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"Wenn die Elisabeth" Jazz-Trompeter Billy Mo gestorben

Der Jazz-Trompeter und Schlagersänger Billy Mo ist nach langer Krankheit im Alter von 81 Jahren gestorben. Berühmt wurde der aus Trinidad stammende Entertainer in den sechziger Jahren mit Hits wie "Ich kauf mir lieber einen Tirolerhut".

Hannover - Ausgerechnet ein Trachten-Utensil brachte den Jazz-Trompeter Billy Mo an die Spitze der Hitparaden. "Ich kauf' mir lieber einen Tirolerhut", sang der dunkelhäutige Mann aus Trinidad 1962 und erfreute damit die deutschen Schlagerfans. In den sechziger Jahren war Mo neben Stars wie Conny Francis und Gus Backus ein gern und oft gesehener Gast in den Musiksendungen des Fernsehens. Am Freitagmorgen starb der Musiker nach langer Krankheit an Herzversagen in einem Krankenhaus in Hannover. Er war seit zweieinhalb Jahren ein Pflegefall.

Billy Mo, mit bürgerlichem Namen Peter Mico Joachim, wurde am 22. Februar 1923 in Trinidad geboren. Er erhielt ein Stipendium an der Londoner Musikhochschule, wo er als Sänger und Trompeter ausgebildet wurde und unter anderem mit Stars wie Winifred Atwell und der Ivor Curzon Band auftrat. 1956 kam Mo nach Hamburg. In der Folgezeit entstanden hochwertige Swing-Einspielungen.

Erfolgreich war Mo allerdings eher mit der Schlager-Musik: Neben dem "Tirolerhut" gelangen ihm zahlreiche Hitparaden-Erfolge, darunter "Wenn die Elisabeth" (1960), "Bierdeckel-Polka" (1963), "Das Humbta-Täterä" (1964) und "Der Salontiroler" (1964).

Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er mit seiner Frau in Wunstorf bei Hannover. Der Musik blieb er treu, immer wieder trat er im Jazz-Club Hannover auf. Im Dezember 2001 war er allerdings nach einem Auftritt mit einer Gehirnblutung zusammengebrochen und musste in ein künstliches Koma versetzt werden. Seine Frau Sylvia Hartjenstein-Joachim stand ihm während der schweren Krankheit bei. "Mein Mann ist was Besonderes. Er ist stark, er schafft das", sagte sie damals.

Billy Mo hat sich jedoch nie wieder richtig erholt. Vor wenigen Wochen erlitt er einen Rückfall, schien dann allerdings nach einer schweren Operation außer Lebensgefahr zu sein. Seine 64 Jahre alte Frau hoffte, ihr Mann würde wieder zu ihr nach Hause kommen.

In den vergangenen Jahren bekam der Musiker immer noch Post von Fans. Das habe ihm und seiner Familie viel Kraft geben, erzählte Sylvia Hartjenstein-Joachim. "Sein Motto war immer: Alles, was man Gutes tut, kommt zehnfach zurück - so was durfte er durch die Unterstützung seiner Fans auch selbst erfahren."

"Er war eine Bereicherung für die Jazz-Szene", sagte Strauch. Trotz seiner schweren Krankheit sei Mo noch ab und zu bei Konzerten dabei gewesen. "Das war schon sehr ergreifend", sagte der Vorsitzende des Jazz-Clubs Hannover und Bürgermeister Bernd Strauch am Freitag. Im Sommer 2002 erhielt Mo das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.