Recycling-Technologie für glasfaserverstärktes PPS

Toray Industries hat nach eigenen Angaben eine Technologie entwickelt, um glasfaserverstärktes Polyphenylensulfid (PPS-GFK) zu recyceln.

PPS-Harz ist ein technischer Kunststoff mit ausgezeichneter Hitze- und Chemikalienbeständigkeit. Außerdem hat es hervorragende Isolationseigenschaften. Es wird für elektronische Teile in Zukunftsbereichen wie Halbleitern und Teilen in Elektroautos verwendet und es besteht ein hoher Bedarf an der Wiederverwendung nach der Nutzung. Mehr als 90 Prozent des PPS-Harzes ist glasfaserverstärkt und wird für Formteile in industriellen Anwendungen eingesetzt.

Beim herkömmlichen Verfahren für das Recycling von PPS-GFK brechen die Glasfasern. Dadurch sinkt die mechanische Festigkeit erheblich. Die Hersteller setzen Kunstharzformteile daher vorwiegend in Anwendungen mit geringeren Qualitätsanforderungen ein. Das macht es schwierig, die Recyclingquote von PPS-Harz zu erhöhen.

Toray hat mit einem eigenentwickelten Verfahren Pellets mit recyceltem Material aus PPS-Harz mit speziellen Verstärkungsfasern entwickelt. Mischt man diese Pellets mit recyceltem PPS, entsteht eine Mischung, die eine vergleichbare Leistung wie Neumaterial hat. Das gilt etwa für die mechanische Festigkeit, selbst dann noch, wenn der Anteil an recyceltem Material 50 Prozent oder mehr beträgt. Ein 50-prozentiger Rezyklatanteil senkt die CO₂-Emissionen um mindestens 40 Prozent. Das recycelte Material kann auch für horizontales Recycling verwendet werden, also um daraus in geschlossenen Stoffkreisläufen wieder die gleichen Produkte herzustellen.

Toray arbeitet darüber hinaus an Granulaten aus verschiedenen Harzen und Additiven, um auf Kundenwunsch weitere Varianten des Recyclingmaterials maßzuschneidern. Dazu optimieren die Entwickler Mischungsverhältnisse und -formulierungen der Granulate durch mathematische Vorhersagemethoden (Materials Informatics).

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