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Alpenveilchen im Garten: Was man bei winterfesten Arten beachten muss

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Alpenveilchen gibt es in vielen Variationen. Was gibt es bei den winterharten Arten für den Garten zu beachten?

Seost - Ein Alpenveilchen auf der Fensterbank – das dürfte in vielen Wohnungen zu finden sein. Die Pflanze mit den vielen Blüten in zarten Farbtönen von Weiß über Rosa bis Violett gehört zu den Lieblingspflanzen fürs Wohnzimmer. Genau genommen dürfte diese nicht winterharte Sorte gar nicht Alpenveilchen heißen, denn aus den Alpen stammt sie keineswegs, sondern aus Persien.

Deshalb heißt das Zimmer-Alpenveilchen mit seinem biologischen Namen auch Cyclamen persicum. Momentan finden wir sie in großer Auswahl in den Gärtnereien. Wir wollen uns heute aber mit den winterharten Arten beschäftigen, die in unserem Garten ganzjährig wachsen können.

Alpenveilchen: 20 Arten rund um das Mittelmeer

Und wir sollten sie nicht verwechseln mit den auch hier heimischen Veilchen, die zur Gattung der Violen (Viola) gehören aus der Familie der Veilchengewächse (Violaceae), die weltweit vorkommen und zu denen unter anderen auch die Stiefmütterchen gehören.

Gartenserie Alpenveilchen
Das persische oder Zimmer-Alpenveilchen hat derzeit in den Gärtnereien Hochsaison. Wie der Name schon verrät, ist es nicht winterhart. © Klaus Fischer

Von den Alpenveilchen gibt es rund um das Mittelmeer über 20 Arten. Nur eine davon, das europäische Alpenveilchen (Cyclamen pupurascens) kommt in Deutschland vor, genauer in den Alpen, und ist damit zum Namensgeber dieser Pflanzengattung geworden, die zu der großen Familie der Primelgewächse zählt. Der biologische Namen Cyclamen leitet sich ab vom Überwinterungsorgan der Alpenveilchen, einer scheibenförmigen Knolle. Im Griechischen heißt die Scheibe kyklos. Derzeit kann man im Gartenhandel diese Knollen bekommen.

Wenn wir sie kaufen, sollten wir auf den Blühzeitpunkt achten. Denn danach werden die hier im Garten zu findenden Arten unterschieden. So gibt es Sommer-, Herbst- und Vorfrühlings-Alpenveilchen. Es ist immer wieder erstaunlich: Das Wetter wird herbstlich, der Wind pfeift um die Ecken, es regnet, und nachts kann es auch schon mal frieren – und dann, wenn fast alle anderen Gewächse sich allmählich zurückziehen für die Winterruhe, öffnen an geschützter Stelle im Beet die Herbst-Alpenveilchen (cyclamen hederifolium, das efeublättrige Alpenveilchen) ihre zarten Blüten, so als ob sie es dem Wetter mit aller Macht zeigen wollten. Zuerst kommen die Blüten aus dem Boden, dann folgen die Blätter, die den Winter über aushalten.

Beim Vorfrühlings-Alpenveilchen (cyclamen coum) erscheinen die Blüten im März, das griechische Alpenveilchen blüht vom Sommer bis in den Herbst. Und das persische oder Zimmer-Alpenveilchen blüht ab Herbst den ganzen Winter hindurch.

Gartenserie Alpenveilchen
Das Herbstalpenveilchen schiebt erst seine Blüten aus dem Boden, die Blätter folgen später. © Klaus Fischer

Analog zum Blühzeitpunkt ist auch die Pflanzzeit der verschiedenen Cyclamen-Arten. Damit das Herbst-Alpenveilchen jetzt blühen kann, sollten seine Knollen zeitig im Frühling in die Erde. Das Vorfrühlings-Alpenveilchen wird jetzt gepflanzt. Allerdings ist der Pflanzzeitpunkt keine kritische Größe. Haben wir die Knollen zum falschen Zeitpunkt in die Erde gesetzt, dann warten diese einfach ab, bis für sie die richtigen Bedingungen gegeben sind, um mit der Blüte ihren Lebenszyklus zu beginnen. Es kann also sein, dass die Alpenveilchen, haben wir sie zu spät in den Boden gepflanzt, erst im Folgejahr die ersten Blüten zeigen.

Alpenveilchen: Knollen können schnell schimmeln

Wichtig ist allerdings, haben wir die Knollen gekauft, dass wir sie nicht zu lange lagern, schon gar nicht in der Plastiktüte, in der sie üblicherweise verkauft werden. Denn darin können sie schimmelig werden und faulen – und vorbei ist es mit der Blütenpracht. Der Standort für unsere Alpenveilchen im Garten sollte ein halbschattiges Beet sein –in geschützter Lage ohne Staunässe. Der Boden sollte humos und feucht sein. Die Blumen vertragen es auch, im Bereich von Sträuchern oder Bäumen zu wachsen. Gefällt ihnen der Standort, können sie sich kräftig ausbreiten.

Alpenveilchen Gartenserie
Die scheibenförmigen Knollen des Vorfrühlings-Alpenveilchens werden derzeit im Handel angeboten. Pflanzt man sie jetzt, blühen sie im März. Die aufgewölbte Seite mit den Knospen kommt nach oben in den Boden. © Klaus Fischer

Das schwierigste Problem beim Pflanzen ist, die Knollen richtig herum in die Erde zu legen. Wir heben das Pflanzloch etwa zehn Zentimeter tief aus, mischen Kompost unter die Erde und setzen die Knolle so tief in den Boden, dass sie etwa fünf Zentimeter mit Erde bedeckt wird. Dabei kommt die aufgewölbte Seite nach oben. Oft sind schon Knospen zu erkennen, während auf der Rückseite kleine Wurzelreste zu sehen sind. Wenn wir die Knollen gepflanzt haben, decken wir die Stelle mit einer Mulchschicht ab – und müssen dann einige Monate warten, um die entzückenden Blüten zu sehen. Zu erwähnen ist noch, dass Alpenveilchen in allen Teilen zu den Giftpflanzen zählen.

Übrigens: Geht man an Gärten vorbei, in denen auch Obstgehölze stehen, kann man es derzeit nicht übersehen: Die Äpfel sind reif. Oftmals je nach Sorte mit leuchtend roten Bäckchen lachen sie den Betrachter an.

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