Wildschäden: Waldbesitzer verlieren Geduld

ome |

 

Die Wildschäden im Kanton Bern häufen sich unentwegt. Diese Wildschäden seien gar schon so hoch, dass das Ökosystem und die Schutzwirkung des Waldes gefährdet seien, schreibt die «Berner Zeitung». Waldbesitzer fordern, dass mehr Rehe und Hirsche geschossen werden. Berner Waldbesitzer verlieren ihre Geduld.

 

Die «Berner Zeitung» zitiert einen Kantonsförster, der namentlich nicht genannt werden will. Er glaube nicht mehr daran, dass es gelingen werde, den Wildtierbestand so zu regulieren, dass der Berner Wald überall stabil bleiben kann. Der Kanton werde für diese Situation verantwortlich gemacht.

 

Schutzwirkung des Waldes bedroht

 

Wildschadengutachten zeigten, dass es im Kanton Bern «rote» Gebiete gebe, in denen sich der Wald nicht mehr natürlich verjüngen könne. Sie finden die entsprechende Karte unter diesem Link.

 

Ohne aufwendige Schutzmassnahmen drohten in diesen Gebieten bestimmte, vor allem auch standortgerechte Baumarten zu verschwinden. Gerade die Weisstanne sei zum Schutz vor Hangrutschen, Hochwassern oder Lawinen wichtig, sagt Andrea Doris Kupferschmid von der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft. Sogar im Emmental, wo die Weisstanne weit verbreitet ist, könnten sich die Wildschäden längerfristig negativ auf die Schutzwirkungen des Waldes auswirken, ergänzt Kupferschmid.

 

Kanton erfülle Auftrag nicht

 

Ein Grund für diese unbefriedigendes Situation liegt im ungenügenden Austausch der Beteiligten. Im Kanton Bern sei die Kommunikation zwischen den verschiedenen Parteien seit Jahren gestört, heisst es in der «Berner Zeitung» . Genannt werden hier als Parteien der Waldbesitzer-Verband, das kantonale Amt für Wald und Naturgefahren und das Jagdinspektorat des Kantons Bern. Heftige Kritik äussert Beat Zaugg , Waldbesitzer-Präsident. «Der Kanton erfüllt seinen Auftrag gemäss eidgenössischem Jagdgesetz seit Jahren nicht», sagt Zaugg der «Berner Zeitung».

 

Der Kanton müsse so viel Wild zum Abschuss freigeben, dass der Wald gesund bleibe. Und dies ist gemäss den Kritikern nicht der Fall. Es gebe zwar eine gemeinsame Kommunikationsplattform. Doch da sich die Situation seit Jahren nicht verbessert hätte, habe sich der Waldbesitzer-Verband von dieser Plattform gelöst.

 

Höhere Abschusszahlen genügten nicht

 

Weder die Jäger noch Pro Natura Bern sehen die Lösung des Problems in höheren Abschusszahlen. «Verbissprobleme können nicht allein über jagdliche Massnahmen gelöst werden», heisst es von Pro Natura Bern. Ebenso zwingend seien Massnahmen im Lebensraum der Wildtiere.

 

So halten gemäss Kupferschmid breite Waldränder die Rehe davon ab, Weisstannen zu verbeissen. Auch die Möglichkeit, sich ungestört auf Wiesen bedienen zu können, würde den Hunger des Wildes auf andere Weise stillen können.

 

Am Schluss zahlt der Steuerzahler

 

Dadurch würde die Öffentlichkeit auch finanziellen Schaden nehmen, sagt Zaugg. Denn wenn der Wald den Schutz nicht mehr gewährleisten könne, seien teure Schutzbauten notwendig. So hätte der Kanton Bern zwischen 2012 und 2022 rund 85 Millionen Franken für Schutzwaldprojekte ausgegeben. Davon hätte 50 Millionen Franken der Bund getragen. Es müssten also nicht nur Abschusszahlen, sondern auch andere Massnahmen diskutiert werden, lautet das Fazit der «Berner Zeitung».

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