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Diktator von Tschetschenien Kadirow meldet Tod von Elitekämpfern in Ukraine

Der Kreml hält sich bedeckt, doch laut Tschetschenenführer Ramsan Kadirow kämpfen auch tschetschenische Spezialeinheiten in der Ukraine. Nun gab der Mann, den sie Putins »Bluthund« nennen, erstmals Verluste bekannt.
Ramsan Kadirow schwört in Grosny Truppen auf den Kampf in der Ukraine ein

Ramsan Kadirow schwört in Grosny Truppen auf den Kampf in der Ukraine ein

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Yelena Afonina / TAR-TASS / IMAGO

In der Ukraine kämpfen auf russischer Seite auch tschetschenische Spezialeinheiten auf Geheiß des Präsidenten Ramsan Kadirow. Seit Tagen prahlt der Tschetschenenführer auf seinen Social-Media-Accounts auf Telegram und VK-Kontakte mit angeblichen Erfolgen der Eliteeinheit. Nun aber musste er erstmals Opferzahlen einräumen.

»Übrigens, zum Thema Opfer«, schreibt Kadirow am Ende einer längeren Nachricht mit Beleidigungen gegen die ukrainische Regierung. Es seien zwei tschetschenische Soldaten getötet und sechs weitere verletzt worden. »Ja, im Krieg wird getötet, und das war nun mal ihre Berufswahl.« Nun hätten sie ihr Leben für die Sicherheit Russlands und der Ukraine gegeben. Kadirow bemüht wie Kremlchef Wladimir Putin das Bild, dass die Ukrainerinnen und Ukrainer angeblich von einer unterdrückenden Regierung in Kiew befreit werden wollen.

Kadirow ist offiziell Präsident der autonomen Republik Tschetschenien und gilt als enger Vertrauter Putins. Oft wird er als dessen »Bluthund« bezeichnet.

Mit seiner Hilfe und dank der Unterstützung seines 2004 bei einem Terroranschlag getöteten Vaters Achmad Kadirow gewann Putin den Tschetschenienkrieg. Die tschetschenischen Kämpfer gelten als kampferprobt und äußerst brutal. Ob und welcher Truppenstärke sie im Ukrainekrieg mitkämpfen, ist unklar. Kadirow behauptet auf Telegram, »Tausende« seien im Land. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Auch Russland hatte zuvor Bilder von tschetschenischen Kämpfern verbreitet, die sich bereit machten, in die Kämpfe in der Ukraine einzugreifen. Dabei war die Rede davon, dass bis zu 70.000 »Freiwillige« bereitstünden.

Die Truppe soll angeblich Jagd auf ukrainische Politiker machen. Angeblich soll jeder Kämpfer ein Päckchen Karten mit den wichtigsten Zielpersonen in der Ukraine erhalten haben. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach ebenfalls von dieser Liste – und sagte, er selbst sei die Nummer eins darauf.

mrc