgende Kosteneinschätzungen festhalten:

  • Der klassische Badewannenlift in Stuhlform ist die günstigste Variante. Einfache Modelle erhalten Sie bereits ab ca. 350 Euro, die teureren Geräte kosten ab ca. 900 Euro.
  • Die Preise für Badekissen liegen in etwa zwischen 1.000 und 1.500 Euro.
  • Der Tuchlifter ist das anspruchsvollste Gerät und demzufolge am teuersten. Für einen Gurtlift müssen Sie ohne Montage mit ca. 1.000 bis 2.500 Euro rechnen.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für einen Badewannenlift?

Ja, eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse ist möglich. Voraussetzung dafür ist eine ärztliche Verordnung, welche die medizinische Notwendigkeit des Hilfsmittels in Ihrem Fall bestätigt. Zudem schließen die meisten Krankenkassen spezielle Rahmenverträge mit bestimmten Hilfsmittel-Anbietern ab. Erkundigen Sie sich also vor Antragstellung, welche Hersteller zu den Vertragspartnern Ihrer Krankenkasse gehören und wählen Sie einen bedarfsgerechten Badewannenlift aus dessen Sortiment aus.

Sind Sie gesetzlich versichert, müssen Sie lediglich mit einer Zuzahlung von bis zu 10 Euro rechnen. Private Krankenkassen zahlen Hilfsmittel je nach Vertrag, den der Versicherte abgeschlossen hat. Die privaten Versicherer können die Kostenübernahme von Hilfsmitteln auch ausschließen.

Beachten Sie, dass die Krankenkassen üblicherweise nur die Kosten für einen klassischen Badewannenlift in Stuhlform erstatten. Die etwas teureren Systeme wie bspw. Tuchlifter und Badekassen zahlen die Kassen meist nicht.

Wie beantrage ich einen Badewannenlift bei der Krankenkasse?

  1. Informieren Sie sich zunächst bei Ihrer Krankenkasse, mit welchen Anbietern und Fachhändlern sie vertraglich verbunden ist. Üblicherweise empfiehlt Ihnen die Kasse daraufhin ein Sanitätshaus, das die geförderten Ausführungen und Modelle in seinem Sortiment hat.
  2. Haben Sie sich für ein Modell entschieden, das zu Ihrem Bedarf passt, so nennen Sie dem Arzt die genaue Bezeichnung des Wannenlifts. Zusammen mit der Bezeichnung des Lifts muss der Arzt eine Diagnose und die medizinische Notwendigkeit auf dem Rezept vermerken.
  3. Reichen Sie diese ärztliche Verordnung anschließend bei der Krankenkasse ein. Die prüft sie anschließend und verlangt unter Umständen einen Kostenvoranschlag für den Wannenlift.

Wie funktioniert ein Badewannenlift?

Alle Badewannenlift-Systeme haben dasselbe Ziel: Eine barrierefreie Nutzung Ihrer Badewanne zu ermöglichen. Nichtsdestotrotz unterschieden sich die Funktionen je nach Modell. Grundsätzlich sind die meisten Badewannenlifte aber so programmiert, dass sie sich mithilfe einer Fernbedienung auf- und abwärts steuern lassen. So können Sie bzw. Ihr bewegungseingeschränkter Angehöriger nahezu selbstständig in die Badewanne ein- und wieder aussteigen.

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Erstelldatum: 6102.10.82|Zuletzt geändert: 3202.60.82
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