Erste Anklage im Fall von Lily 31.03.2016 / News
Lily – hier mit der Augenspezialistin Dr. Nikki Scherrer – befindet sich nach wie vor in der Obhut des Penn Vet New Bolton Centers. / Foto: Penn Vet New Bolton Center
Wie die Staatsanwaltschaft von Lancaster County mitteilte, konnte ein 65-jähriger Mann ausgeforscht werden, gegen den nun Anklage wegen Tierquälerei erhoben wurde. Ob er auch für die Paintball-Attacke auf Lily verantwortlich ist, ist noch unklar.
Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Lancaster County in Pennsylvania hat gestern erste Fortschritte bei den Ermittlungen rund um das gequälte Pferd Lily bekannt gegeben: Sie informierte in einer Pressemitteilung, daß ein 65 Jahre alter Mann aus Rhode Island (Bundesstaat New Jersey) wegen drei Verstößen gegen das Tierschutzgesetz sowie zweier weiterer Vergehen angeklagt wurde. Ihm wird die Vernachlässigung der 20 Jahre alten Araber-Pony-Stute Lily vorgeworfen, ebenso der Transport des Pferdes zum Auktionsgelände der ,New Holland Sales Stables' sowie der Umstand, sie dort zum Verkauf angeboten zu haben. Angeklagt wird der 65-Jährige zudem noch, weil er ohne entsprechende Lizenz mit Tieren gehandelt hat und weil er die Stute in einen anderen Bundesstaat verbracht hat, ohne über ein entsprechendes Gesundheits-Zeugnis zu verfügen.
Den Mann erwartet im Falle eines Schuldspruchs eine Geldstrafe bis zu 750,– US-Dollar, eine Haftstrafe von maximal 90 Tagen sowie ein Ersatz der Gerichtskosten. Das Gericht könnte ihn außerdem zur Übernahme der Pflege- und Betreuungskosten von Lily verurteilen.
Ob der Beschuldigte auch für die grausame Paintball-Attacke verantwortlich ist, ist derzeit noch unklar – die Staatsanwaltschaft meinte dazu, daß die Ermittlungen in dieser Frage noch andauern.
Die Stute Lily war am 14. März am Gelände der ,New Holland Sales Stables' aufgefunden worden – unterernährt, halb blind und von Dutzenden Farbflecken übersät. Das Pferd wurde in die Obhut der Tierschutzorganisation ,Omega Horse Rescue' übergeben. Wie sich bei einer ersten tierärztlichen Untersuchung herausstellte, war das Pferd nicht nur schwer vernachlässigt, sondern auch aus kurzer Distanz mit einer Paintball-Pistole beschossen worden, und das geschätzte 130 Mal – ein Martyrium für das Tier, das selbst die behandelnden Veterinäre fassungslos machte. Das Pferd wurde wenige Tage später einer Augenoperation unterzogen und befindet sich seither auf dem Weg der Besserung. Die Stute ist nach wie vor am Penn Vet New Bolton Center in tierärztlicher Behandlung, könnte aber noch diese Woche entlassen und zur weiteren Erholung in einen Pflege- bzw. Rehabilitations-Stall kommen.
Aktuelle Neuigkeiten über den Zustand von Lily und ihre Fortschritte bei der Genesung kann man auf der Facebook-Seite von Omega Horse Rescue bekommen. Wer die Behandlung von Lily mit Spenden unterstützen möchte, kann dies auf dieser Crowdfunding-Seite tun – es sind bereits über 5.500,– Dollar dafür zusammengekommen!
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Die behandelnden Tierärzte kümmern sich aufopferungsvoll um Lily – hier Dr. Nikki Scherrer, Augen-Spezialistin am Penn Vet’s New Bolton Center, nach der erfolgreichen Augen-OP. / Foto: Penn Vet New Bolton Center
Gleich mehrere Tierschutz-Organisationen haben Belohnungen für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung des unbekannten Täters führen, der ein Pferd mit 130 Paintball-Schüssen gequält hat.
Nach wie vor ist das Entsetzen in den USA groß über die Attacke auf eine 20 Jahre alte Araber-Appaloosa-Stute namens Lily. Sie wurde am Montag vergangener Woche am Gelände der ,New Holland Sales Stables' in Pennsylvania aufgefunden – unterernährt, halb blind und von Dutzenden Farbflecken übersät. Das Pferd wurde in die Obhut der Tierschutzorganisation ,Omega Horse Rescue' übergeben. Wie sich bei einer ersten tierärztlichen Untersuchung herausstellte, war das Pferd aus kurzer Distanz mit einer Paintball-Pistole beschossen worden, und das geschätzte 130 Mal – ein Martyrium für das Tier, das selbst die behandelnden Veterinäre fassungslos machte (siehe auch unseren Bericht dazu).
Wie sich herausstellte, war Lily nicht nur stark unterernährt, sondern litt auch an einer schweren Augenerkrankung, die bereits auf einem Auge zur Erblindung geführt und auch das zweite stark angegriffen hatte – eine rasche Operation war unumgänglich. Diese wurde am vergangenen Donnerstag von Mitarbeitern der Veterinärmedizinischen Universität von Pennsylvania durchgeführt und verlief erfolgreich. Lilys rechtes, bereits irreparabel geschädigtes Auge wurde entfernt, ebenso die Tumorzellen im linken Auge, dessen Sehkraft erhalten werden konnte. Die Operation ist gut verlaufen, die Prognose lt. Aussage der Ärzte „exzellent".
