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Vermögensrechner Wie reich sind Sie im Vergleich?

In Deutschland sind die Armen in den vergangenen Jahrzehnten ärmer, die Reichen reicher geworden. Wie gut stehen Sie da, wenn es um Besitz und Vermögenswerte geht? Mit unserem Vergleichsrechner können Sie es herausfinden.
Foto: SPIEGEL ONLINE

In Deutschland wird viel darum gestritten, wer reich ist, wer arm; warum das so ist und welche Möglichkeiten es gibt, den Reichtum im Land besser zu verteilen. Die schwarz-gelbe Bundesregierung hat um Interpretationen in ihrem Armuts- und Reichtumsbericht gerungen, Wirtschaftsforscher haben Studien zur Armutsgefährdung oder Vermögensverteilung veröffentlicht, Gerechtigkeit war eines der großen Themen im Bundestagswahlkampf 2013.

Die Statistiken versprechen allerdings eine Genauigkeit, die es nicht gibt: Viele Daten sind unbekannt, die Erhebungen unvollständig und unregelmäßig, Vergleichswerte häufig nicht vorhanden. Die Daten reichen allerdings für eine ungefähre Einschätzung.

Reich sind immer die Anderen, aber wie viel reicher sind die und wo steht man selbst mit seinem Vermögen, seinem Einkommen?

Eine Einordnung gibt der neue Vergleichsrechner von SPIEGEL ONLINE. Darin erfahren Sie, zu welchem Zehntel der Bevölkerung Sie sich mit Ihrem Vermögen zählen dürfen und wie Sie beim Nettoeinkommen dastehen. Sie können direkt Ihre Zahlen eintippen oder sich ansehen, wie die Vermögen in Deutschland nach Alter oder beruflicher Stellung verteilt sind, oder wie viele Schulden der Durchschnittsdeutsche hat. Wenn Sie wissen wollen, woher die Daten stammen und was Sie beachten müssen, lesen Sie unter der Grafik weiter.

Die Daten, die dem Vergleichsrechner zugrunde liegen, hat die Deutsche Bundesbank für ihre Studie  "Private Haushalte und ihre Finanzen" (PDF) erhoben. Dafür hat die Bundesbank zwischen September 2010 und Juli 2011 die Daten von mehreren tausend Haushalten abgefragt.

Zum Vermögen gehören in diesem Fall alle Spar- und Girokonten, Bausparguthaben, alle Arten von Wertpapieren, Unternehmensbeteiligungen, Fahrzeuge, Sammlungen, Schmuck und auch Guthaben aus privaten Renten- und Lebensversicherungen. Auch ein Gewerbebetrieb, eine Firma, gehört zum Vermögen des Eigentümers. Von der Gesamtsumme müssen wiederum die Schulden abgezogen werden: alle Konsumkredite (auch Kreditkartenschulden), überzogene Konten, unbezahlte Rechnungen, gegebenenfalls Bafög-Schulden - dann erhält man das Nettovermögen, auf dem der Vergleichsrechner aufbaut. Wichtig ist: Die Ergebnisse gelten nicht für Einzelpersonen, sondern für Haushalte, gegebenenfalls also für die Gesamtsumme mehrerer Haushaltsmitglieder.

Der SPIEGEL-ONLINE-Rechner unterscheidet noch zwischen Haushalten mit selbst genutztem Wohnraum und Mietern, weil Immobilienbesitzer im Durchschnitt wohlhabender sind als Mieter. Vom (selbst geschätzten) Wert der eigenen Immobilie muss natürlich noch die Hypothek abgezogen werden.

In allen Grafiken kehren zwei Werte wieder: der Durchschnitt und der Median. Der Durchschnitt zeigt die Summe, die sich ergibt, wenn das gesamte private Nettovermögen in Deutschland durch die Zahl aller Haushalte geteilt wird. Für die Vermögensverteilung ist der sogenannte Median interessanter, der die Haushalte in zwei gleich große Mengen teilt: Die eine Hälfte der Haushalte besitzt mehr, die andere Hälfte weniger. Die beiden Werte liegen in Deutschland weit auseinander - ein Zeichen dafür, dass der Reichtum ungleich verteilt ist.