Anzeige

Kräutergarten für den Balkon anlegen

Kräutergarten in Töpfen und Kannen auf dem Balkon
Mit Blumenkästen und Töpfen lässt sich ein kleines Kräuterbeet auf dem Balkon gestalten.
© Adobe Stock / Westend61
Thymian, Zitronenmelisse, Pimpinelle, Basilikum: Hier finden Sie die besten Kräuter für jede Balkonlage von schattig bis sehr sonnig und Tipps für die richtige Planung.

Artikelinhalt

Kräuter auf dem Balkon pflanzen: Planung & Vorbereitung

Frisch gepflückte Kräuter vom eigenen Balkon duften herrlich intensiv und schmecken nicht nur uns, sondern auch Bienen und anderen Insekten. Damit sie optimal gedeihen, müssen ein paar Voraussetzungen erfüllt sein – ganz besonders im Hinblick auf den richtigen Standort. Folgende Fragen helfen bei der Planung des Kräutergartens:

  • In welcher Himmelsrichtung liegt der Balkon?
  • Wie sind die Lichtverhältnisse tagsüber und wie lange scheint die Sonne auf dem Balkon?
  • Gibt es auf dem Balkon auch schattigeBereiche?
  • Hat der Balkon eine Überdachung?
  • Wie viel Platz steht mit für Pflanzgefäße zur Verfügung und wo sollen sie aufgestellt werden?

Die Balkonausrichtung: Welche Kräuter können Sie an welchem Standort anbauen?

Die gute Nachricht zuerst: Es finden sich für jede Balkonlage passende Kräuter. 

Der Nordbalkon

Auf einem Nordbalkon haben Sie keine direkte Sonne. Da die meisten Kräuter sonnige bis halbschattige Standorte bevorzugen, sollten Sie bei dieser Lage auf mediterrane Kräuter verzichten und stattdessen Wildkräuter anpflanzen.

Da die Temperaturen auf einem Nordbalkon geringer sind, muss nicht so oft gegossen werden. Dadurch ist auch der Pflegeaufwand relativ überschaubar. Passende Wild- und Kulturkräuter für den Nordbalkon:

  • Brennnessel
  • Brunnenkresse
  • Frauenmantel
  • Schafgarbe
  • Wiesenknopf
  • Vogelmiere
  • Kapuzinerkresse
  • Petersilie
  • Schnittlauch
  • Waldmeister
Waldmeister in geflochtenem Korb
Waldmeister verströmt einen wohlriechenden Duft, noch bevor er zwischen April und Mai blüht. Genutzt werden die leicht welken oder trockenen Blätter des Waldmeisters, die den typischen Geruch nach Cumarin aufweisen.
© Adobe Stock / Susann Bausbach

Der Südbalkon

Wer einen Südbalkon hat, braucht kein Kräuterbeet im Garten: Volle Sonne, ganztägig viel Licht und im Hochsommer auch gerne mal Hitze – der Südbalkon ist genau der richtige Platz für mediterrane Kräuter sowie trockenheitsliebende Wildkräuter:

  • Anis-Ysop
  • Basilikum
  • Beifuß
  • Bohnenkraut
  • Dill
  • Estragon
  • Griechischer Bergtee
  • Gewürzfenchel
  • Goldmelisse
  • Kerbel
  • Kümmel
  • Lavendel
  • Majoran
  • Minze
  • Oregano
  • Petersilie
  • Rosmarin
  • Salbei
  • Schnittlauch
  • Thymian
  • Zitronenmelisse
  • Frauenmantel
  • Gänsefingerkraut
  • Kamille
  • Vogelmiere
Frischer Basilikum, der von einer jungen Frau auf einem Balkon geschnitten wird
Basilikum ist eines der beliebtesten Küchen- und Balkonkräuter.
© AdobeStock / DarwelShots

Der Ostbalkon

Ein Ostbalkon hat meistens nur Mittagssonne. Heimische Wildkräuter kommen mit einem halbschattigen Standort gut zurecht, solange mindestens halbtags die Sonne scheint. Sie sind deshalb eine gute Bepflanzung für Ostbalkone und Nordostbalkone:

  • Brennnessel
  • Frauenmantel
  • Gänsefingerkraut
  • Liebstöckel (Maggikraut)
  • Pimpinelle
  • Schafgarbe
  • Wiesenknopf
  • Vogelmiere
Blumenkasten mit Basilikum, Schnittlauch und Pfefferminze an einem Balkongeländer
Heimische Kräuter kommen oft auch mit schwierigeren Standorten zurecht.
© Adobe Stock / kay fochtmann

Der Westbalkon

Ähnlich wie beim Ostbalkon sind auch Westbalkone halbschattige Standorte, bei denen meistens erst am frühen Nachmittag die Sonne vorbeischaut. Hierfür eignen sich folgende Kräuter:

Kapuzinerkresse auf dem Balkon
Kapuzinerkresse sorgt für bunte Abwechslung auf dem Balkon. Sowohl ihre Blätter als auch ihre Blüten sind essbar.
© AdobeStock / ANGHI

Weitere Kriterien für Ihren Kräutergarten

Neben dem richtigen Standort für Ihre Balkonkräuter sind auch andere Faktoren wie Platz, Nährstoffbedürfnisse oder Pflanzenfamilie ausschlaggebend über die richtige Zusammensetzung der einzelnen Pflanzen.

