Zum Inhalt springen
Zur Ausgabe
Artikel 50 / 75

Die Streif in Kitzbühel 80 Meter den Hang hinunterfliegen und dann mit Tempo 120 in die Kurve

Die Streif in Kitzbühel gilt als berühmtestes Abfahrtsrennen der Welt. Wer hier gewinnt, wird mit einem Schlag zur Skilegende. Doch wer zu viel riskiert, bezahlt einen hohen Preis.
aus DER SPIEGEL 2/2024
Rennläufer beim Abfahrtsrennen auf der Streif in Kitzbühel (2018)

Rennläufer beim Abfahrtsrennen auf der Streif in Kitzbühel (2018)

Foto: Expa / dpa

Im Starthaus der Hahnenkamm-Abfahrt von Kitzbühel beschleicht selbst die besten Skirennläufer der Welt ein mulmiges Gefühl. Die Matadore blicken direkt auf eine Passage mit dem vielsagenden Namen Mausefalle. Dort beträgt das Gefälle 85 Prozent. Die Athleten springen gefühlt ins Nichts und fliegen bis zu 80 Meter weit den Hang hinab. Nach der Landung folgen Kurvenfahrten mit Tempo 120, bei denen die Läufer Mühe haben, die Spur zu halten.

Und das ist nur der spektakuläre Auftakt auf der Streif, einer der schwierigsten Rennstrecken der Welt.

Eine Pistenraupe präpariert die Rennstrecke

Eine Pistenraupe präpariert die Rennstrecke

Foto:

Expa/ dpa

Die Abfahrt in Kitzbühel, Mitte Januar der Höhepunkt der Weltcupsaison, ist für Skirennläufer wie der Madison Square Garden in New York für Boxer oder die Holmenkollen-Schanze in Norwegen für Skispringer – ein Ort, an dem Legenden geboren werden. Vielen Abfahrtsprofis bedeutet ein Sieg auf der Streif sogar mehr als eine Olympiamedaille.

DER SPIEGEL 2/2024

Einfach abnehmen?

Noch kein Medikament wirkte so effektiv gegen starkes Übergewicht wie die neuen Abnehmspritzen. Schlank ohne Mühe, das ist das Versprechen. Ärzte und Patienten berichten von überraschenden Erfolgen – aber welche Risiken gibt es? Im SPIEGEL-Gespräch: die Erfinderin der Spritze, Lotte Bjerre Knudsen.

Lesen Sie unsere Titelgeschichte, weitere Hintergründe und Analysen im digitalen SPIEGEL.

Zur Ausgabe

Sehr still wird es im Skistadion in Kitzbühel, wenn Läufer schwer gestürzt sind

Dabei gibt es Experten, die der Meinung sind, dass es anspruchsvollere Strecken gibt als die Streif. Die Pista Stelvio im italienischen Bormio zum Beispiel, wo der Starthang 63 Prozent Gefälle hat und es kaum Flachstücke gibt, in denen sich die Läufer erholen können. Auf der Rennstrecke am Arlberg beträgt die durchschnittliche Neigung 35 Prozent, 8 Prozentpunkte mehr als auf der Streif. Die Kandahar-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen ist berühmt für die steilste Passage im alpinen Skiweltcup, den Freien Fall. Dort beträgt das Gefälle 92 Prozent.

Fans im Skistadion in Kitzbühel

Fans im Skistadion in Kitzbühel

Foto: Helmut Fohringer / picture alliance / dpa

Doch kein anderes Rennen liefert so viel Glamour und Nervenkitzel wie die Abfahrt in Kitzbühel. 50.000 Zuschauer, darunter Scharen von Promis, bejubeln entlang der Strecke die Läufer. Die Gewinner werden später auf wilden Partys als Helden gefeiert.

Sehr still wird es nur nach schweren Stürzen, die sich fast jedes Jahr in Kitzbühel zutragen. Mit bis zu 150 Kilometer pro Stunde rasen die Rennläufer ins Tal. 2009 blieb der Schweizer Daniel Albrecht nach einem Crash bewusstlos im Zielraum liegen. Er hatte ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten, wachte erst Wochen später aus dem künstlichen Koma auf. Albrecht fuhr danach nur noch wenige Skirennen und beendete seine Karriere 2013.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Textes wurde das Gefälle am Freien Fall auf der Strecke der Kandahar-Abfahrt mit 92 Grad angegeben. Es beträgt aber 92 Prozent. Wir haben die Angabe korrigiert.

Zur Ausgabe
Artikel 50 / 75