Frauen und jüngere Menschen psychisch stärker belastet |
Im Rahmen der bisherigen Studien in Essen und in Tübingen wurden auch Faktoren identifiziert, die in der Pandemie psychisch entlastend wirken. »Die Untersuchung zeigt klar auf: Wer sich subjektiv gut aufgeklärt fühlt oder Vertrauen in staatliche Maßnahmen entwickeln kann, leidet weniger unter Covid-19-bezogener Angst oder psychischem Stress«, so Teufel weiter. Daher sei es von besonderer Bedeutung, dass verantwortliche Politiker in Krisensituationen transparent und verständlich informieren und kommunizieren.
»Nachvollziehbare Informationen fördern die individuelle Selbstwirksamkeit, die Einstellung, Dinge ein Stück weit selbst in der Hand zu haben und bedrohlichen Situationen adäquat begegnen zu können«, unterstreicht Privatdozent Florian Junne, Tübingen. »So kann es Menschen gelingen, ihre Angst unter Kontrolle zu halten und nicht lähmend werden zu lassen«, sagt der Arzt für Psychosomatische Medizin.
»Das Horten von Toilettenpapier beziehungsweise Leugnungen oder Verschwörungstheorien sind Formen der Pseudo-Kontrolle. Im Sinne psychologischer Abwehrmechanismen können diese Reaktionsweisen als Korrelate intrapsychischer Vorgänge im Umgang mit Unsicherheit und Angst verstanden werden«, so Teufel und Junne.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.