ifo-Chef Clemens Fuest

"Inflation wird sich wieder normalisieren"

Clemens Fuest
Clemens Fuest, der Präsident des Ifo-Instituts
deutsche presse agentur

"Man muss sich keine Sorgen machen"

Die Inflationsrate war zuletzt so hoch wie seit 28 Jahren nicht mehr. Gerade die Energie- und Lebensmittelpreise stiegen deutlich an.

Trotzdem sieht der Wirtschaftsexperte und Chef des Münchner ifo-Instituts, Prof. Clemens Fuest, keinen Grund zur Sorge. Nach der sehr niedrigen Inflationsrate im vergangenen Jahr, gebe es nun so etwas wie eine „Normalisierung“. In der Sendung „Frühstart“ von RTL/ntv, sagte Fuest: „Wir erwarten beim ifo, dass wir jetzt ein paar Monate noch erhöhte Inflationsraten haben, aber dass sich das dann wieder normalisiert.“

Im letzten Jahr seien die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise zwar schlimm gewesen, so Fuest, jedoch sei das Geld nicht entwertet worden: „Das holen wir jetzt wieder nach. Es ist nicht schön, dass wir diese Geldentwertung haben, aber es ist keine außergewöhnliche Situation und auch keine beschleunigte Geldentwertung, dass man sich jetzt wirklich Sorgen machen muss.“

Vierte Welle ist "Störfaktor"

Vielmehr könne die aktuelle Corona-Situation und eine mögliche vierte Welle im Herbst ein „Störfaktor“ für die Wirtschaft sein, sagte Fuest. „Wir sehen das auch bei den Unternehmensbefragungen des ifo-Instituts. Im Bereich der Gastronomie und Reise, da sagen die Unternehmen, dass sie für die nächsten sechs Monate Probleme erwarten.“

Die Unternehmen hätten „Angst“ vor der vierten Welle, allerdings werde diese Welle wohl anders verlaufen, als die vergangenen Wellen, da viele Menschen bereits geimpft sind: „Ein kleiner konjunkturdämpfender Effekt ist durchaus zu erwarten, aber kein so harter Absturz wie in den vergangenen Wellen“, sagte Fuest.