Wer den Döner Kebap, ein mit Fleisch und Salat gefülltes Fladenbrot, erfunden hat, ist bis heute ungeklärt. Alte Reiseberichte legen nahe, dass dass Fleisch am Spieß in Anatolien eine lange Tradition hat. Das Fleisch in einem Stück Brot zu servieren und so zum Mitnehmen anzubieten, scheint wohl eine Erfindung von türkischstämmigen Einwanderern in Deutschland zu sein, die schon Anfang der 1970er Jahre auf diese Idee gekommen sind. Laut dem Verein türkischer Döner-Hersteller soll Kadir Nurman am Bahnhof Zoo den ersten Döner erschaffen haben.
Klar ist: Der Döner Kebap entwickelte sich schnell zu einem beliebten Snack, zunächst nur unter Migranten, dann auch in studentischen Kreisen. Allein in Deutschland erwirtschaften die rund 60.000 Beschäftigten in der Döner-Industrie einen Umsatz von 2,4 Milliarden Euro. Ein lohnenswertes Geschäft also. Und längst stecken die meisten Döner-Buden das Fleisch nicht mehr selbst auf den Spieß, sondern kaufen bei einem der großen Produzenten. In Europa werden täglich 400 Tonnen Döner produziert. Doch nicht alles, was sich Döner nennt, darf auch Döner sein. Denn frisches Gemüse und Fleisch ist teuer, im Gegenzug werden Döner mitunter für weniger als drei Euro verkauft. Wie das klappen kann? Wenn die teuerste Zutat, das Fleisch, ersetzt wird. Und das am besten so, dass der Kunde es nicht merkt. In unserer Fotostrecke erklären wir, wie die Schummelei funktioniert.
Doch was können Verbraucher machen? Experten raten, den Betreiber direkt zu fragen, welches Fleisch er benutzt. Auch der Gargrad ist wichtig: Ist viel Hack im Döner und wurde dieser nicht vollständig durchgegrillt, können sich gefährliche Keime im Fleisch befinden.
Das "ZDF" hat für die Dokureihe mit dem Lebensmittelexperten Sebastian Lege einen Blick hinter die Kulissen des Milliardenmarktes geworfen und zeigt, wie mit Stärke und Paniermehl gepanscht wird. Die gesamte Doku finden Sie in der ZDF-Mediathek.
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