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Drohungen gegen CDU-Stadtrat

Sven Böttger hat gegen einen Bürger aus Perba inzwischen Anzeige erstattet. Der Anlass für die Beleidigungen ist banal.

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© Screenshot/SZ

Von Dominique Bielmeier

Coswig/Perba. „Pass ja auf“ oder „Du stehst auf der Liste“ heißt es in den Handy-Nachrichten, die am späten Freitagabend den Coswiger CDU-Stadtrat Sven Böttger erreichten. Auch als „Drecksau“ und „Spack“ wird der Politiker darin bezeichnet. Ein Freund Böttgers hat ein Foto der SMS auf Facebook veröffentlicht. Geschrieben hat sie laut dem Bild der Perbaer Bürger Stephan Degen.

Sven Böttger, der auch Sprecher der Initiative „Coswig – Ort der Vielfalt“ ist, erklärt auf SZ-Anfrage, wie es zu dem Schriftwechsel kam: Anlass war offenbar die Sperrung Stephan Degens sowie des früheren CDU-Stadtrats Thomas Tallacker auf der Facebook-Seite des Vereins „Elblandbiker“, in dem Böttger Vorsitzender ist. Beide Männer hätten auf der Seite des Motorradclubs wiederholt die Politik des Stadtrats kritisiert. „Und wir haben von Anfang an gesagt, dass wir in dem Club keine Politik machen wollen“, so Böttger.

Der Ausschluss der Männer sei ihnen über Facebook mitgeteilt worden. Daraufhin erreichten Böttger die SMS von Degen, den er auf seinem Facebook-Profil schon seit längerer Zeit gesperrt habe.

Nach der Beratung mit seinem Anwalt hat der Politiker sich dazu entschlossen, Anzeige wegen Beleidigung und Bedrohung zu erstatten. „Man kann in der Politik unterschiedlicher Meinung sein und sich dazu auch austauschen“, so Böttger. „Aber das geht über das hinaus, was in einer Demokratie normal sein sollte.“ Vor allem, da Stephan Degen sogar derselben Partei angehöre. „Ich will ein klares Zeichen setzen: Man kann mit mir diskutieren, aber ich lasse mich weder beleidigen noch bedrohen“, sagt Böttger.

Stephan Degen sagte auf SZ-Anfrage, er habe sich über den Ausschluss von der Facebook-Seite „maßlos geärgert und persönlich per SMS vielleicht etwas viel Dampf abgelassen“.