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Kontrollierte Wohnraumlüftung

Aus einem Guss

Entwickelt wurde das Lüftungssystem „airModul“ mit technischer Unterstützung durch die schwäbischen Schrag GmbH in der Schweiz. Ein kompakter Schacht mit getrennten Luftkammern, der gleichzeitig als Wärmetauscher dient, bildet das Kernelement des neuartigen Lüftungssystems Airmodul. Konzipiert wurde das System für die kontrollierte Wohnraumlüftung von Mehr­familienhäusern und Gewerbeobjekten, die in Niedrigenergie- oder Passivhausbauweise erstellt werden. Der kombinierte Zu- und Abluftschacht verbreitert sich nach oben mit jedem Stockwerk um ein weiteres Kanalelement. Im vertikalen Verlauf wird die Wärme aus der Abluft über die gesamte Schachtlänge an die von oben einströmende Zuluft übertragen. Der Hersteller bezeichnet deshalb diesen Luftkanal auch als „Wärmetauscherkamin“. Laut Schrag zeichnet sich das System ein bislang unerreichter Wärmerückgewinnungsgrad aus.

Schachtsystem anstelle einzelner Lüftungsleitungen

Die Ventilatoren für jede Wohn- oder Nutzungseinheit sind nicht in der jeweiligen ­Etage, sondern in einer Dachzentrale untergebracht. Lüftungsgeräte im Wohnbereich entfallen damit, was die Nutzer auch von Ventilatorgeräuschen verschont. Der Wärmetauscherkamin beansprucht zudem im Vergleich zur Verlegung einzelner Zu- und Abluftrohrleitungen weniger Platz im Installationsschacht. Auch entfallen separate, über Dach geführte Küchenabluftleitungen, da in die Abluftführung des Airmodul-Lüftungssystems auch die Küchenentlüftung mit integriert wird. Auch die Zu- und Abluftführung ist in den Block integriert. Die Konstruktion des Wärmetauscherkamins besteht aus zusammengesetzten Aluminiumprofilen. Diese bilden im Inneren separate Luftkammern und gleichzeitig die Wärmeübertragungsfläche. In den dicht voneinander getrennten Luftkammern strömen die Abluft aus den Räumen und parallel in Gegenrichtung die Zuluft, die über Dach angesaugt wird. Über die gesamte Länge der Luftführung wird damit ohne Wärmeverluste im Gegenstromprinzip Wärme übertragen, wodurch das System einen hohen Wärmerückgewinnungsgrad erzielt.

Ventilatoren und Filter in der Dachzentrale

Der Außenquerschnitt eines einzelnen Wärmetauscherkamins bleibt jeweils gleich; die Module unterscheiden sich abhängig von der Zahl der Stockwerke in ihrer Länge und im inneren Aufbau. Abhängig von der benötigten senkrechten Baulänge wird der Innenquerschnitt angepasst: Je länger der Luftkanal ist, desto geringer ist die Wärmeübertragungsfläche, die durch entsprechende Anordnung der Kammerstege in der Luftführung variiert wird. Jeweils eines der rechteckigen Schachtmodule wird pro Wohneinheit in der erforderlichen Länge eingesetzt. Die Wärmetauscherkamine mit einem Außenmaß von 28 x 38 cm (Breite x Tiefe, einschließlich 4 cm Mineralfaserdämmung mit Alu-Bewehrung) transportieren Abluft und Küchenentlüftung über Dach und leiten die Zuluft vorgewärmt in die Wohnräume. Optimale Standorte für die Dachzentralen sind Flachdächer, da diese problemlose Zugangsmöglichkeiten für Wartungsarbeiten bieten.

Fertigung und Einbau an einem Stück

Die Wärmetauscherkamine werden projektbezogen im Werk der Schrag GmbH im baden-württembergischen Ebersbach/Fils gefertigt. Der Hersteller übernimmt auch die Montage der aus einem Stück gefertigten und bei Bedarf werkseitig vorgedämmten Aluminiumschächte, die mithilfe eines Kranfahrzeuges von oben in die Installationsschächte des Gebäudes eingelassen werden. Befestigt werden die Schächte mit einer speziell entwickelten Vorrichtung an jeder Deckendurchdringung. Die durchgehenden Wärmetauscherkamine erfordern bei Brandschutzanforderungen die Ausführung nach dem Installationsschachtprinzip. In den einzelnen Stockwerken werden die Lüftungsinstallationen für Abluft, Zuluft und Küchenabluft vom Wärmetauscherkamin weg durch SHK-Fachbetriebe in konventioneller Weise mit Lüftungsrohren ausgeführt.

Einfachere Wartung in Mehrfamilienhäusern

Wird das Lüftungssystem in mehrgeschossigen Wohnbauten eingesetzt, müssen für Wartungsarbeiten keine Wohnungen betreten werden. Die Wartung erfolgt zentral an der Dachzentrale, wo die Ventilatoren und Filter ungehindert zugänglich sind. Anfallendes Kondensat wird am unteren Ende des Airmodul-Schachtes über einen Geruchsverschluss in das Entwässerungssystem abgeleitet. Den Reinigungsbedarf für die Wärmetauscher­kamine schätzt der Hersteller nach bisherigen Erfahrungen mit bestehenden Objekten gering ein. Die Reinigung erfolgt ebenso über die Dachzentrale und kann beispielsweise durch einen Schornsteinfeger erfolgen.

Nach ersten Bewährungsproben in 20 Gebäuden und Wohnanlagen in der Schweiz führt Schrag das System nun auf dem deutschen Markt ein. Eines der ersten Projekte in Deutschland, die mit dem Airmodul ausgerüstet werden, ist eine Wohnanlage in Passivhausbauweise im Frankfurter Stadtteil Bornheim mit elf Stadthäusern und 146 Wohnungen. Für den Installateur ist dieses System trotz der unkonventionellen Bauweise sicherlich eine Alternative zu den bestehenden Systemen.

Weitere Informationen

Die Schrag GmbH ...

zählt zu den Pionierunternehmen in der Entwicklung von Lüftungssystemen zur kontrollierten Wohnraumlüftung. Das Produktprogramm umfasst Wärmepumpen, Speicher für Wärmepumpen sowie Heizeinsätze für Kachelöfen. Das Unternehmen produziert im Werk in Ebersbach/Fils und beschäftigt aktuell 90 Mitarbeiter. Die Schrag GmbH ist zusammen mit dem Marktpartner Feuron AG ein Teil der schweizerischen Friap Holding AG. Weitere Infos gibt es unter https://www.schrag.de/