Die Lega hat für die EU-Wahlen den umstrittenen General und Buchautor Roberto Vannacci als Kandidaten aufgestellt. Der 55-Jährige soll in allen fünf Wahlbezirken antreten.
Vannacci sorgte in den vergangenen Monaten für Entrüstung, weil er in seinem Buch „Il mondo al contrario“ („Die verkehrte Welt“) gegen Homosexuelle gehetzt und sie als „nicht normal“ bezeichnet hatte.
Feminismus sei schuld an Abtreibungen und Scheidungen
Der General, der früher als Fallschirmjäger-Kommandant in Afghanistan und im Irak gedient hatte, schrieb unter anderem auch, der Feminismus sei schuld an Abtreibungen und Scheidungen. Außerdem seien nur Menschen mit weißer Hautfarbe richtige Italiener.
Die Staatsanwaltschaft Rom ermittelt gegen Vannacci wegen Anstiftung zum Rassenhass. Mehrere Verbände hatten sich über den Inhalt von Vannaccis Buch beschwert.
Vom Heer suspendiert
Ende Februar wurde Vannacci für elf Monate vom Heer suspendiert worden. Der Beschluss wurde vom Verteidigungsministerium gefasst, weil sein Buch das Prinzip der Neutralität der Streitkräfte verletze und den Ruf des Heeres beeinträchtige. Es habe eine „störende und spaltende Wirkung innerhalb der militärischen Struktur erzeugt.“