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Gartenrotschwanz: Aussehen, Lebensraum & Gesang

Hannah
Hannah
Hannah
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Ich interessiere mich besonders für die animalischen Gartenbesucher und habe daher meinen Master mit dem Schwerpunkt "Tierökologie" gemacht. Ich bin davon überzeugt, dass tierische Nützlinge eine nachhaltige und effektive Alternative zu vielen herkömmlichen Produkten darstellen. Außerdem bin ich leidenschaftliche Hobby-Ornithologin und gehe selten ohne mein Fernglas spazieren.

Lieblingsobst: Kiwi, Apfel und Rote Johannisbeere
Lieblingsgemüse: Tomaten und Grüne Bohnen

Wie sehen Gartenrotschwanz-Weibchen aus? Wie unterscheiden sich Garten- und Hausrotschwanz voneinander? In unserem Steckbrief erfahren Sie alles Wissenswerte rund um Futter, Nest, Jungvögel und Co.

Gartenrotschwanz-Männchen auf Stein sitzend
Der Gartenrotschwanz präsentiert sein prächtiges Gefieder [Foto: stmilan/ Shutterstock.com]

Auch wenn der Name Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus) auf einen viel gesehenen Gast in heimischen Gärten hindeutet, ist die Art sehr viel weniger häufig als der nah verwandte Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros). Besonders in den letzten Jahrzehnten hat der Bestand des Gartenrotschwanzes stark abgenommen, da seine bevorzugten Lebensräume, wie lichte Wälder und Streuobstwiesen, in unserer intensiv genutzten Landschaft immer mehr verloren gehen. Um auf diesen Missstand aufmerksam zu machen, wurde der Gartenrotschwanz 2011 zum „Vogel des Jahres“ gewählt. Wer die Art heute also in seinem Garten entdeckt, kann sich glücklich schätzen und wird außerdem mit einem atemberaubenden Anblick belohnt. Denn der Gartenrotschwanz besticht durch sein kontrastreiches und farbenfrohes Gefieder. Wie Sie den seltenen Rotschwanz eindeutig erkennen, ihn vom Hausrotschwanz unterscheiden und vieles mehr, erfahren Sie hier.

Gartenrotschwanz: Steckbrief

GrößeEtwa 13 - 14 cm
GewichtEtwa 15 g
BrutzeitMai - Juli
LebensdauerEtwa 5 Jahre
LebensraumStreuobstwiesen, lichte Wälder, Parks und Gärten
FutterpräferenzInsekten, Spinnen, Beeren
BedrohungenVerlust an Lebensraum und Nahrungsgrundlage

So erkennt man den Gartenrotschwanz

Ein männlicher Gartenrotschwanz ist ein prächtiger und einzigartiger Anblick. Die kleinen Singvögel haben einen dunkelgrauen Rücken und gleich gefärbte Flügeldecken. Zudem tragen sie eine graue Kappe, die ein weißes Stirnband von einem tiefschwarzen Gesicht trennt, und eine strahlend rostrote Unterseite, deren Farbe sich bis zum unteren Schwanzende zieht.

Gartenrotschwanz auf Ast sitzend
Ein männlicher Gartenrotschwanz ist schwer zu übersehen [Foto: Jesus Giraldo Gutierrez/ Shutterstock.com]

Wie unterscheiden sich Gartenrotschwanz-Weibchen und -Männchen?

Weibliche Exemplare des Gartenrotschwanzes sind deutlich schlichter gefärbt. Die grau-braune Oberseite steht in nur leichtem Kontrast zu der etwas helleren Unterseite. Die Brust der Weibchen ist zwar leicht orange-rot gefärbt, aber die Farbintensität kann zwischen den Individuen variieren und ist bei manchen nur schwach bis gar nicht sichtbar. Der einzige deutliche Farbtupfer ist die leuchtend rostrot gefärbte Schwanzunterseite, die allerdings oft erst beim Auffliegen sichtbar wird.

Gartenrotschwanz-Weibchen auf Ast sitzend
Die Weibchen sind sehr viel schlichter als die Männchen [Foto: Jesus Giraldo Gutierrez/ Shutterstock.com]

Wie klingt der Gartenrotschwanz-Gesang?