Ungebrochen ist auch die Anteilnahme der Öffentlichkeit am Schicksal der 20-jährigen Stute – und dies lässt die ermittelnden Polizeibehörden auch darauf hoffen, daß Hinweise aus der Bevölkerung möglicherweise zur Ergreifung des unbekannten Täters bzw. der Täter führen. Nachdem die Tierschutzorganisationen Lancaster County SPCA und Omega Horse Rescue bereits 1.000,– US-Dollar für entsprechende Informationen ausgesetzt hatten, haben nun auch PETA mit 4.000,– US-Dollar sowie die ,Humane Society of the United States' mit 5.000,– US-Dollar namhafte Beträge für Hinweise auf den/die Täter in die Waagschale geworfen. Man hofft, daß irgendwer irgendetwas gesehen hat – und sich so eine Spur zu dem Paintball-Schützen ergibt.
Aktuelle Neuigkeiten über den Zustand von Lily und ihre Fortschritte bei der Genesung kann man auf der Facebook-Seite von Omega Horse Rescue bekommen. Wer die Behandlung von Lily mit Spenden unterstützen möchte, kann dies auf dieser Crowdfunding-Seite tun – es sind bereits fast 4.000,– Dollar dafür zusammengekommen!
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Unfassbar: Pferd mit 130 Paintball-Schüssen gequält 18.03.2016 / News
Als man die Stute Lily fand, war sie in einem beklagenswerten Zustand, unterernährt, von Schmerzen geplagt – und von Dutzenden Farbflecken aufgrund der Paintball-Treffer übersät. / Foto: Omega Horse Rescue
Ein 20 Jahre altes, ausgesetztes und unterernährtes Pferd ist auf unvorstellbare Art gequält worden – Tierschützer und Polizeibehörden hoffen nun auf Hinweise aus der Bevölkerung, um den Tätern auf die Spur zu kommen.
Der Fall sorgt in den USA derzeit für großes Aufsehen und für enorme Empörung: Am Montag (14. März) erhielten Tierschützer einen Anruf, daß am Gelände der ,New Holland Sales Stables' nach Ende des regulären Auktionstages ein Pferd entdeckt worden war, daß sich in sehr schlechtem Zustand befand – von seinem Besitzer fand sich weit und breit keine Spur. Das etwa 20 Jahre alte Pferd hatte eine schwere Augenverletzung, war unterernährt und ungepflegt – und sein Fell war von Dutzenden Farbflecken übersät. Mitarbeiter der Tierschutzorganisation ,Lancaster County SPCA' wurden kontaktiert, um das Pferd zu übernehmen. Die Obhut über die Araber-Stute übernahm schließlich der Verein ,Omega Horse Rescue', der auf die Betreuung und Pflege misshandelter und ausgesetzter Pferde spezialisiert ist und auch ein eigenes medizinisches Zentrum für Pferde – das New Bolton Center – betreibt. Dorthin wurde Lily, wie man die Stute nannte, noch am Montag gebracht und einer eingehenden Untersuchung unterzogen.
Rasch hatte man dort die Ursache für die seltsamen Farbflecken erkannt: Das Pferd war ganz offensichtlich mit einer Paintball-Pistole beschossen worden, und das geschätzte 130 Mal und noch dazu aus kurzer Distanz. Daß dem Pferd durch die Farbkugeln, die eine Geschwindigkeit bis zu 300 km/h erreichen, enorme Schmerzen zugefügt wurden, war den unbekannten Tätern entweder nicht bewusst oder völlig egal: „Jeder einzelne dieser Paintball-Treffer verursacht einen Bluterguss – es muss sich für das Pferd angefühlt haben, als wäre es von einem LKW gerammt worden", so die Tierärztin Dr. Rose Nolen-Walston, Professorin für Interne Medizin auf der Veterinärmedizinischen Universität von Pennsylvania. Die Universität betreibt eine Außenstelle in Chester County, in die man die Araber-Stute am Dienstag zur weiteren Behandlung brachte.
„Die Tatsache, daß sie soviele Treffer aufweist, spricht dafür, daß sie entweder angebunden oder in einer engen Box eingesperrt war, sodaß sie nicht davonlaufen konnte", so Sue Martin, Geschäftsführerin von Lancaster County SPCA. Auch sie hat einen ähnlichen Fall nie zuvor erlebt. Auch Kelly Smith, Gründerin der Tierschutzorganisation ,Omega Horse Rescue', ist fassungslos: „Es ist für mich völlig unverständlich, daß jemand, der ein Gewissen hat, soetwas einem völlig wehrlosen Lebewesen antun kann."
Wie sich herausstellte, war Lily auf dem rechten Auge blind – und auch das zweite war bereits angegriffen, eine rasche Operation war notwendig. Der Eingriff wurde am Donnerstag (17. März) durchgeführt, dabei wurde das rechte Auge entfernt und ein Tumor im linken Auge behandelt, um einen möglichst großen Teil ihrer Sehkraft zu erhalten. Lily erhält nach wie vor Schmerzmittel, doch ihr Zustand ist nach der Operation stabil – sie ist auf dem Weg der Besserung, auch wenn dieser Weg noch lang und beschwerlich sein wird.
Unterdessen läuft die Suche nach den Tätern bzw. dem Täter auf Hochtouren – und dabei hoffen die Behörden auch auf die Mithilfe der Bevölkerung: „Ich hoffe, daß irgendjemand einen ersten Schritt macht und uns einen Tipp gibt, der weiterhilft", so Kelly Smith. Die Tierschutzorganisation ,Omega Horse Rescue' hat eine Belohnung von 1.000,– US-Dollar für Hinweise ausgesetzt, die zur Ausforschung der Täter führen.
Updates über den weiteren Verlauf der Behandlung kann man auf der Facebook-Seite von ,Omega Horse Rescue' bekommen – die Organisation hat auch einen Spendenaufruf gestartet, um die Behandlungskosten von Lily zu bewältigen. Wer spenden möchte, kann dies hier tun!
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