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Salzburger will Red Bull die Rainerkaserne wegschnappen

Ein Salzburger Immobilienunternehmer macht dem Red-Bull-Konzern die Kaserne in Elsbethen streitig. Der Kauf galt schon als fix.

Salzburger will Red Bull die Rainerkaserne wegschnappen
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Salzburger will Red Bull die Rainerkaserne wegschnappen
Salzburger will Red Bull die Rainerkaserne wegschnappen
Salzburger will Red Bull die Rainerkaserne wegschnappen
Salzburger will Red Bull die Rainerkaserne wegschnappen


Das Bundesheer hatte den symbolischen Schlüssel für die Rainerkaserne in einem hochoffiziellen militärischen Festakt schon am 29. Mai dem neuen Eigentümer Red Bull übergeben. Doch jetzt wackelt die Übernahme der Glasenbacher Kaserne durch den Getränkekonzern.

Ein einheimischer Konkurrent, der Salzburger Immobilienentwickler Franz Fürst, ist nun auf den Plan getreten - mit einem "Eintrittsantrag" an die Grundverkehrsbehörde. Seine Firma Fürst Developments hatte sich im Herbst am Bieterverfahren der Republik beteiligt. Den Zuschlag erhielt der Höchstbieter, die Red Bull GmbH. "Die Angabe der künftigen Nutzung war nicht gefordert", sagt Fürst. "Da zählt nur der Preis. Wer am meisten zahlen kann, bekommt"s."

Der Konzern möchte seine Zentrale in Elsbethen-Glasenbach einrichten. Fürst könnte die Liegenschaft Red Bull wegschnappen. Seine Chancen liegen in den Salzburger Grundverkehrsbestimmungen für Ausländer. Der Kauf durch Red Bull muss noch die Grundverkehrsbehörde beim Amt der Salzburger Landesregierung passieren, weil das Unternehmen mit knapper Mehrheit in thailändischem Besitz ist.

"Die Zustimmung zu diesem Rechtsgeschäft ist zu versagen, wenn ein österreichischer Staatsbürger oder eine inländische juristische Person oder Personengesellschaft bereit und imstande ist, das Recht zu den gleichen Bedingungen (. . .) zu erwerben", heißt es in der Kundmachung. Zweite Bedingung: Die beabsichtigte alternative Verwendung muss im öffentlichen Interesse staatspolitisch, volks- oder regionalwirtschaftlich, sozialpolitisch oder kulturell zumindest gleich wichtig sein. Es geht um eine mehr als 17,8 Hektar große Liegenschaft. Der Kaufpreis beträgt 23,56 Millionen Euro.

Fürst argumentiert mit dem öffentlichen Interesse und seinem Nutzungskonzept, das er dem Antrag an die Behörde beigelegt habe. Er stellt bis zu 1150 Arbeitsplätze sowie bis zu 430 Wohnungen in Aussicht. Ganz Salzburg suche händeringend nach Wohnbaugrundstücken und günstigen Wohnungen. Franz Fürst sagt, es gelte nun politisch zu entscheiden. Entweder die Politik biete mit dieser Fläche, die halb so groß wie der Stadtteil Parsch sei, einem Großkonzern "die Bühne zur Inszenierung seiner Marke". Oder sie entscheide für "ein vielschichtiges Konzept für die Menschen, die hier wohnen und arbeiten", sagt der Unternehmer. "Unsere Handlung richtet sich nicht gegen Red Bull oder deren Geschäftsführer. Darauf lege ich großen Wert", betont er. "Ich habe vor einer Woche versucht, mit Red Bull in Verbindung zu treten, habe aber nichts mehr gehört."

Der Kaufinteressent geht für die Sanierung plus ergänzende Bauten im Bereich um die denkmalgeschützten Gebäude von einem Investitionsvolumen von 80 Millionen Euro aus.

Geplant seien in bestehenden Gebäuden zum Beispiel ein Seminargasthof, Büro- und Atelierflächen für Existenzgründer, etwa aus der nahe gelegenen Fachhochschule Puch-Urstein, Showrooms für Anbieter aus der Mode- und Textilbranche, Forschungslabors für Gentechnologie sowie Studios für kreative Berufe.

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