Christian Deterding aus Wiedensahl stellte seine „bäuerliche” Biogasanlage vor, die einen geschlossenen Stoffkreislauf aus dem eigenen ökologischen Landwirtschaftsbetrieb nutzt.
Im Gegensatz zu konventionellen Biogasanlagenbetreibern setzt er auf eine Feststofffermentation, also auf eine Vergärung von ausschließlich stapelbarer organischer Biomasse, und ein mehrstufiges System. „Es können alle organischen Feststoffe verwendet und mit den vorhandenen Maschinen eingebracht werden”, erläuterte der Landwirt die Vorteile. Dies sei preisgünstiger als extra angebauter Mais. Gut in den Arbeitsalltag passe auch, dass solche Anlagen nur einmal pro Woche entleert und befüllt würden.
Der Energiebedarf sei mit 1,5 Prozent der erzeugten Energie gering und die Wärmemenge durch kleine Anlagen angepasst, etwa für das eigene Wohnhaus. Bisher hat der Wiedensahler Landwirt über den eigens gegründeten Deterding Naturenergieanlagenbau (DeNaBa) nach eigenen Angaben sieben seiner „bäuerlichen” Biogasanlagen in ganz Deutschland vertrieben.
Wie eingangs das Mitglied Jörg Janning betonte, gehe es dem AK nicht nur um die Darstellung des Biomassepotenzials des Landkreises. Er wolle gleichzeitig dazu überzuleiten, dass das Vorantreiben der Energiewende einen auch verpflichte, sich mit den Rahmenbedingungen zu beschäftigen. Dazu gehöre zum Beispiel die Nitratbelastung des Grundwassers durch die Landwirtschaft als Hauptverursacherin.
Der Bereich der Gärreste aus laufenden Biogasanlagen – allein in Niedersachsen sind das 9,9 Millionen Tonnen – sei daher „nicht ganz ohne Bedeutung”. Vor diesem Hintergrund forderte Janning ein ganzheitlicheres Herangehen an die Energiewende.
Über den Stand der Biogaserzeugung in Schaumburg referierte Folkert Müller, Projektmitarbeiter bei der „Bioenergieregion Weserbergland plus”.
Demnach sind derzeit 18 Biogasanlagen mit einer installierten elektrischen Leistung von 9,3 Megawatt kreisweit in Betrieb. Dies entspricht seit 2010 einer Ausdehnung von rund 2,6 Megawatt. In dieser Zeit ebenfalls leicht angestiegen ist laut Müller der Maisanbau, von dem die Landwirtschaft drei Viertel für Biogasanlagen nutzt.

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