Flach- versus tiefwurzelnde Kräuter
Je nachdem, wie viel Platz die Wurzeln der ausgewählten Kräuter im Balkonkasten einnehmen, unterscheidet man Tief-, Mittel- und Flachwurzler. Viele Balkonkräuter zählen eher zu den Flachwurzlern, Kräuter wie Liebstöckel, Dill, Zitronenmelisse oder Pfefferminze wurzeln jedoch sehr raum- und tiefgreifend – das sollten Sie beim Einpflanzen berücksichtigen.

Bank auf Balkon
© SCHÖNER WOHNEN

Einjährige, nicht winterharte Kräuter versus mehrjährige Balkonkräuter
Viele klassische Küchenkräuter wie etwa Basilikum, Bohnenkraut, Borretsch, Dill, Kerbel oder Majoran sind einjährige Pflanzen, die nach der Ernte im Herbst absterben. Kräuter wie Rosmarin, Salbei oder Lavendel können überwintern, wenn der Topf einen entsprechenden Winterschutz hat, damit die Wurzeln durch Frost nicht beschädigt werden können. Nicht winterharte bzw. einjährige Balkonkräuter können Sie über den Winter ins Haus holen, sobald sich die Temperaturen dem Gefrierpunkt nähern. Die ideale Zimmertemperatur liegt bei 10 Grad – wie etwa in einem kühlen Treppenhaus, in einem frostfreien Gewächshaus oder Wintergarten.

Zu den mehrjährigen Kräutern zählen unter anderem Estragon, Goldmelisse, Bärlauch, Liebstöckel (Maggikraut), Minze, Schnittlauch und Zitronenmelisse. Winterhart sind dabei Thymian, Petersilie, Schnittlauch, Minze und Zitronenmelisse.

Nährstoffbedarf
Mediterrane Kräuter benötigen vorwiegend nährstoffarme Erde und wenig Wasser, während heimische Kräuter wie Schnittlauch oder Barbarakraut nur in nährstoffreichem Substrat gedeihen, das etwas feuchter und gut belüftet ist.

Etagen-Hochbeet von Hecht
Etagen-Hochbeete bieten sich für Kräuter an, die lieber einzeln wachsen.
© hecht international

Einzelgänger versus Mischkultur
Natürlich sollten Sie prinzipiell immer nur Pflanzen mit ähnlichen Anforderungen an Boden und Standort zusammen pflanzen. Wenn man es klug anstellt, kann man durch Mischkulturen sogar Synergieeffekte nutzen, so halten bestimmte Kräuter Schädlinge von anderen fern oder sorgen dafür, dass beispielsweise Tomaten besser wachsen und aromatischer werden. Es gibt aber auch Kräuter, die lieber allein wachsen – dazu zählt die Pfefferminze und die Zitronenmelisse, die ein großes Ausbreitungsbedürfnis haben. Wer trotzdem gerne "Einzelgänger" zusammen auf dem Balkon unterbringen möchte, kann sie in Kräuterregale oder Kräuterpyramiden pflanzen.

Beliebte Mischkulturen für Balkonkräuter

  • Basilikum & Rosmarin
  • Basilikum & Petersilie
  • Dill & Petersilie
  • Oregano & Salbei

Beliebte Mischkulturen für Balkonkräuter

  • Basilikum & Rosmarin
  • Basilikum & Petersilie
  • Dill & Petersilie
  • Oregano & Salbei

Der richtige Balkonkasten und geeignetes Substrat für Kräuter

Damit Ihre Kräuterpflanzen genügend Raum zum Wachsen haben und ordentlich wurzeln können, sollten Kübel und Töpfe ein Mindestdurchmesser von 15 bis 20 Zentimeter haben und Balkonkästen die gängigen Standardgrößen aufweisen. Das Volumen variiert dabei je nach Kräuterart: Für kleine Pflänzchen reichen drei bis fünf Liter, Kräuter wie Salbei oder Zitronenmelisse benötigen fünf bis sechs Liter Erdvolumen. Und wenn Sie sich für Mischkulturen entscheiden, ist ein Fassungsvermögen von zehn bis fünfzehn Litern zu empfehlen, damit es den Pflänzchen nicht zu eng wird. Tipp: Achten Sie bei der Wahl des Pflanzgefäßes oder Blumenkastens unbedingt darauf, dass das Wasser ordentlich abfließen kann, zum Beispiel durch Abzugslöcher, die Staunässe vermeiden. Alternativ füllen Sie eine Drainageschicht aus Kies, Blähton oder Tonscherben in den Blumenkasten.

Beim Substrat gilt: Klassische Kräutererde eignet sich nicht automatische für alle Kräuterpflanzen. Vor allem mediterrane Kräuter wie Lavendel, Thymian und Rosmarin bevorzugen eher nährstoffarme, durchlässige Böden, in denen der mineralische Anteil höher ist. Mischen Sie daher Sand, Lavakies, Bims oder Splitt unter die Aussaat- bzw. Kräutererde. Dadurch wachsen die kleinen Pflänzchen langsamer, was für ihren Geschmack von Vorteil ist. Übrigens: Je weniger die Erde mit Stickstoff gedüngt wird, desto intensiver entwickeln sich die ätherischen Düfte dieser Kräuterarten.

Bei heimischen Kräutern wie Dill, Kümmel, Fenchel, Petersilie oder Kerbel darf das Substrat nicht zu trocken sein. Eine nährstoffreiche, torffreie Erde ist hierfür ideal. Tipp: Mischen Sie dem Substrat etwas Betonit bei, wird die Feuchtigkeit in der Erde länger gespeichert.

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel