So ziemlich jeder kennt die Bilder von Fahrzeugen in Kampf- und Krisengebieten mit Käfigpanzerung. Diese soll vor Hohlladungen schützen, insbesondere vor jenen der weit verbreiteten RPG-7. Wie das geht und was für Probleme damit verbunden sind, haben wir hier kurz für euch zusammengefasst:

Das Funktionsprinzip der Käfigpanzerung ist einfach: Die Rakete kommt angeflogen und wird – bevor sie am Fahrzeug aufschlägt – vorne durch das auftreffen auf die Metallstreben zusammengedrückt, sodass innen bei den „Zündkabeln“ ein Kurzschluss entsteht und die Hohlladung nicht mehr bei Aufprall gezündet wird. Ein äußerst simples und effektives Konzept, was jedoch recht schwer ist und außerdem darunter leidet, dass die Sprengköpfe der RPG-7 (PG-7) mit Hohlladungen je nach Hersteller und Type zwischen 70 und 94mm Durchmesser haben.

Daher wurde in den USA das sogenannte Q-Net (oben in Französischem Einsatz in Mali) entwickelt, eine Mischung aus Streben und Netzen, welches wesentlich leichter und auch wirkungssicherer ist als der Komplettstrebenkäfig. Aber nicht nur die Panzerung entwickelt sich weiter, sondern auch die PG-7. So kommt es vor, dass vorne eine Stange an den Aufschlagszünder montiert wird, um die Hohlladung auszulösen noch bevor die Streben/Netze diese kurzschließen können.

Ein weiteres Problem sind Tandem-Hohlladungen, wie die verbesserte ägyptische Cobra im Bild oben. Hier wurde der der Zünder in einer dünneren Spitze nach vorne verlegt und der Platz gleich genutzt eine kleine zweite Hohlladung unterzubringen (was die Effektivität gegen Reaktivpanzerung verbessert).

Aber was die momentanen Käfigsysteme vor Allem umgeht sind PG-7, die isolierte „Zündkabel“ haben (bzw. ein widerstandsfähiges Plastik zwischen den beiden). Damit kann durch die Verformung kein Kurzschluss mehr erzeugt werden. Derart verbesserte Sprengköpfe befinden sich seit 2012 in Produktion.