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Wahlen in Bremen Warum das Auszählen so lange dauert

Bremen hat die geringste Anzahl von Wahlberechtigten und eine erschreckend niedrige Wahlbeteiligung. Trotzdem dauert die Auszählung der Stimmen hier am längsten. Warum?
Bremische Bürgerschaft: Das Wahlverfahren in der Hansestadt ist kompliziert

Bremische Bürgerschaft: Das Wahlverfahren in der Hansestadt ist kompliziert

Foto: Hauke-Christian Dittrich/ dpa

Bei der Bürgerschaftswahl in Bremen wird es in der Wahlnacht kein vorläufiges amtliches Endergebnis geben. Das Wahlrecht in Deutschlands kleinstem Bundesland ist kompliziert, die Stimmen der knapp 500.000 Wahlberechtigten auszuzählen, dauert daher länger als bei allen anderen Landtags- und Bundestagswahlen. Und das obwohl die Wahlbeteiligung wohl unter 50 Prozent lag. Zusätzlich verzögert ein kurzzeitiger Stromausfall im Zählzentrum die Auszählung, berichtet die ARD am Sonntagabend.

Eine erste Hochrechnung gab es gegen 21.45 Uhr. Die Hochrechnungen sollten dann laut Landeswahlleiter laufend aktualisiert werden, bis gegen Mitternacht eine Stichprobe mit 53 von 352 Wahllokalen und 17 von 111 Briefwahlbezirken in der Stadt Bremen ermittelt sei. Bis dahin sollten auch alle 74 Urnen- und 20 Briefwahlbezirke in der Stadt Bremerhaven ausgezählt sein. Das wird wegen des Stromausfalls nun voraussichtlich länger dauern.

Das Endergebnis soll am Mittwoch veröffentlicht werden

Insgesamt müssen im Land Bremen 426 Urnen- und 131 Briefwahlbezirke ausgezählt werden - das wird bis Mittwoch dauern. Dann will das Statistische Landesamt das vorläufige Endergebnis veröffentlichen.

Doch warum dauert es in Bremen so lang, bis ein Ergebnis vorliegt? Das Wahlamt nennt zwei Gründe: Zum einen kann jeder der rund 500.000 Wahlberechtigten fünf Stimmen vergeben. Zum anderen werde zentral im Wahlamt ausgezählt. Wegen der begrenzten Zahl an verfügbaren Mitarbeitern sei es nicht möglich, die Stimmzettel dezentral auszuwerten.

sas/dpa