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Toilettenprosa Was Frauen an Klowände schreiben

"Dreckig und unangenehm" war der Forschungsgegenstand von Studentin Katrin Fischer, denn für ihre Magisterarbeit inspizierte sie die Klo-Graffiti in Frauen-Toiletten der Uni Bonn. Im Interview erklärt sie, was Klokommunikation so besonders macht - und wie es sich anfühlt, selbst zu schreiben.
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Ungemütlicher geht es nicht: Das blaue Licht soll Drogenabhängigen die Injektion erschweren, in den Uni-Klos in Bonn schmerzt es vor allem in den Augen. Kartin Fischer hat sich für ihre Magisterarbeit trotzdem reingewagt, um die Klo-Graffiti ihrer Komilitoninnen zu fotografieren und zu erforschen. Sie sagt: "Klo-Kommunikation ist nicht banal." mehr...

Foto: Katrin Fischer
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"Kommentar auf Metaebene" nennt es Kartin Fischer. Eine Schreiberin kritsiert "die kommunikativen Umstände", nämlich, dass es auf halb-öffentlichen Damentoilette immer so gemein zugeht.

Foto: Katrin Fischer
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Korrekturen und die Korrekturen von Korrekturen: Rechthaberei kennt an Toilettenwänden keine Grenzen.

Foto: Katrin Fischer
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"Das Wort 'Hier' muss normalerweise im sprachlichen Kontext präzisiert werden. In diesem Fall ist es dem Raum, den es bezeichnet, eingeschrieben", erklärt Forscherin Fischer.

Foto: Katrin Fischer
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Ein Klassiker sind gefälschte Beziehungsanbahnungsversuche und unechte Kontaktanzeigen, "vermutlich um Männer zu verleumden", sagt Fischer.

Foto: Katrin Fischer
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Eine kleine Grammatikübung anhand möglicher "Aktivitäten im Raum Klozelle".

Foto: Katrin Fischer
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"Ich bin 103 und er ist ein kastrierter Kater / wir spielen Schach": Satzstrukturen werden imitiert und einzelne Klo-Graffiti so zu einem Diskurs zusammengebunden.

Foto: Katrin Fischer
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Band-Werbung für "Suicidal", christliche Zensur, harsche Kritik: Ein Graffito wurde zensiert und durch grafische und sprachliche Elemente in einen neuen inhaltlichen Zusammenhang gebracht.

Foto: Katrin Fischer
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"Was soll das?", ein Kommentar auf Metaebene und der "Versuch der interaktiven Regulierung in einem anarchischen, regellosen Kommunikationsraum".

Foto: Katrin Fischer
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Katrin Fischer, 32, aus Heidelberg machte im Juli 2009 ihren Magister. Die begleitende Ausstellung zu ihrer Magisterarbeit "Laute Wände an stillen Orten. Die Sprache der Klo-Graffiti im medialen Raum Universitätstoilette" ist noch bis zum 20. Oktober in der Uni Bonn zu sehen.

Foto: Katrin Fischer