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Private Insolvenz Boris Becker sieht sich »aus dem Gröbsten raus«

Seinen Insolvenzverwaltern hatte er Vermögenswerte in Millionenhöhe verschwiegen – dafür landete er im Gefängnis. Nun gibt sich Boris Becker zuversichtlich, bald wieder »in die Bütt« gehen zu können – von Italien aus.
Boris Becker auf der Bühne der Digitalmesse OMR in Hamburg

Boris Becker auf der Bühne der Digitalmesse OMR in Hamburg

Foto: Marcus Brandt / dpa

Boris Becker möchte seine private Insolvenz so schnell wie möglich beenden. Das sagte der frühere Tennis-Weltranglistenerste auf der Digitalmesse OMR in Hamburg. »Da sind wir auf einem guten Weg. Und da liegt es nicht nur an mir, sondern auch am Insolvenzverwalter, wo wir uns denn treffen, was denn noch ausständig ist.« Aber es sei überschaubar und er hoffe, diesbezüglich bald frohe Nachrichten veröffentlichen zu dürfen.

Er habe Wege und Möglichkeiten, sein Leben finanziell zu gestalten, sagte Becker und betonte: »Ich bin aus dem Gröbsten raus.« Seine Partner hätten auch während seines monatelangen Gefängnisaufenthalts zu ihm gehalten. »Und die warten jetzt auf mich, dass ich wieder in die Bütt gehen kann. Ob es die Fernsehsender sind oder die Sponsoren.«

Vom 22. Mai an will Becker wieder als TV-Experte für Eurosport über die French Open berichten.

»Will ich das? Kann ich das?«

Auch über eine mögliche Rückkehr zum Deutschen Tennis Bund (DTB) sprach der frühere Davis-Cup-Teamchef Becker: »Der Verband möchte, dass ich wieder eine Rolle aufnehme. Die Frage ist: Will ich das? Kann ich das?«, erklärte er. Der 55-Jährige brachte dabei auch die früheren Wimbledon-Champions Steffi Graf und Michael Stich ins Spiel. »Wenn wir drei eine Rolle spielen könnten, dann ist einfach die Gewinnchance höher, als wenn ich das nur allein tun würde«, so Becker.

Der Ex-Tennisprofi kam Mitte Dezember in Großbritannien nach 231 Tagen Gefängnis frei. Er war Ende April 2022 in London zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden, weil er seinen Insolvenzverwaltern Vermögenswerte in Millionenhöhe verschwiegen hatte. Einen Teil seiner Einnahmen muss Becker weiter an Insolvenzverwalter abtreten. Außerdem darf er vorerst nicht wieder in seine frühere Wahlheimat Großbritannien einreisen.

Becker lebt jetzt, wie er ebenfalls erzählte, mit seiner Partnerin Lilian de Carvalho Monteiro in Italien. »Es wird ja allerhand in der Öffentlichkeit spekuliert. Wo ist er denn hin? Schläft er bei Freunden? Nein, ich bin nach Italien gezogen«, sagte er.

Seine Partnerin sei Italienerin, sie habe wieder in der Heimat wohnen wollen. »Meine Mutter hat früher den schlauen Satz gesagt ›Happy Wife, Happy Life‹ (dt: glückliche Ehefrau, glückliches Leben) und das habe ich wohl falsch verstanden all die Jahre«, sagte Becker mit einem Lachen. Das wolle er nun besser machen.

aeh/dpa

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