Der Gesang des Gartenrotschwanzes klingt etwas wehmütig und besteht aus einer Abfolge recht klarer Pfeiftöne. Auch wenn der genaue Aufbau etwas variieren kann, beginnt der Gesang meist mit einem einzelnen hohen Ton, geht dann in eine leicht abfallende Strophe von Pfeiftönen über und endet mit unterschiedlich gestalteten Schlusstönen: „Sii-tü-tü-tü-tü-tü-tü-jik-jik-jik“.

Den Gesang des Gartenrotschwanzes können Sie sich hier anhören:

Gartenrotschwanz beim Singen
Gartenrotschwanz-Männchen singen gerne von einer hohen Warte aus [Foto: Soffi/ Shutterstock.com]

Wie erkennt man Gartenrotschwanz-Jungvögel?

Die Jungvögel des Gartenrotschwanzes lassen sich durch die rote Schwanzunterseite bereits eindeutig zuordnen. Die restlichen Gefiederfarben erinnern eher an das unscheinbare Erscheinungsbild der Weibchen, von denen sich die Jungen allerdings durch jede Menge feiner Sprenkel unterscheiden. Die Flecken verlieren sich über den ersten Winter, aber im adulten Federkleid erstrahlen die Jungvögel erst im nächsten Frühjahr.

Gartenrotschwanz-Jungvogel auf Ast sitzend
Junge Gartenrotschwänze weisen ein gesprenkeltes Gefieder auf [Foto: Vitallia/ Shutterstock.com]

Woran erkennt man Gartenrotschwanz-Eier?

Gartenrotschwanz-Eier sind von einem intensiven grün-blau und weisen keine Muster auf. Die Eier werden in eine Nestmulde gelegt, die sorgsam mit Moos, Haaren und Federn ausgepolstert wurde. Ein Weibchen legt zwischen sechs und sieben Eier pro Gelege.

blaugrüne Gartenrotschwanz-Eier
Die Eier des Gartenrotschwanzes sind blaugrün [Foto: Vishnevskiy Vasily/ Shutterstock.com]

Wie unterscheiden sich Garten- und Hausrotschwanz?

Garten- und Hausrotschwanz teilen sich die Gestalt und die leuchtend rostrote Schwanzunterseite. Im Gegensatz zum Gartenrotschwanz sind die Hausrotschwanz-Männchen allerdings nicht mit einer roten Brust ausgestattet. Ihr Rücken, sowie Kopf und Burst sind allesamt dunkel, Gesicht und Brust sogar tiefschwarz gefärbt. Dafür zeichnet sich auf den dunklen Flügeldecken der männlichen Hausrotschwänze ein weißes Flügelfeld ab.

Hausrotschwanz-Männchen
Anders als beim Gartenrotschwanz weist das Hausrotschwanz-Männchen keine rote Brust auf [Foto: aaltair/ Shutterstock.com]

Da Haus- und Gartenrotschwanz-Weibchen jeweils sehr viel schlichter gefärbt sind, sind sie auch schwerer zu unterscheiden. Hausrotschwanz-Weibchen haben aber ein im Vergleich dunkleres Gefieder, während Gartenrotschwanz-Weibchen eine hellere, leicht rot gefärbte Brust besitzen.

Hausrotschwanz-Weibchen auf Stein
Hausrotschwanz-Weibchen haben ein dunkleres Gefieder als Gartenrotschwanz-Weibchen [Foto: stmilan/ Shutterstock.com]

Welchen Lebensraum bevorzugt der Gartenrotschwanz?

Als Höhlenbrüter sind Gartenrotschwänze in einem natürlichen Habitat auf alten Baumbestand mit Astlöchern und anderen Baumhöhlen angewiesen. Daher bevorzugen sie lichte Wälder und Waldränder. Aber auch Landschaften, die etwas mehr vom Menschen geprägt sind, werden gerne angenommen, wie zum Beispiel Streuobstwiesen, Parks und wilde Gärten.

Wo baut der Gartenrotschwanz sein Nest?

Der Gartenrotschwanz baut sein Nest in einer Höhle oder Halbhöhle. Dafür werden natürliche Baumhöhlen, Gebäude- und Mauernischen oder auch Nistkästen verwendet. Das Männchen präsentiert dem Weibchen mehrere Nistmöglichkeiten in seinem Revier, aber die endgültige Entscheidung und die Gestaltung des Heims übernimmt das Weibchen selbst. Die Höhle wird über die gesamte Breite mit Nistmaterial in Form von Halmen, Blättern, Stöckchen, Moos oder Flechten gefertigt und die kleine Mulde für die Eier mit viel weichem Material wie Haaren oder Federn ausgepolstert.

