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Havarierte "Rena" Schiffseigner zahlt Millionenentschädigung

Vor Neuseeland war das Containerschiff "Rena" in zwei Teile zerbrochen, mehr als 350 Tonnen Öl liefen aus und verschmutzen Strände, Tausende Meeresvögel starben. Der griechische Besitzer des Schiffs will nun knapp 28 Millionen Euro Schadensersatz zahlen.
Havarie im Oktober 2011: Die "Rena" brach vor der Küste Neuseelands in zwei Teile

Havarie im Oktober 2011: Die "Rena" brach vor der Küste Neuseelands in zwei Teile

Foto: AFP/ Maritime New Zealand

Wellington - Der Crash hatte sich nur 22 Kilometer vor der Küste der Nordinsel Neuseelands ereignet: Ein Jahr nach der Havarie des Containerschiffs "Rena" hat sich der griechische Eigner zu einer Entschädigungszahlung von 38 Millionen Neuseeländischen Dollar (knapp 24,5 Millionen Euro) bereit erklärt. 27,6 Millionen Dollar sollen für die Säuberung des Küstengebiets gezahlt werden, die restlichen 10,4 Millionen fallen an, sollte das auf einem Riff festgeklemmte Wrack nicht vollständig beseitigt werden, teilte das Unternehmen Daina Shipping, eine Tochter der Reederei Costamare, am Dienstag mit.

Die "Rena" war im vergangenen Oktober vor der Nordinsel Neuseelands auf ein Riff aufgelaufen. Mehr als 350 Tonnen Öl liefen aus und verschmutzten die unberührten Strände der Bay of Plenty. Tausende Meeresvögel verendeten. Im Januar brach die "Rena" vollständig auseinander. Das Heck ist inzwischen gesunken, der Bug hängt immer noch auf dem Riff fest. Es war die schlimmste Meeresverschmutzung in der Geschichte Neuseelands. Das leitende Schiffspersonal wurde inzwischen verurteilt. Die Strafe: sieben Monate Haft für Kapitän und Navigationsoffizier.

Der 44-jährige Kapitän des Containerschiffs "Rena" war unter Zeitdruck von der geplanten Route abgewichen und habe fatale Fahrfehler gemacht. Zu allem Übel habe er das Logbuch gefälscht, um seine schweren Fehler zu vertuschen.

Neuseelands Verkehrsminister Gerry Brownlee bezeichnete das Angebot von Daina Shipping als "bestmögliches Ergebnis", obwohl sich die Kosten für die Säuberung der Küste und die Bergung der Container bislang bereits auf 50 Millionen Neuseeländische Dollar belaufen.

Bis heute sind Fachleute an der Küste Neuseelands im Einsatz, um Container zu bergen. Viele Bewohner haben den beiden Seeleuten von den Philippinen inzwischen aber vergeben. "Sie sind nur ein Rädchen in einer großen Maschine, die das Desaster verursacht hat", sagte Colin Reeder, ein Sprecher der Maori-Ureinwohner, die dort leben.

nik/dpa