Nachruf Trauer um Süd-Müll-Chef Gernot Eberhard

Galt als ein Unternehmer mit Ecken und Kanten: Gernot Eberhard.
Galt als ein Unternehmer mit Ecken und Kanten: Gernot Eberhard.

Eine große Trauergemeinde hat sich am Dienstag auf dem Frankenthaler Hauptfriedhof von Gernot Eberhard verabschiedet. Der Chef der Heßheimer Willersinn-Gruppe starb überraschend am 26. September, drei Tage nach seinem 74. Geburtstag.

Gernot Eberhards unternehmerische Leistung ist die Weiterentwicklung jener Firmengruppe, deren Grundstein sein Schwiegervater Herbert Willersinn 1952 mit einer Straßenbaustofffirma legte. Ab 1971 stieg die aus Bobenheim-Roxheim stammende Familie ins Geschäft mit der Beseitigung von kommunalen und gewerblichen Abfällen ein. Das bekannteste der mittlerweile 15 Dienstleistungsunternehmen ist die Süd-Müll GmbH & Co. KG, die ihren Sitz auf der Heßheimer Deponie hat. Mit der Ludwigshafener Firma Gebrüder Willersinn war der Frankenthaler Gernot Eberhard ebenfalls eng verbunden – unter anderem als Beiratsmitglied und zuletzt als einer der Geschäftsführer. Das Unternehmen baut in Bobenheim-Roxheim Sand und Kies ab und ist Eigentümer des Silbersees.

Passionierter Jäger

Recht früh verstarb Eberhards Ehefrau Hannelore, die Mutter seiner Söhne Benedikt und Dominic, die inzwischen ebenfalls Geschäftsführer innerhalb der Willersinn-Gruppe sind. Mit seiner zweiten Frau Ilonka bewohnte der Senior den im 18. Jahrhundert erbauten Eichelscheiderhof bei Waldmohr in der Westpfalz.

Der Ingenieur, Unternehmer und Großvater von drei Enkelkindern war ein leidenschaftlicher Jäger und Reisender. Und ein lustvoller Pfeifenraucher – das musste man als Gesprächspartner oder Konferenzteilnehmer akzeptieren. Kritik an ihm speiste sich oft aus seiner direkten und unverblümten Art zu kommunizieren und in der Region hauptsächlich am Betrieb des Heßheimer Sonderabfall-Zwischenlagers, in dem es so manchen beunruhigenden Störfall gab.

Bodenständiger Arbeitgeber

Gernot Eberhard mag ein knallharter Geschäftsmann gewesen sein, seine Verantwortung für Hunderte von Angestellten und ihre Familien aber hat er ernst genommen. Man schätzte ihn als verlässlichen und weitsichtigen Arbeitgeber, als bodenständigen und den Mitarbeitern etwas zutrauenden Chef, als authentischen Menschen mit sozialem Engagement, zum Beispiel für Schulkinder in Paraguay. Vor allem aber war er ein Gemeinschaftsmensch. Seine Familie, die um ihn trauert, kam für ihn immer an erster Stelle.

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