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Kultursommer auf der Wilhelmsburg

„Stürmt die Burg 2023“: Alles zum Programm und was sich besonders lohnt

Ulm / Lesedauer: 4 min

Am Freitag, 28. Juli, startet der Kultursommer über den Dächern Ulms. Wir sagen, was ihr auf keinen Fall verpassen solltet.
Veröffentlicht:28.07.2023, 05:00

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Zugegeben: Der Weg hinauf zu Ulms unwirklichstem Ort ist kein Zuckerschlecken. Doch diejenigen, die zwischen dem 28. Juli und dem 18. August den Michelsberg erklimmen und die ausladende Wilhelmsburg betreten, werden reich belohnt.

Künstler unterschiedlichster Couleur haben das riesige Areal für diese drei Wochen in Beschlag genommen. Es ist wieder „Stürmt die Burg“-Zeit.

Die Bühne im Innenhof.
Die Bühne im Innenhof. (Foto: Stadtarchiv)

Musik, Ausstellungen, Installationen, Performances und jede Menge Mitmachprogramme warten jeweils donnerstags bis sonntags auf die Besucher. Und das Beste: Die allermeisten Angebote kosten nichts, der Eintritt ist frei.

Außerdem hat die Stadt einen Busshuttle–Service eingerichtet, die Busse pendeln an den Veranstaltungstagen zwischen der Neuen Mitte (Hans–und Sophie–Scholl–Platz) und der Wilhelmsburg.

120 000 Euro kostet das Event

Durch das Gemäuer flirren documenta–Vibes, als Sebastian Huber das diesjährige Programm des Kultursommers über den Dächern Ulms vorstellt. „Im ersten Jahr wurden wir noch ausgelacht“, sagt der Vertreter der städtischen Kulturabteilung, die das Spektakel organisiert. Nun geht „Stürmt die Burg“ in sein sechstes Jahr und Huber spricht von einem „Erfolgsprojekt“. 120.000 Euro lässt sich Ulm das Event kosten.

Zurückliegende Ausstellung in der Wilhelmsburg.
Zurückliegende Ausstellung in der Wilhelmsburg. (Foto: Stadtarchiv)

Mit den Besucherzahlen der documenta in Kassel, der noch immer weltweit wichtigsten Ausstellung zeitgenössischer Kunst, kann „Stürmt die Burg“ nicht mithalten. Doch im Schnitt „stürmten“ bei vergangenen Ausgaben pro Tag immerhin knapp 400 Besucher auf die Wilhelmsburg. Und hätten dort, so Huber, meist mehrere Stunden verweilt — wegen der Vielfalt des Programms.

Das ist musikalisch geboten

Vielfältig geht es auch in diesem Jahr zu, vor allem musikalisch. Es treten Künstler aus diesen Genres auf: Indie, Folk, Hip–Hop, Pop, Afro–Beat, Chor– und Brass–Musik, Jazz, Blues, Country, Surf– und Tex–Mex, Flamenco–Fusion, Rumba, Elektro–Pop und Deutsch–Pop. Auffällig: Es geht ziemlich international zu.

Passenderweise liegt der Schwerpunkt der gezeigten Bildenden Kunst in diesem Jahr auf Mexiko. Künstler des mittelamerikanischen Landes stellen Druckgrafiken aus, die einen Einblick in die in Mexiko populäre Kunstrichtung und deren Szene geben (Titel: Under Pressure, ausgestellt im Flankenturm).

Diese Druckgrafik aus Mexiko ist zu sehen.
Diese Druckgrafik aus Mexiko ist zu sehen. (Foto: pr)

Ein zweiter Teil der insgesamt mehr als 100 Stücke ist im Stadthaus zu sehen. Die Vernissage am Freitag, 28. Juli, beginnt um 20 Uhr in der Wilhelmsburg, mehrere Künstler aus Mexiko führen durch die Ausstellung.

Selber den Griffel schwingen

Tipp: Wer selbst den Griffel schwingen und selber einmal drucken möchte, kann eine offene Druckwerkstatt besuchen (am 29./30. Juli sowie am 5./6. August im Innenhof). Vor allem für Kinder und Jugendliche geeignet. Zur Hand gehen zwei Künstler aus Mexiko.

Was ebenfalls an die documenta erinnert: Aus Braunschweig — von der dortigen Kunsthochschule — hat sich ein Kunstkollektiv eingemietet in der Wilhelmsburg. Sie sollen mit und in den Räumen Kunstwerke entwickeln. Daraus entstehen soll dann die Ausstellung „Mäandertal und Wellenberg — Topografie eines offenen Spatzenwestflügelbruchs“.

Das ist für Familien geboten

Im Vergleich zu „Stürmt die Burg“ im vergangenen Jahr ist das Programm zwar reduziert (zwölf statt 22 Programmtage), die Qualität jedoch nach wie vor hoch. Und jeder soll auf seine Kosten kommen. Nicht nur Nachtschwärmer bei den Konzerten im Innenhof (es gibt eine Bewirtung), sondern auch Familien.

Luftartistik in der Wilhelmsburg.
Luftartistik in der Wilhelmsburg. (Foto: Stadtarchiv)

Das Rahmenprogramm lässt kaum Wünsche offen. Es gibt geführte Meditationen (am 6. und am 12. August), ein Programmpunkt zu „Improvisation als Lebensprinzip“ (17. August) und sogar ein Escape–Spiel (Titel: Empfänger Unbekannt). Eine Anmeldung für die Termine am 4., 5. und 12. August (maximal sechs Personen, zwei Tage vorher) ist notwendig. Das Escape–Spiel dreht sich um die Frage: Wer hat dich hinter die dicken Mauern der Wilhelmsfeste gelockt, ist es eine Falle?

Burgdetektive suchen ein Gespenst

Auch Mitmachen ist erwünscht, dies steht besonders an den beiden Familiensonntagen (30. Juli und 6. August) im Mittelpunkt. Die Popbastion Ulm bietet eine DJ– und Bandwerkstatt (30. Juli) an, und am 6. August wird „Das Neinhorn“ in ein musikalisches Livehörspiel verwandelt.

Am 30. Juli machen sich außerdem Burgdetektive auf die Suche nach dem Burggespenst. Für Entspannungssuchende könnten die Yogastunden auf der Dachterrasse des Kehlturms interessant sein.

Rian aus Österreich ist ein bekannter Tiktoker.
Rian aus Österreich ist ein bekannter Tiktoker. (Foto: pr)

Kreisch–Alarm könnte am 4. August herrschen. Mit Rian, einem österreichischen Elekropopper und Comedian, der vor allem auf Tiktok unterwegs und populär ist, gastiere am Abend ab 21.30 Uhr „fast ein Superstar“, so Sebastian Huber, auf der Bühne. Sein Song „Schwarzes Schaf“ sei mit mehr als 40 Millionen Klicks zu einem viralen Hit geworden.

Details zum gesamten Programm unter die–wilhelmsburg.de