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Prinz Marcus von Anhalt Geht's noch? Diese Promis halten trotz Tierquäler-Vorwürfen, Anzeige und Ekel-Reaktion zu ihm

Prinz Marcus von Anhalt
Prinz Marcus von Anhalt im Jahr 2019 mit Micaela Schäfer
© IMAGO / Future Image
Einer der wohl verwerflichsten deutschen Z-Promis ist Prinz Marcus von Anhalt. In den vergangenen Wochen regte er durch ein tierquälerisches Video auf, jetzt durch Überheblichkeit in seinen Reaktionen auf Kritik. Doch manche Promis stehen ihm nach wie vor bei.

Er ist gelernter Metzger, schob totes Fleisch von A nach B, danach versuchte er sich als Bordellbesitzer mit dem "Verkauf" von lebenden Objekten und dann wurde er Prinz. Eine Geschichte, wie aus einem Märchen, oder? 

Puff-Cinderella und Bordell-Aschenputtel machten Marcus Frank Adolf Eberhardt reich, sodass er losritt und sich 2006 den Adelstitel Prinz durch eine erkaufte Adoption bei Prinz Frédéric von Anhalt besorgte. Seither protzt sich der Proll-Prinz durch etliche TV-Formate und durch Social Media.

Auch dem Märchen-Verlies oder besser gesagt dem Knast stattete er bereits einen Besuch ab. Wegen versuchter räuberischer Erpressung, gefährlicher Körperverletzung, Zuhälterei und Menschenhandels verbrachte er, nach eigenen Angaben, 2003 vier Jahre im Gefängnis, so schreibt es die "Abendzeitung München". Ein weiterer Aufenthalt im Kerker folgte 2014 in Untersuchungshaft, 2016 dann die Verurteilung wegen Steuerhinterziehung.

Immer wieder fällt er negativ auf, zum Beispiel durch Sprüche in der Show "Promis unter Palmen": "Sag mal, du bist doch eine Schwuchtel... es ist eklig, wenn zwei Männer sich küssen." Später schrie er: "Wenn ich sag, schwul sein ist scheiße, dann ist das so." Offenbar eine Einstellung, die Prinz Marcus auch zum Thema Tierschutz vertritt.

Pietro Lombardi und viele andere Promis gingen direkt auf die Barrikaden

Vor ungefähr zwei Wochen schoss der Proll-Prinz in seinem Garten in Dubai eine Schildkröte mit dem Fußball ab, das Tier erschrak enorm und verzog sich umgehend in seinem Panzer. Nachdem ein medialer Shitstorm ausgebrochen war und auch viele Promis wie Pietro Lombardi den Prinzen kritisierten, rechtfertigte er sich mit den Worten: "Die Hornplatten sind gefühllos. Das heißt, dass die Schildkröte direkt auf dem Panzer nichts spürt." Diese Aussage wurde vom Tierschutzbund gegenüber der "Bild"-Zeitung" umgehend widerlegt: "Eine grauenvoll unempathische Aktion! Reptilien sind extrem stressempfindlich. Eine derart plötzliche und heftige Krafteinwirkung verursacht bei Schildkröten Todesangst und einen Schockzustand." Auch von schlimmeren Folgen wie einem Panzerbruch war die Rede. 

Nun hat die Tierschutzorganisation Peta den Prinzen angezeigt. Peter Höffken, Fachreferent bei Peta Deutschland, sagt unter anderem: "Nicht nur für die Kinder vor Ort, sondern auch für Millionen Menschen in den sozialen Netzwerken ist Prinz Marcus ein schlechtes Vorbild. Womöglich animiert er weitere Personen zu einem respektlosen Umgang mit Tieren."

Prinz Marcus' Reaktion? Gewohnt arrogant und überheblich. Gegenüber der "Bild" sagte er bezogen auf seine Kritiker: "Macht erst mal das Gleiche und dann sprecht mit mir!" Was genau er damit meint, bleibt unklar. Die Zeitung schreibt weiter, dass er einmal 50.000 Euro an Peta spendete. Meint er, er habe sich damit das Prädikat "Tierfreund" wie den Prinzen-Titel erkauft und alle Freiheiten, sich nun zu benehmen, wie er möchte? 

