Thrombose-Anzeichen: Schmerzen
Grundsätzlich sind Schmerzen ein Symptom der Thrombose, welches alle Formen gemein haben. Im Falle einer Analthrombose verspürt der Betroffene beispielsweise Gesäßschmerzen. Auch starke Kopfschmerzen gehören zu den häufigsten Symptomen einer Hirnvenenthrombose.
Während es bei einer arteriellen Thrombose typischerweise sehr plötzlich zu Thrombose-Schmerzen in der betroffenen Körperregion kommt, ist der Schmerz bei einer Venenthrombose hingegen zu Beginn weniger ausgeprägt und wird erst mit der Zeit stärker. Manchmal verläuft die Krankheit ohne Schmerzen und macht sich nur durch ein kleines Druckgefühl bemerkbar.
Weitere Thrombose-Anzeichen
Abgesehen von den Schmerzen bei Thrombose können weitere typische Anzeichen einer Thrombose auftreten. Diese sind abhängig davon, welches Blutgefäß (Arterie oder Vene) betroffen ist.
Arterielle Thrombose:(1)
- Bewusstseinsstörungen
- Atembeschwerden
- Ziehender Schmerz
- Schwindel
- Sprach- und Sehstörungen
- Druckgefühl in der Brust
Venöse Thrombose:(2)(3)
Je nachdem, ob sich der Thrombus im tiefen oder oberflächlichen Venensystem befindet, unterscheiden sich die Beschwerden:
Thrombus: Symptome – Wie erkennt man eine Thrombose?
Am häufigsten entwickeln sich Thrombosen im Bein, Arm oder im Knie. Darüber hinaus kam es im Zuge der Corona-Impfungen mit dem Wirkstoff AstraZeneca vermehrt zu Hirnvenenthrombosen. Daher stellt pflege.de im Folgenden die typischen Symptome für die Arten vor.
Thrombosen können sich auf verschiedene Weisen zu erkennen geben. Das hängt vor allem davon ab, wie groß das Blutgerinnsel ist und welche Form der Thrombose vorliegt. Mediziner unterscheiden zwischen:
- Arterielle Thrombose: Veränderungen der Arterien (Schlagadern), zum Beispiel Verengungen durch Ablagerungen
- Venöse Thrombose: Veränderungen der Venen, zum Beispiel durch Venenentzündungen
Beinvenenthrombose: Symptome
Unter allen Thrombose-Erkrankungen wird in den meisten Fällen eine Beinvenenthrombose diagnostiziert. Eine Beinvenenthrombose kann in Folge einer Operation oder bei längerer Bettlägerigkeit auftreten. Patienten sollten dann auf folgende Venenthrombose-Symptome achten, die sich am Bein zu erkennen geben können:
- Schmerzen in der Wade (oft plötzlich und stärker werdend)
- Schwellungen am Unter- oder Oberschenkel, die sich über Nacht eher bessern
- Schweregefühl im Bein
- Wärmegefühl im Bein
- Spannungsgefühl im Bein
- Leichte Mattigkeit, Unwohlsein
- Atembeschwerden
Typisch für die Beinvenenthrombose ist, dass sich diese Beschwerden in der Regel bei Bewegung bessern oder sogar ganz verschwinden.
Thrombosedruckpunkte
Bei Verdacht auf eine tiefe Beinvenenthrombose testet der Arzt beim Patienten im Rahmen seiner klinischen Untersuchung möglicherweise verschiedene Thrombosedruckpunkte:
Armvenenthrombose: Symptome
Bei einer Armvenenthrombose treten die oben genannten Anzeichen der Beinvenenthrombose am Arm auf. Bei Thrombosen im Schulter- oder Halsbereich kann es sogar zu neurologischen Ausfällen (zum Beispiel Lähmungen) kommen, weil die gestaute Vene auf die Nervenbahnen drückt.
