Zum Inhalt springen

Vermittlungen im Kaschmir-Konflikt Rüder Ton statt Friedensgespräch

Die Streithähne Atal Behari Vajpayee, Indien, und Pervez Musharraf, Pakistan, bleiben stur. Kasachstans Staatschef Nursultan Nasarbajew hat versucht, sie zu einem direkten Friedensgespräch zu bewegen. Russlands Präsident Wladimir Putin hat es versucht - bisher ohne Erfolg.

Almaty - Damit sind die Hoffnungen auf eine Entspannung zwischen Indien und Pakistan im Kaschmirkonflikt deutlich gesunken. Auf dem Asiengipfel in der kasachischen Stadt Almaty machte Indiens Regierungschef Vajpayee den pakistanischen Machthaber Musharraf indirekt für den Terror in Kaschmir verantwortlich.

Erst wenn Pakistan das Eindringen von Extremisten stoppe, sei ein direktes Gespräch zwischen den Atommächten möglich, betonte Vajpayee. Musharraf und Vajpayee saßen auf dem Gipfelforum deutlich voneinander entfernt. In ungewöhnlich rüdem Ton sollen sie sich gegenseitig beschuldigt haben, für den Konflikt in Kaschmir verantwortlich zu sein.

Musharraf bekräftigte den Willen seines Landes zum Frieden, nachdem seine Regierung jüngst einen atomaren Erstschlag angekündigt hatte für den Fall, dass Indien pakistanisches Gebiet mit konventionellen Waffen angreife. Er kritisierte erneut den "Staatsterrorismus" der Inder, der "seit Jahrzehnten gewaltsam Gebiete besetzt hält und den Menschen die Freiheit verweigert".

Der russische Präsident Wladimir Putin will sich in Einzelgesprächen mit Musharraf und Vajpayee weiter darum bemühen, dass sich die beide annähern. "Der Stand der Beziehungen zwischen Indien und Pakistan gibt uns Anlass zu tiefer Besorgnis", sagte Putin. An dem Gipfeltreffen nehmen insgesamt 16 asiatischen Staaten teil.