Prinz Marcus beschimpft Kritiker als "ungebildet"

Mehr möchte der Prinz zu der Schildkröten-Aktion nicht sagen. Auf Instagram schrieb er: "Der König reagiert nicht, wenn der Pöbel lästert - kapiert das mal, Ihr ungebildeten Menschen!"

Es war nicht die erste tierfeindliche Aktion von Anhalts. Schon Halloween geriet der Prinz in den Fokus von tierlieben Menschen, indem er eine Party mit Pferden feierte, die sichtlich nervös sowie panisch waren und sogar Pyrotechnik ausgesetzt wurden. 

Es gibt weitere Beispiele. Er kaufte eine Affenbaby als Spielzeug für seine Tochter und gab es wieder weg. Er beschimpfte seinen Hund als "faule Drecksau". Sogar antisemitische Äußerungen bot der Prinz seinen Followern bei Instagram. Bei einer Wutrede zum Thema Kryptowährungen und deren immensem Wertverlust, wollte er offenbar keinen Krypto-Rat geben, Antisemtismus wollte er dennoch verbreiten: "Ich werde euch niemals einen Rat geben. Keine Juden oder Amerikaner. Keine Juden!".

Die Liste seines Fehlverhaltens ist lang

Der Shitstorm wabert nun mehr seit zwei Wochen, inklusive Anzeige der Tierschutzorganisation Peta, doch erstaunlich ist obendrauf eine Tatsache: Es gibt immer noch zahlreiche deutsche Promis, die dem Möchtegern-Blaublut bei Instagram folgen. Etwa Micaela Schäfer, Gina-Lisa Lohfink, Bert Wollersheim, Melanie Müller, Leonard Freier und Georgina Bülowius. Da frage ich: Geht's noch? Wie kann man einen Menschen unterstützen, seinen Partys beiwohnen oder ihm auch nur bei Instagram folgen, der homophobe, antisemitische Äußerungen tätigt und Tiere schlecht behandelt?

Tierschutz wird immer noch weltweit viel zu stiefmütterlich behandelt. Es ist ein Muss, dass gerade Promis in solchen Fällen Flagge zeigen und die Gesellschaft darauf hinweisen, dass wir unsere lieben Mitbewohner dieses Planeten gut behandeln. Leider ist auch das Strafmaß wirklich sehr gering. Luise Klick, Justiziarin bei Peta Deutschland erklärt: "Das deutsche Tierschutzgesetz verbietet das Quälen, Misshandeln und 'unnötige' Töten von Tieren. Der Verstoß gegen § 17 TierSchG wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Neben dieser Strafvorschrift gibt es weitere Normen im Tierschutzgesetz, deren Verstoß als Ordnungswidrigkeit geahndet werden kann."

Prominent zu sein, heißt auch, wenn möglich ein Vorbild zu sein, seine Stimme medial zu nutzen, um Gutes zu tun, um auf Missstände aufmerksam zu machen. So wie es Pietro Lombardi auf das Schildkröten-Quäl-Video tat. Er schimpfte wüst über Prinz Marcus in die Kamera.

Doch was ist die Message, wenn man weiterhin so einem Menschen wie Prinz Marcus öffentlich einsehbar folgt, Micaela, Leonard, Georgina und Co.? Wie wäre es mal damit, die Bekanntheit nicht nur für Designerklamotten-Postings zu nutzen, sondern ein Statement zu setzen, Flagge zu zeigen, sich gegen Tierquälerei zu positionieren? In der heutigen Zeit der Cancel Culture bedeutet es eher stillschweigende Zustimmung, wenn man jemandem wie Prinz Marcus noch folgt. Findet ihr das Spiel "Hit the Turtle", ("Triff die Schildkröte") wie Marcus es nannte ok? Ihr wollt weiterhin Kontakt mit so einem Menschen? Oder warum folgt ihr ihm noch?

Es ist unser aller Pflicht, Lebewesen, welcher Art auch immer, zu schützen und sie zu beschützen. Die Tiere haben niemanden, der für sie spricht.

Quellen: Bild, Der Westen, Peta, Focus, Spiegel, Abendzeitung München, Journal Frankfurt, Youtube, Oe24

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