Hirnvenenthrombose: Symptome und Anzeichen
Bei einer Hirnvenenthrombose verschließt ein Blutgerinnsel eine Vene im Gehirn, sodass der Hirndruck steigt. Zu möglichen Ursachen für eine Thrombose im Kopf zählen ausbreitende Infektionen oder Entzündungen im Bereich des Kopfes (Gesicht, Ohren). Auch Blutgerinnungsstörungen können zu den Ursachen einer Hirnvenenthrombose zählen.
Viel seltener kommt es nach einer Impfung gegen Covid 19 zu einer Hirnvenenthrombose. Es gibt aber Fälle, in denen Antikörper gegen Blutplättchen durch die Impfung entstanden sind. Hirnvenenthrombosen äußern sich meist in anhaltenden oder wiederholt auftretenden Kopfschmerzen, häufig begleitet von neurologischen Symptomen wie epileptische Anfälle, Lähmungen oder Sprach- und Sehstörungen.
Thrombose: Aussehen
Eine Thrombose-Erkrankung kann auch von außen sichtbar sein. So kommt insbesondere bei Venenthrombosen häufig zu Hautveränderungen. Eine tiefe Beinvenenthrombose geht beispielsweise in vielen Fällen mit einer rötlich-bläulichen Verfärbung der betroffenen Stelle(n) einher. Zudem können im Falle einer Thrombose blaue Flecke entstehen und die Venen treten deutlich unter der Hautoberfläche hervor. Außerdem kann es zu einer Schwellung des betroffenen Gewebes kommen.
Krampfadern oder Thrombose?
Sowohl Krampfadern als auch die Thrombose sind Venenerkrankungen, die meist an den Beinen auftreten. Dennoch handelt es sich um zwei unterschiedliche Erkrankungen mit verschiedenen Ausprägungen, Symptomen und Risiken. So können Krampfadern vielmehr als Ursache für eine Thrombose verstanden werden.
Wenn Venenklappen nicht mehr vollständig schließen und das Blut dadurch in die falsche Richtung fließt, entstehen Krampfadern. Krampfadern sind dauerhaft erweiterte Venen des oberflächlichen Venensystems im Körper. Am häufigsten treten sie an den Waden oder Innenseiten der Beine auf. Krampfadern sind geschlängelt, treten etwas hervor und werden durch eine bläuliche Verfärbung sichtbar.
Die sogenannten Varizen verursachen insbesondere zu Beginn keine oder nur geringe Beschwerden. Sie werden vielmehr als kosmetisches Problem gesehen. Tatsächlich haben Patienten mit Krampfadern aber ein erhöhtes Risiko, an einer Thrombose zu erkranken. Auch ein offenes Bein, der sogenannte Ulcus Cruris, gehört zu den möglichen Folgen von unbehandelten Krampfadern.(5)
Thrombose-Symptome – das sollten Sie jetzt tun
Haben Sie erste Anzeichen von Thrombose festgestellt, müssen schnellstmöglich Maßnahmen ergriffen werden. Zwar muss eine tiefe Beinvenenthrombose nicht innerhalb weniger Minuten eine Lungenembolie auslösen oder eine arterielle Thrombose einen Herzinfarkt verursachen, dennoch sind Achtung und Vorsicht geboten.
Zunächst einmal gilt es, ruhig zu bleiben und Ihren Arzt zu verständigen. Sprechen Sie mit ihm ab, ob Sie noch selbst zu ihm gehen können oder ob Sie gegebenenfalls einen Rettungswagen benötigen. Bis zu dessen Eintreffen können Sie selbst nur wenig tun, aber das Wenige kann helfen.
Sofortmaßnahmen bei Symptomen einer tiefen Beinvenenthrombose
Falls Sie Anzeichen einer Beinvenenthrombose erkennen, können Sie selbst erste Maßnahmen ergreifen. Um zu verhindern, dass sich das Blut noch mehr staut und die betroffene Stelle weiter anschwillt, können folgende Schritte helfen:
- Lagern Sie die betroffene Extremität hoch. So unterstützen Sie den Rückfluss des Blutes in den Venen.
- Bewegen Sie die betroffene Extremität möglichst wenig.
- Schlagen Sie die Beine nicht übereinander.
