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Kinderwunsch in der Corona-Zeit Zahl der künstlichen Befruchtungen schnellt auf Rekordwert

Im vergangenen Jahr haben deutsche Kinderwunschzentren 9,3 Prozent mehr Behandlungen durchgeführt als 2019 – trotz Corona-Kontaktbeschränkungen. Paare hatten offenbar mehr Zeit und mehr Geld.
Präparierte Eizellen in einer Kinderwunschpraxis (Archivbild)

Präparierte Eizellen in einer Kinderwunschpraxis (Archivbild)

Foto: Rainer Jensen/ picture alliance / dpa

In Deutschland sind 2020 so viele künstliche Befruchtungen durchgeführt worden wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Das berichtet die »Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung« (»FAS«) unter Berufung auf die »Sonderauswertung Covid-19« des Deutschen IVF-Registers, der nationalen Datenbank für künstliche Befruchtungen.

In die Auswertung sind demnach Daten aus 113 der insgesamt 131 deutschen Kinderwunschzentren eingeflossen. Insgesamt habe sich die Zahl der Behandlungen auf 108.000 belaufen. Schon 2019 sei mit 99.000 Behandlungen ein Rekord erreicht worden. Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr beträgt 9,3 Prozent.

Dabei konnten während des Frühjahrslockdowns viele Zentren gar keine neuen Behandlungen anbieten. In der Folge brachen die Zahlen im März und April im Vorjahresvergleich um 30 Prozent ein. Seither sei die Nachfrage umso höher, schreibt die »FAS«.

Zwei Faktoren erklären nach Ansicht von Fachleuten den Anstieg. So hätten die Menschen zuletzt mehr Zeit gehabt, um sich mit einer Kinderwunschbehandlung zu beschäftigen. Außerdem hätten viele Paare gerade mehr Geld für die Behandlung übrig, weil sie auf sonst übliche Ausgaben wie Restaurantbesuche oder Urlaube verzichten müssten.

ssu