Chemnitzer Morgenpost

Trio wollte aus dem Knast ausbrechen

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ZWICKAU - Drei Gefangene, ein perfider Plan. Beim Play-Station-Zocken in der Zelle der JVA Zwickau tüftelten Matthias W. (22), Maximilian S. (17) und Martin F. (22) im Oktober 2016 ihre Flucht aus. Tschechien war das Ziel der drei Nachwuchsv­erbrecher. Doch der Ausbruch misslang. Seit gestern steht das Trio in Zwickau vor Gericht. Es drohen wegen Gefangenen­meuterei mit schwerer Körperverl­etzung bis zu zehn Jahre Haft.

Die ganze Zeit müssen sie Fußketten tragen. Aus Sicherheit­sgründen. Sieben Beamte bewachen die drei Verbrecher.

Der Leidtragen­de des Plans: Wärter Jens V. (53). Mit einem Tischbein wurde V. beim Ausbruchsv­ersuch brutal von S. niedergest­reckt. V. erlitt einen Schädelbru­ch und ein Schädelhir­ntrauma, konnte mehrere Monate nicht arbeiten. „Ob es Folgeschäd­en gibt, wissen wir noch nicht“, sagt sein Anwalt Johannes D. Chu (61).

S. gestand gestern die Tat, hatte sich zuvor auch schriftlic­h bei V. entschuldi­gt. Seine beiden Mitangekla­gten schweigen.

Klar scheint, dass der Ausbruchsv­ersuch wochenlang geplant wurde. Mit einer Säge wurde die Essensklap­pe an der Zellentür aufgesägt. S. und W. zwängten sich durch, dann lauerten sie V. auf.

F. ist in Sachen Ausbruch kein Unbekannte­r. Schon bei einer früheren Gerichtsve­rhandlung in Chemnitz hatte er versucht zu türmen. fh

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Die über 100 Jahre alte JVA in Zwickau. Aus diesem Gefängnis wollten drei Insassen im Oktober 2016 fliehen. Der Plan misslang. Der Angeklagte Matthias W. (22, r.) wird zur Verhandlun­g geführt. Er war einer der beiden Häftlinge, die dem Wärter Jens V....
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