- Vermeiden Sie Anstrengungen.
Für den Fall, dass Sie schon einmal an einer Thrombose erkrankt sind, können Sie – nur in Absprache mit Ihrem Arzt – Ihren individuell angepassten Kompressionsverband anlegen oder Ihre Kompressionsstrümpfe anziehen. Falls Sie einmal Heparin-Spritzen verordnet bekamen, um die Thrombose-Gefahr zu mindern, können Sie sich das Medikament in die Bauchdecke spritzen. Heparin kann dazu beitragen, das Wachstum des Blutgerinnsels zu stoppen.
Test bei Thrombose-Symptomen
Um eine sichere Thrombose-Diagnose zu stellen, wird Ihr Arzt in der Regel eine Reihe von Untersuchungen durchführen oder Sie dazu an einen Facharzt überweisen. Es gibt eine Vielzahl von Fragen, die Ihnen der Arzt womöglich stellen wird.
Im folgenden Beispiel wird mittels eines Thrombose-Tests die klinische Wahrscheinlichkeit (KW) einer tiefen Beinvenenthrombose (TVT) erhoben. Dabei wird für die folgenden neun Aussagen jeweils ein Punkt vergeben:(6)
Maximal wären bei diesem Test also neun Punkte möglich. Zum Schluss stellt sich der Arzt die Frage, wie wahrscheinlich eine andere Erklärung für die vorliegenden Symptome ist. Findet sich etwas, so zieht er zwei Punkte ab. Liegt das Endergebnis des Tests dann unter zwei Punkten, ist die Wahrscheinlichkeit für eine tiefe Beinvenenthrombose (TVT) eher gering. Liegt das Ergebnis bei über zwei Punkten, kann von einer tiefen Beinvenenthrombose ausgegangen werden.(7)
Ein hoher Wert der klinischen Wahrscheinlichkeit (KW-Wert über zwei Punkte) wird immer eine weitere Diagnostik nach sich ziehen. So ordnet der Arzt bei einem sich erhärtenden Verdacht auf eine Thrombose, in vielen Fällen noch eine Blutuntersuchung an. Dabei werden die sogenannten D-Dimere bestimmt. Diese Stoffe entstehen und zeigen sich im Blut, wenn irgendwo in den Blutgefäßen eine Gerinnung stattgefunden hat. D-Dimere sind sogenannte Biomarker. Ihre Konzentration im Blut gibt Hinweise auf eine Thrombose. Ein normaler Erwachsener hat in der Regel D-Dimer-Werte von unter 500 Nanogramm pro Milliliter im Blutplasma. Bei einer Thrombose liegen die Werte über diesem Grenzwert.(6)
Darüber hinaus werden Ultraschalluntersuchungen (Kompressions-Sonografien) und Gefäßdarstellungen (Phlebografien) genutzt, um eine Thrombose zu diagnostizieren.
Wenn sich der Verdacht auf eine Thrombose nach der Diagnostik und einem Test bestätigt, wird Ihnen Ihr Arzt sofort Medikamente verordnen, die die Gerinnung hemmen. Gerinnungshemmer machen Ihr Blut flüssiger und verhindern die Entstehung weiterer Thromben. Außerdem wird er die betroffene Extremität mit einem Kompressionsverband versehen, um den äußeren Druck auf die Venen zu erhöhen. Anschließend erfolgen gegebenenfalls weitere Maßnahmen, um den Thrombus aufzulösen oder operativ zu entfernen.(6)
Thrombose und Gerinnungshemmer
Die Gabe von Gerinnungshemmern ist im Normalfall unkritisch, da Heparin ein körpereigener Stoff ist, der in der Regel sehr gut verträglich ist. Leidet ein Patient jedoch unter Bluthochdruck oder unter einer Gerinnungsstörung, muss der Arzt immer abwägen, ob und in welcher Dosierung er Heparin verabreichen kann. Eine Überwachung der Blutwerte ist immer nötig, um zu überprüfen, inwieweit der Körper die gerinnungshemmenden Medikamente toleriert.