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Umstrittene "Tradition" Vor den Färöer-Inseln werden wieder Hunderte Wale abgeschlachtet

Dieses Foto ist von 2017. Doch das Abschlachten von Hunderten Walen wird auf den Färöer-Inseln auch in diesem Jahr veranstaltet.
Dieses Foto ist von 2017. Doch das Abschlachten von Hunderten Walen wird auf den Färöer-Inseln auch in diesem Jahr veranstaltet.
© VWPics / Imago Images
Auf den Färöer-Inseln gilt das Wale-Abschlachten als Tradition. Beobachter sind angesichts der archaischen Treibjagd auf die Meeressäuger und die hohe Zahl der getöteten Tiere entsetzt.

Vor den Färöer-Inseln sind bei der weltweit umstrittenen Waljagd in dieser Saison bereits mehr als 500 Tiere getötet worden. Allein bei den beiden jüngsten traditionellen Treibjagden – sogenannte "Grindadráp" – am Vortag seien ersten Schätzungen zufolge 266 und 180 Grindwale getötet worden, sagte der Sprecher der Insel-Regierung am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Damit wurden seit Jahresbeginn bereits fünf "Grindadráp" veranstaltet. 

Treibjagd auf Wale vor den Färöer-Inseln: Die Tiere haben keine Chance

Die Treibjagden, bei denen die Grindwale zunächst in Buchten getrieben und dann von hüfthoch im Wasser stehenden Fischern mit Messern getötet werden, bieten für Außenstehende einen abstoßenden Anblick und stoßen bei Menschen in aller Welt und Tierschützern regelmäßig auf scharfe Kritik. Ihrerseits werfen die Bewohner der zu Dänemark gehörenden Inseln den Kritikern vor, ihre jahrhundertealte Kultur zu missachten, in der die Fischerei eine zentrale Rolle spielt. 

Jedes Jahr werden bei den traditionellen Treibjagden rund 800 Grindwale getötet. Doch immer wieder werden auch Delfine Opfer dieser Jagdpraxis. Für Empörung selbst bei den Einheimischen sorgte ein regelrechtes Massaker an Weißseitendelfinen im Jahr 2021, bei dem binnen eines Tages 1423 der Meeressäuger getötet worden waren. Daraufhin beschlossen die Behörden im folgenden Jahr, die Zahl der zur Jagd freigegebenen Delfine auf 500 zu begrenzen.

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anb AFP

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