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Anschlag in Mogadischu Opferzahl nach Bombenexplosion auf mindestens 276 Tote gestiegen

Somalia - Mogadischu - Anschlag - Explosion
Der Anschlag von Samstag war der verheerendste in Somalias jüngster Vergangenheit
© Farah Abdi Warsameh/AP/DPA
Der verheerende Bombenanschlag in Mogadischu hat hunderte Menschen getötet und verletzt, mehrere Gebäude stürzten ein. Obwohl sich noch immer niemand zur Tat bekannte, machte Somalias Regierung die Terrormiliz Al-Shabaab für die Explosion verantwortlich.

Mindestens 276 Menschen sind bei dem verheerenden Bombenanschlag in Somalias Hauptstadt Mogadischu ums Leben gekommen, weitere 300 Menschen seien zudem verletzt worden, teilte die Regierung am Montag mit. Mindestens 111 der Getöteten wurden bereits auf Anweisung der Regierung begraben, weil die Opfer nicht identifiziert werden konnten. 

Am Samstag hatte sich ein Selbstmordattentäter in einem Lastwagen auf einer der belebtesten Kreuzungen in Mogadischu in die Luft gesprengt. In der Gegend befinden sich Hotels, Läden, Restaurants und Regierungsgebäude. Die schwere Explosion beschädigte viele Häuser und brachte einige zum Einsturz. Rettungskräfte konnten darin etliche Menschen bergen. Am Montag wurden auf den Straßen, auf denen Duzende ausgebrannte Autos und Busse standen, die Aufräumarbeiten fortgesetzt. 

Regierung macht Terrormiliz Al-Shabaab für Anschlag verantwortlich

Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Die Regierung machte allerdings die Terrormiliz Al-Shabaab dafür verantwortlich. Die sunnitischen Fundamentalisten verüben immer wieder Anschläge gegen Zivilisten und Sicherheitskräfte. Sie kontrollieren Teile Somalias und wollen in dem Land am Horn von Afrika einen sogenannten Gottesstaat mit strikter Auslegung des islamischen Rechts errichten. Eine 22.000 Mann starke Truppe der Afrikanischen Union (AU) unterstützt die somalischen Streitkräfte im Kampf gegen Al-Shabaab.

Präsident Mohamed Abdullahi Mohamed nannte den Anschlag im staatlichen Rundfunk eine nationale Tragödie. Die internationale Gemeinschaft zeigte sich solidarisch: Die Türkei wolle noch am Sonntag ein Militärflugzeug mit medizinischer Hilfe nach Mogadischu schicken, twitterte der Sprecher von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan, Ibrahim Kalin. "Solidarität mit Somalia", twitterte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Er forderte mehr Unterstützung für die AU im Kampf gegen islamistische Terrorgruppen. Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy verurteilte den Anschlag.

mod DPA

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