Anzeige

Nach Instagram-Posting Tierschutzorganisation Peta stellt Strafanzeige gegen Prinz Marcus von Anhalt

Prinz Marcus von Anhalt
Prinz Marcus von Anhalt schoss mit einem Fußball auf eine wehrlose Schildkröte
© IMAGO / Eventpress
Vor ungefähr zwei Wochen veröffentlichte Prinz Marcus von Anhalt ein Video auf Instagram, in dem er eine Schildkröte mit einem Fußball abschießt. Ein medialer Shitstorm folgte. Die Tierschutzorganisation Peta zeigte ihn jetzt strafrechtlich an. 

Mit einem breiten Grinsen rollt er langsam den Ball in Position, schreit "Hit the Turtle" sei sein neues Spiel, zu Deutsch "Triff die Schildkröte". Dann tritt er gegen den Ball und schießt heftig gegen den Panzer der Schildkröte. In Todesangst zieht die sich umgehend in ihren Panzer zurück. Der Prinz, der seinen Titel gegen Geld erwarb, lacht und jubelt. 

Dieses Video postete Prinz Marcus von Anhalt vor gut zwei Wochen in seiner Instagram-Story. Es blieb nicht unentdeckt und löste einen medialen Shitstorm aus. Die einheitliche Meinung: Er ist ein Tierquäler. Promis wie Pietro Lombardi positionierten sich heftig bei Instagram gegen den 56-Jährigen: "...scheiß mal auf Prinz, der einzige Titel, der dir gerecht werden kann, ist die größte Pussy der Nation". Er bezieht sich dabei auf das Video, in dem Prinz Marcus das wehrlose Tier abschießt. Die Tierschutzorganisation Peta prüfte daraufhin eine Anzeige gegen den Prinzen, mit Erfolg.

Anstatt nach dem Shitstorm Einsicht zu zeigen und über sein Verhalten nachzudenken, rechtfertigt Prinz Marcus von Anhalt sich auch noch bei Instagram und schreibt: "Zur Info: Hornplatten bilden die äußerste Schicht, darunter liegt der Knochenpanzer, der von der Knochenhaut überzogen ist. Diese ist durchblutet und von Nervenbahnen durchzogen. Die Hornplatten sind gefühllos. Das heißt, dass die Schildkröte direkt auf dem Panzer nichts spürt."

Prinz Marcus von Anhalt fügt der Schildkröte Todesangst zu

Der deutsche Tierschutzbund korrigiert ihn und gibt bei "Bild" das Statement ab, Sprecherin Hester Pommerening: "Eine grauenvoll unempathische Aktion! Reptilien sind extrem stressempfindlich. Eine derart plötzliche und heftige Krafteinwirkung verursacht bei Schildkröten Todesangst und einen Schockzustand". Etwas, das man förmlich sehen kann auf dem geposteten Video. Und es können laut der Expertin auch schlimmere Folgen auftreten: "Bei einem geschwächten Immunsystem kann ein solcher Vorfall einen Kollaps der Immunabwehr verursachen. Bei eventueller Panzerweiche durch Vorerkrankungen kann der Panzer brechen und wäre nur unter sehr großem und langwierigem Aufwand zu heilen.“

Die Tierschutzorganisation Peta hat den Prinzen nun strafrechtlich angezeigt. Am vergangenen Dienstag postete Peta ein Statement bei Instagram: "Wir haben Strafanzeige gestellt! Kurz zum juristischen Hintergrund: Gemäß § 7 Abs. 2 Nr. 1 Alt. 1 StGB gilt das deutsche Strafrecht für Taten, die im Ausland begangen werden, wenn die Tat am Tatort mit Strafe bedroht ist oder der Tatort keiner Strafgewalt unterliegt und wenn der Täter zur Zeit der Tat Deutscher war. Prinz Marcus Eberhard Edward von Anhalt ist Deutscher. In den Vereinigten Arabischen Emiraten und Dubai gilt das 'Federal Law Respecting Animal Welfare', welches eine Sorgfaltspflicht des Tierhalters vorschreibt und Tierquälerei verbietet. Auch nach dem deutschen Tierschutzgesetz ist Tierquälerei strafbar. Aus diesen Gründen haben wir Prinz Marcus Eberhard Edward von Anhalt in Deutschland angezeigt."

Es ist kein Jahr her, Halloween 2022, da fiel Prinz Marcus von Anhalt der Tierschutzorganisation Peta zuletzt wegen Tierquälerei auf. Auf einer in Dubai von ihm inszenierten Show wurden Tiere großem Stress ausgesetzt. In einer Pressemitteilung des Unternehmens heißt es: "Zahlreiche Videoaufnahmen in den sozialen Netzwerken hatten gezeigt, wie die Pferde bei einer tierquälerischen Show-Einlage enormem Stress ausgesetzt worden waren. Obwohl sie in Panik zurückwichen, wurden sie mit Tritten in den Bauch weiter getrieben, während zwischen ihnen Menschen wild umhersprangen. Prinz Marcus ist schon mehrmals negativ in der Öffentlichkeit aufgefallen, unter anderem durch Homophobie und Tierfeindlichkeit."

Die Fachreferentin Dr. Yvonne Würz von Peta führt aus: "Menschenmassen, laute Musik, grelle Lichter und gefährliche Spezialeffekte wie Feuer sind für die schreckhaften Fluchttiere ein Albtraum. Prinz Marcus hat bereits mehrfach bewiesen, dass Tiere für ihn nicht mehr als Spielzeuge, Statussymbole und Live-Entertainment sind. In diesem Fall hat er Pferde missbraucht, um seine Party-Gäste zu 'bespaßen'."

In ihrem neuesten Instagram-Posting zu dem Vorfall schreibt Peta auch: "Leider zeigt sich Prinz Marcus bisher nicht einsichtig und spottet über den 'Pöbel', der über ihn 'lästert'. Das ist mehr als traurig, denn für uns ist klar: Tiere sind nicht dazu da, uns zu unterhalten."

Quellen:Bild, Instagram, Youtube, Focus, Peta

Mehr zum Thema

Newsticker

VG-Wort Pixel