Die Bar Alquímico in Cartagena rangiert auf Platz neun der besten Bars der Welt – vor wenigen Tagen musste sie aber schließen. Der Grund: Die Stadtverwaltung wirft den Besitzern vor, dass sie gegen Brandschutzregelungen verstoße. Der Bürgermeister von Cartagena, Dumek Turbay Paz, rechtfertigte die Maßnahme als notwendigen Aufruf an alle Nachtlokale, die gesetzlichen Vorschriften ernst zu nehmen, und betonte, dass niemand über dem Gesetz stehe. Diese Entscheidung wurde getroffen, obwohl die Bar Alquímico mitteilte, alle im November gegebenen Empfehlungen der Feuerwehr erfüllt und sogar einen Verwaltungsakt mit Gültigkeit bis November 2024 erhalten zu haben.
Das sind die zehn besten Bars der Welt – erstmals ist auch eine deutsche unter den Top 50
Wenn sich zwei der kreativsten Köpfe der Branche zusammentun, ist Spektakuläres zu erwarten, so das Urteil der Jury. Genau das geschah als Simone Caporale und Marc Álvarez im Jahr 2021 das Sips gründeten – kaum zwei Jahre später wurde es zur besten Bar der Welt und zur besten Bar Europas gekürt.
Besondere Drinks: Primordial – eine Mischung aus 12 Jahre altem Scotch, Ruby Port und Pera Nashi – wird den Besuchern nicht in einem Glas, sondern in einem Metallabguss zweier Hände serviert, während der Daiquiri Heliodora über eine von Hand gedrehte Maschine kommt, die Grapefruit-Rasiereis liefert, bevor eine überdimensionale Pipette Sherry in ein Glas mit Rum und Limette tropft.
Neu ist es nicht, dass die Behörden im Stadtbereich Cartagenas vor allem gegen Bars und Nachtlokale vorgeht. Die Stadtverwaltung kritisiert, dass das Alquímico die öffentliche Ordnung durch die Besetzung öffentlicher Räume und andere Unannehmlichkeiten gestört habe. Trotz eines Besuchs der Feuerwehr und der Feststellung, dass die Bar alle Anforderungen erfüllte, blieb die Schließung bestehen. Die Inhaber der Bar argumentieren, dass die neuen Regelungen der Stadtverwaltung, die seit dem 1. Januar 2024 in Kraft sind, weder klar kommuniziert noch schriftlich festgehalten wurden, und beklagen das abrupte Vorgehen der Behörden.
"Die Bar war voll und sie haben alle Kunden rausgeschmissen"
Auf Instagram schreiben sie: "Nun, da die Beamten am 1. Januar 2024 gewechselt haben, gehen sie mit dem neuen Bürgermeisteramt zu uns und sagen uns, dass wir die neuen Regeln nicht einhalten, und schließen uns sofort. Anstatt uns die Änderungen und neuen Regeln mitzuteilen, gehen sie in die Lokale und schließen uns. Wir können nichts tun. Die Bar war voll und sie haben alle Kunden rausgeschmissen."
Auch fünf Tage nach dem Beschluss der Behörden muss die Bar weiterhin geschlossen haben. Die Bar-Besitzer haben sich bereits in einem offenen Brief an den Bürgermeister gewandt. Sie schreiben, dass sie alle Vorraussetzungen erfüllen, dass sie mit ihrem Barbetrieb 80 Familien im Umkreis von Cartagena unterstützen und nur darauf warten, dass die Behörden zurück kommen, um die Bar wieder zu eröffnen.
Spannungen zwischen Stadtverwaltung und lokalen Unternehmen
Der Fall Alquímico hat eine breitere Debatte über die Vorgehensweise der Stadtverwaltung von Cartagena bei der Durchsetzung von Regulierungen und der Kommunikation mit lokalen Unternehmen ausgelöst. Die Schließung dieser renommierten Bar bleibt ein Symbol für die anhaltenden Spannungen zwischen der Stadtverwaltung und den Betreibern von Nachtlokalen in Cartagenas Historischem Zentrum.
Quellen: "El Espectador", "Portafolio", "Instagram"