Berlin

Ex-Kanzler Kohl: Essen in der Pinkelbude in Berlin

Das Bruschetta im Capriccio schmeckt sicherlich auch Ex-Kanzler Helmut Kohl. Zumindest war er während seiner Amtszeit hier gerne essen. Dieses Bild hängt im Capriccio übrigens auch an der Wand.

Das Bruschetta im Capriccio schmeckt sicherlich auch Ex-Kanzler Helmut Kohl. Zumindest war er während seiner Amtszeit hier gerne essen. Dieses Bild hängt im Capriccio übrigens auch an der Wand.

An einem lauen Septemberabend im Jahr 2012 fahren vor dem Berliner Restaurant „Capriccio“ kurz hintereinander zwei schwere schwarze Limousinen vor. Aus den Wagen steigen zwei ehemalige Kanzler der Bundesrepublik Deutschland: Helmut Kohl mit Ehefrau Maike Richter-Kohl und Gerhard Schröder. Beide sind überrascht. Dass sich die Wege der beiden Männer, die sich einst bis aufs Messer bekämpft haben, hier, im piekfeinen Grunewald, noch einmal kreuzen, ist reiner Zufall. Doch artig gibt Schröder Kohl, der inzwischen im Rollstuhl sitzt, die Hand, wechselt ein paar Worte mit ihm, bevor er sich mit seinen Begleitern an einen anderen Tisch zurückzieht.

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Capriccio: So sieht die sogenannte "Pinkelbude" von außen aus.

Capriccio: So sieht die sogenannte "Pinkelbude" von außen aus.

Schröder ist eigentlich auf „fremdem“ Terrain. Das „Capriccio“  war Kohls Lieblings-Italiener, als er noch das Land regierte. Hier speiste der Ex-Kanzler mit den Mächtigen der Welt, mit Gorbatschow oder US-Präsident George Bush. Und immer, wenn es ihm nach einem Teller Spaghetti gelüstete, wies er seine Büroleiterin Juliane Weber an: „Reservier` doch mal einen Tisch in der Pinkelbude!“

 

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Pinkelbude? Kohl war zwar bekannt für seine manchmal etwas derbe und abschätzige Sprache. Doch in diesem Fall bediente er sich nur des Berliner Volksmundes. „Das historische Gebäude, in dem heute mein Restaurant ist,“ erzählt Wirt David Kajat, „war früher die Endhaltestelle der Straßenbahn, die aus der Stadtmitte in den Grunewald führte. Mit Wartehalle und natürlich auch öffentlichen Toiletten – vom Berliner Pinkelbude genannt. Und so hat sich der Name bis heute erhalten.“

 

David Kajat ist übrigens (wie manch anderer Besitzer eines italienischen Restaurants auch) kein Italiener – sondern Libanese. Was seine Qualitäten als unterhaltsamer Gastgeber betrifft, steht er aber in nichts einem „Patrone“ nach. Und wenn Sie ihm sympathisch sind, kann es durchaus sein, dass er sich auf ein Glas Champagner zu Ihnen an den Tisch setzt und die eine oder andere Anekdote aus seinem Leben als Promi-Wirt zum Besten gibt. Zu erzählen hat er genug…

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