Gartenrotschwanz vor Höhle mit Nistmaterial
Gartenrotschwänze sind Höhlenbrüter [Foto: Stephen Ellis35/ Shutterstock.com]

Wann brüten Gartenrotschwänze?

Gartenrotschwänze brüten zwischen Mai und Juli. In dieser Zeit wird meistens nur eine, selten zwei Bruten aufgezogen. Nachdem alle Eier abgelegt wurden, werden diese etwa zwei Wochen lang bebrütet. Danach werden die Jungvögel weitere 14 Tage im Nest gefüttert, bevor sie groß genug sind, um die Umgebung zu erkunden. Spätestens Ende August sind jedoch alle Jungtiere ausgeflogen und müssen sich bereits auf die erste große Reise machen.

Wo ist der Gartenrotschwanz im Winter?

Der Gartenrotschwanz gehört zu den Langstreckenziehern. Den Winter verbringen die Tiere südlich der Sahara. Erst Ende März bis Anfang April kehren sie wieder zu uns zurück. Die Männchen kommen bereits etwas früher an und besetzen ihre Reviere, sodass sie den Weibchen etwas zu bieten haben, wenn diese eintreffen.

Den Gartenrotschwanz unterstützen: So geht´s

Durch die zunehmende Intensivierung unserer Landwirtschaft und das anhaltende Insektensterben werden dem Gartenrotschwanz langsam aber sicher Nistangebot und Nahrungsgrundlage entzogen. Wie Sie dem farbenprächtigen Vogel in Ihrem eigenen Garten ein Heim bieten können, erfahren Sie in den nachfolgenden Abschnitten.

Was fressen Gartenrotschwänze?

Gartenrotschwänze sind leidenschaftliche Insektenfresser. Nach den Tierchen wird häufig am Boden oder in der unteren Strauchschicht gesucht. Aber auch Spinnen, Weberknechte und andere Kleintiere wie Tausendfüßer oder Asseln, sowie Beeren und Früchte, werden gefressen. Da die Rotschwänze den Winter in Afrika verbringen, ist eine klassische Winterfütterung nicht möglich. Im Sommer freuen sich Gartenrotschwänze am meisten über ein reichliches Insektenangebot.

Welche Nistkästen eignen sich für den Gartenrotschwanz?

Als Höhlen- und Halbhöhlenbrüter sind Gartenrotschwänze sehr gut mit einem Nistkasten im Garten zu unterstützen. Wie Sie ganz einfach einen Nistkasten selber bauen können, welche Materialien sich dafür eignen und wo Sie die fertige Nisthilfe am besten anbringen, erfahren Sie in unserem Spezial-Artikel. Gartenrotschwänze bevorzugen bei geschlossenen Vollhöhlenkästen ein oder zwei ovale Einfluglöcher, die je 30 Millimeter breit und 45 Millimeter hoch sein sollten. Aber auch Halbhöhlenkästen mit einer halboffenen Front werden gerne angenommen.

Nistkasten für Gartenrotschwanz
Gartenrotschwänze nehmen auch Nistkästen an [Foto: Bildagentur Zoonar GmbH/ Shutterstock.com]

Wie kann man den Gartenrotschwanz zusätzlich unterstützen?

Ein Nistkasten im Garten ist sicherlich einladend, aber um einen Gartenrotschwanz zum Einziehen zu überreden, muss natürlich auch das Nahrungsangebot stimmen. Gestalten Sie einen vogel- und insektenfreundlichen Garten mit einer Reihe insektenfreundlicher Blumen, die Sie einzeln oder als Saatgutmischung ausbringen können. Schnell und einfach gelingt Ihnen eine solche Blumenwiese zum Beispiel mit unserem Plantura Nützlingsmagnet. Mit dieser Saatmischung können Sie ganz einfach ein wahres Nützlingsparadies anlegen, über das sich nicht nur Gartenvögel, sondern auch Ihre Pflanzen freuen werden.

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Über ein solches Nahrungsangebot freuen sich natürlich auch viele weitere Vogelarten. Wenn Sie noch mehr über die gefiederten Gartenbesucher erfahren wollen, dann schauen Sie doch auch bei unseren anderen Artenportraits zu Mauersegler, Girlitz und Co. vorbei.